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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Sie streckte eine Hand aus, und eine starke Hand ergriff sie. Lange, kräftige und schwielige Finger packten sie, sie sah zwei glitzernde blaue Augen, und unter lautem Gelächter wurde sie emporgezogen, direkt in die Arme des Wikingers mit dem goldenen Haar, der bronzefarbenen, muskelbepackten Brust und der aufragenden Gestalt.
    »Betet, Lady … «, flüsterte er ihr zu, und sie fing wieder zu schreien an. Dann erwachte sie.
    Zitternd erwartete sie das Ende der Nacht und stand dann, immer noch erregt, auf.
    Wer immer dieser irische Prinz auch war, zur Hälfte war er jedenfalls Heide. Alfred verlangte zuviel von ihr. Für sie gab es keinen Unterschied zwischen Norwegern und Dänen. In ihren Augen waren sie alle Wikinger. Sie sollte der Gnade eines barbarischen Prinzen ausgeliefert werden! Niemals, dafür hatte sie zuviel Stolz Das konnte sie nicht ertragen!
    Als sie sich in dem Raum umblickte, in dem sie so viele schöne Stunden mit Alswitha und den Kindern verbracht hatte, hatte das Zimmer für sie seine Wärme verloren.

     

Kapitel 5
    Er saß auf dem herrlichen weißen Hengst und blickte gen Süden zur Küste. Abschätzend und zufrieden glitt sein blauer Blick darüber. Sein Umhang wurde vom Wind majestätisch aufgebauscht und betonte noch die Breite seiner Schultern und die Eleganz, mit der er auf dem Pferd saß.
    Hinter ihm wurden die Wälle der Stadt bereits wieder aufgebaut. Eine frische Brise vom Meer strich über sein’ Gesicht und befeuchtete seine Wangen.
    Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen.
    Einmal hatte er als Junge auf den Klippen von Irland gestanden. Er hatte mit seinem hölzernen Schwert in der Luft herumgefuchtelt, Leith war auf ihn zugelaufen, und sie hatten eine spielerische Schlacht ausgefochten. Leith hatte sein Holzschwert fallen gelassen, und Eric war vorgetreten und hatte sich als Sieger bezeichnet.
    »Nein, du Dummkopf!« hatte Leith mit einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen widersprochen.
    »Was? Was soll >nein< heißen? Ich bin kein Dummkopf. Ich bin der bessere Mann, denn ich habe dich besiegt!«
    »Dummkopf, das hast du nicht! Denn ich werde König sein und du, mein Bruder, wirst mein Lehensmann sein. Du wirst für mich kämpfen und mir gehorchen. «
    »Ich werde keinem Menschen gehorchen! Ich werde mein Schicksal selbst in die Hand nehmen!«
    Erin, die während des Spiels der beiden Jungen auf einer Decke gesessen und mit deren kleiner Schwester gespielt hatte, stand auf und trennte die beiden. Eric wand sich und setzte eine störrische Miene auf.
    »Wird er der König sein, Mutter?«
    »Ja, das wird er. Aber ihr werdet beide in erster Linie eurem Vater gehorchen - und zwar noch viele Jahre lang, wenn Gott uns gnädig ist!« belehrte ihn seine Mutter.
    »Ich werde Vater immer gehorchen und ehren«, gab Eric mürrisch zur Antwort.
    »Und deinen Bruder«, sagte Erin sanft.
    Er schwieg einen Augenblick, ließ sich dann vor seinem Bruder auf die Knie nieder und sagte: »Leith, ich werde dich so ehren, wie ich meinen Vater ehre. ja, ich werde stets mein Schwert zu deiner Verteidigung erheben. Bis ich mein eigenes Königreich haben werde. « Er warf seiner Mutter einen Blick zu: »Werde ich einmal eigenes Land besitzen?«
    Sie lächelte: »Dein Vater ist ein König. Dein Großvater ist ein Hoch-König. Sicher wirst du einmal ein Stück Land haben, das du dein Eigen nennen kannst. «
    Er ging zu ihr und stemmte seine Hände in die Hüften. »Kein Mensch braucht Mitleid mit mir zu haben, Mutter. Ich werde mir mein eigenes Land erobern. Wie mein Sire werde ich zuerst als Wikinger durch die Welt ziehen, und ich werde ein Stück Land finden, das mir gehören wird. «
    Erin hatte das starrköpfige Kind in die Arme genommen und es fest an ihre Brust gedrückt: »Du bist ein Ire, mein Liebling. Wir werden dafür sorgen, dass du hier einen Ort finden wirst … «
    »Nein, Mutter. Ich muss selbst einen finden. «
    »Das wird noch jahrelang dauern … «
    »Vater wird mich verstehen. «
    Und sein Vater hatte ihn verstanden.
    Und jetzt erstreckte sich das Land seiner Träume direkt vor ihm. Er musste in den Krieg ziehen, um dieses Land zu verteidigen… und eine feuerhaarige, wandelnde Bedrohung als Weib akzeptieren, die sehr wohl die Verräterin des Königs sein konnte. Das war Teil des Vertrags, und es schien nur ein sehr kleines Zugeständnis zu sein, verglichen mit der Freude in seinem Herzen und dem Triumph in seiner Seele.
    Als er so den Hafen und die Wiesen und die Klippen

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