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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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um ihn schlang. Er versuchte, die blutgetränkten Strähnen aus ihrem Gesicht zu wischen, aber sie begann in dem ständig steigenden Meer aus Blut zu versinken. Die Schlangen zogen sie hinab. Er griff nach ihr und schrie abermals…
    Zitternd erwachte er. Mit Vengeance in der Hand sprang er auf die Füße.
    Langsam beruhigte sich sein Atem. Er schalt sich selbst, dass er sich vor einem Traum fürchtete, während er nicht zögerte, sich der gesamten dänischen Armee entgegenzustellen. Er legte sich wieder hin. Er betrachtete den Mond, und während ihn die Erinnerungen heimsuchten, fielen ihm langsam wieder die Augen zu. Schließlich war er tief eingeschlafen.
    Er fühlte das Anbrechen des Morgens, den Kuss der Dämmerung, die schwache Berührung der Sonne. Er hörte das sanfte Plätschern des Baches, er befand sich in einem angenehmen Zustand zwischen Wachen und Träumen. Weit entfernt hörte er im Wald ein Rascheln. Das Geräusch klang harmlos, und er wusste, dass es keine Gefahr für ihn bedeutete. Also erhob er sich nicht. Irgendein Mädchen kam, stellte
    er schläfrig fest. Sie schien sich um Geräuschlosigkeit zu bemühen und war offensichtlich nicht in der Stimmung für Gesellschaft. Lass das Mädchen. Er hatte nicht die Absicht ihr Alleinsein zu stören, indem er sie auf seine Anwesenheit
    aufmerksam machte.
    Dann gesellte sich ein Mann zu ihr.
    Er hörte Fragmente ihrer geflüsterten Unterhaltung. Er wollte die Liebenden gerne ihrem Glück überlassen, aber er konnte nicht gehen, ohne von ihnen gesehen zu werden.
    Er sah, wie sie ihre Kleidungsstücke abwarfen. Er sah die exquisite Schönheit ihres Rückens, den nicht einmal ihr Haar verdeckte, denn sie hatte es hochgebunden und zu einem Knoten geflochten. Sie war atemberaubend schön, die sanften Wölbungen ihrer Brüste, ihr wohlgeformtes Hinterteil, das sich aus einer schmalen Taille rundete und auf beiden Seiten von zwei entzückenden Grübchen gekrönt wurde. Ihr Hals war lang und anmutig, ihre Schultern waren wundervoll geschwungen und geschmeidig. Es verschlug ihm fast den Atem, sie zu beobachten, und gleichzeitig wünschte er sich weit weg zu sein, denn er wollte nicht zwei frisch Verliebte stören.
    Dann verstand er plötzlich einige Worte ganz klar, und ihm wurde bewusst, wer diese Frau war.
    Rhiannon. Seine Verlobte.
    Wut explodierte in ihm.
    Das konnte er nicht erlauben. Er hatte nicht in ihr Leben eindringen wollen, aber sie war ihm versprochen worden und was sein war, das behütete er sorgfältig.
    Sie sollte seine Frau werden!
    Zorn schlug über ihm zusammen, und er kämpfte um seine Beherrschung.
    Vielleicht hatten die Liebenden sich hier, im hohen Gras, schon viele Male getroffen und geliebt.
    Er hatte nicht die Absicht, sich jetzt und hier von ihnen betrügen zu lassen oder jemals wieder. Er stand schnell auf und langte nach seinem Schwert, um zumindest dem närrischen jungen Bock eine Lektion zu erteilen.
    Er hatte keine Gelegenheit, das Liebespaar zu erreichen, denn die Stille der Lichtung neben dem Bach wurde plötzlich durch den Klang von Hufen gestört. »Findet sie!« rief jemand. »Bei der Ehre des Königs, findet sie!«
    Rhiannon stieß einen Schrei aus und sprang auf. Sie hatte keine Zeit sich anzukleiden, aber ihr Liebster erhob sich mit ihr und warf ihr einen Umhang über.
    »Lauf!« drängte er sie. »Versuch die Lichtung zu erreichen!«
    »Nein, mich wird der König nicht töten. Aber er könnte sehr wohl dich umbringen! Ach Rowan, wenn dir etwas zustößt … «
    »Geht!« befahl ihr der junge Bursche. Er stieß sie auf die Stelle zu, an der Eric sich befand.
    »Nein, nicht bis du weg bist! Du musst laufen! Wenn sie uns nicht zusammen finden, können sie dich auch nicht für mein Verschwinden verantwortlich machen, oder für … « Sie unterbrach sich, die Stimme versagte ihr vor Entsetzen.
    »Ich werde weglaufen!« versprach er ihr und schob sie wieder in die andere Richtung.
    Stolpernd lief sie durch das Unterholz. Eric stand ganz still und kämpfte mit seiner Wut. Reiter galoppierten durchs Gebüsch, und er wusste, dass sie voller Verzweiflung versuchte, ihnen zu entkommen. Platschend stürmte sie durch den Bach und stolperte genau vor seine Füße. Sie sah den Saum seines Umhangs und ergriff ihn.
    »Sir, lieber Sir, ich bitte Euch, helft mir! Mein Vormund will mich mit einem Wikinger-Bastard verheiraten, und ich versuche jetzt gerade verzweifelt, seiner Verfolgung zu entgehen. Bitte! Ich soll mein Leben mit einer giftigen

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