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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Prinz aus noblem Haus.«
    »Einen Wikinger.«
    Einen Augenblick lang war der König sehr still. Sie beobachtete, wie sich seine Fäuste zunächst ballten, dann wieder entspannten.
    »Einen Iren - aber wenn es notwendig wäre, Rhiannon, würde ich dich mit Satan selbst vermählen. Es tut mir leid für dich und für Rowan. Aber unglücklicherweise ist ein Weib Teil ihres Landes, und du, Lady, bist ganz sicher Teil deines Landes. Ich war bereits als verräterischer Narr abgestempelt weil deine Leute Gäste, die ich eingeladen habe, angegriffen haben … «
    »Alfred! Ich habe dir gesagt … «
    Er hob die Hand und unterbrach sie: »Und ich habe dir geglaubt. Und trotzdem wäre ich an deiner Stelle sehr vorsichtig, denn der Mann, den du heiraten wirst weiß, dass du die Verantwortung für den Kampf trägst.«
    »Ich. war davon überzeugt, angegriffen zu werden! Drachenschiffe … «
    »Wir wollen nicht mehr davon sprechen. Aber du wirst die Sache nicht noch schlimmer machen oder uns noch mehr in Verlegenheit bringen. Ich habe dich diesem Mann versprochen, und du wirst mein Versprechen einlösen. Ich traue dir nicht, Rhiannon. Ich fürchte, dass du ihn verleugnen wirst wenn du vor Gott stehst. Ich habe dich wie meine eigenen Kinder geliebt. Aber wenn du mich jetzt beschämst wenn du mich entehrst und das Blut der Landbevölkerung in Strömen fließen lässt, dann werde ich dich verstoßen und aus den Tiefen meines Herzens verfluchen. « Er hielt einen Augenblick inne und beobachtete die Wirkung, die seine Worte auf sie hatten. »Guten Tag, Rhiannon.« Er verbeugte sich steif und verließ sie. Tränen stiegen in ihre Augen, und sie wäre ihm fast nachgelaufen. Sie hatte alles verloren, und jetzt hatte sie auch noch Alfred verloren.
    In dies er Nacht fand sie keinen Schlaf. Sie lag wach und rief sich die Worte des Königs ins Gedächtnis zurück. Sie hatte Alpträume von Drachenschiffen, die das Meer bedeckten, von feuerspeienden Drachen, die sie angriffen und sie wie Schlangen umringelten und erschreckten. Zitternd erwachte sie und schwor sich, niemals einen Wikinger zu heiraten.
    Aber sie konnte auch nicht der Anlass für noch mehr Blutvergießen sein.
    Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Am Morgen ging sie mit Alswitha zur Beichte und versuchte zu sagen, dass sie ihrem König nicht gehorchen konnte. Aber sie konnte es nicht; sie rannte ohne Absolution aus der Kirche.
    Sie musste Rowan sehen. Allein. Nur noch einmal. Sie musste die Liebe spüren, die sie beinahe ein ganzes Leben lang gehabt hätte. Sie wusste nicht ob sie überhaupt weglaufen durfte. Wenn sie es tat, dann müssten die Männer des Iren kämpfen, um seine Ehre zu retten, und der König, weil er keine andere Wahl hätte.
    Sie dachte oft an ihren Vater, der ihre Mutter so sehr geliebt hatte, dass er sie einfach entführt hatte. Aber ihr war klar, dass Rowan sich nicht gegen den König auflehnen konnte. Doch je näher der Termin kam, desto größer wurde ihrer beider Qual. jeden Abend sahen sie sich beim Abendessen von weitem, ihre Blicke trafen sich in der großen Halle, und sie wusste, dass der König sie beide beobachtete.
    Entführe mich einfach! wollte sie Rowan am liebsten zurufen. Bring mich auf dem schnellsten Pferd des Königs weg von hier, und dann können wir für immer in den Bergen von Wales zusammenleben. Sie hörte und sah nichts von den Musikern und Geschichtenerzählern, die die Festtafel unterhielten’. Sie sah nur Rowan und träumte von einem Pferd, das fliegen konnte.
    Rowan kam nicht um sie zu entführen. Normalerweise vermied er es sogar, ihr während des Abendessens zu nahe zu kommen. Aber eines Abends, zwei Tage vor der Hochzeit, lehnte er sich zu ihr, indem er vorgab, ein Fleischmesser, das er hatte fallen lassen, aufzuheben. Er flüsterte ihr zu: »Ich muss dich sehen!«
    Ihr Herz machte einen Satz.
    »Treff mich in der Morgendämmerung. Bei der alten Eiche am Bach.«
    Sie nickte, Mit klopfendem Herzen ging sie auf ihr Zimmer. Sie konnte nicht einschlafen, sondern wälzte sich unruhig und voller Zweifel umher. Sie konnte ihre Liebe retten und den König entehren. Oder sie konnte sich der Ehre und ihrer Pflicht beugen und dabei ihre Seele zerstören.
    Wieder träumte sie davon, dass die Drachen der Boote lebendig wurden. Sie stürzte in einen Abgrund voller Drachenschlangen und schrie voller Verzweiflung. Oben standen der König und seine Männer, Allen, William, Jon - und sogar Rowan. Ungerührt beobachteten sie ihr Schreien.

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