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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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mein Pferd!« rief sie.
    »Mein Pferd«, korrigierte er sie.
    Sie hatte vergessen, dass ihm jetzt ihr gesamter Besitz gehörte.
    Er legte sein kühles Lächeln nicht ab, als er sie wieder anblickte. »Mein Pferd«, wiederholte er. »Und so wie dieses Tier mir gehört, Lady, so werdet auch Ihr mir gehören Und auch Ihr werdet lernen zu kommen, wenn ich rufe. Falls ich rufen werde. Ein gebrauchtes Pferd ist eine Sache, eine gebrauchte Frau eine andere. «
    Sie keuchte. »Nichtswürdiger Bastard --«, begann sie, aber ihre Worte gingen in wütenden Protest über, als sich seine kräftigen Finger wieder schmerzhaft um ihren Arm schlossen.
    »Nein!« stieß sie voller Panik hervor, aber er beachtete sie nicht und hob sie hoch. Voller Angst versuchte sie ihn zu schlagen und zu kratzen, um sich zu befreien. Aber mit einem Blick ließ er ihre Fäuste erschlaffen: »Lady, treibt es nicht zu weit!«
    Er warf sie praktisch auf das Pferd und bestieg es hinter ihr. »Greift mich nicht an«, warnte er sie, »denkt nicht einmal daran, denn bei jedem Versuch, mich zu schlagen, verspreche ich Euch, dass ich zurückschlagen werde - schneller und wesentlich wirkungsvoller!«
    Bei diesen gefühllosen Worten schluckte sie ihre Wut hinunter.
    »Barbar!« herrschte sie ihn an, aber sie bewegte sich nicht. Seine Augen verengten sich.
    »Soll ich Euch zeigen, was das ist?« fragte er.
    Rhiannon verfiel in Schweigen. Er trieb sein Pferd an, und ihre Gedanken begannen zu rasen, obwohl sie unter seiner kraftvollen Umarmung zitterte.
    Die Männer des Königs waren direkt hinter ihnen, und plötzlich war das alles zu viel für sie.
    Sie hatte Alfred entehrt. jetzt, wo sie sich schließlich seinem Willen unterworfen hatte, hatte sie ihn entehrt. Sie hatte wirklich vorgehabt, diese Hochzeit über sich ergehen zu lassen, das Bündnis zu vollenden, das der König erhoffte.
    Aber alles war falsch gelaufen. Und obwohl sie in Wahrheit nichts Schlechtes getan hatte, war sie genau von dem Mann erwischt worden, dem sie versprochen war. Einem Mann, der ihr bereits Rache geschworen hatte.
    Sie konnte vom König keine Hilfe erwarten.
    Rowan! dachte sie verzweifelt. Dieser verhasste Wikinger hatte sie- zusammen gesehen. Er würde Rowan finden. Er würde Genugtuung verlangen.
    Blut würde fließen, und die Schuld daran trug sie.
    Schwärze tanzte vor ihren Augen, und sie wurde ohnmächtig. Doch sogar als die Bewusstlosigkeit über ihr zusammenschlug, war sie sich des starken Arms des Mannes bewusst, dem sie so verzweifelt zu entkommen trachtete.
    Ihr Wikinger-Gebieter …

     

Kapitel 6
    Doch das gnädige Vergessen wurde ihr nicht lange gewährt. Ein fester Schlag auf ihre Wange weckte sie auf. Sie lag im Arm des Wikingers. Er hob sie hoch und stellte sie achtlos auf die Erde. Sie konnte das Gleichgewicht nicht halten und fiel zu Boden. Sie ließ ihren Blick an seiner ungeheuren Größe emporgleiten, bis sie wieder in seine eisigen Augen starrte.
    »Eure Kleider, Lady«, teilte er ihr trocken mit. Er hatte sie dahin gebracht, wo ihre Sachen im Gras lagen. Sie hätte ihn gerne ihre Verachtung, ihren Stolz und ihren Hass fühlen lassen. Aber dann fiel ihr Blick auf den ungeordneten Haufen ihrer Kleidungsstücke: ihr zartes, weiches Hemd, ihre lange Tunika, ihre Strümpfe und die Lederschuhe.
    Ihre Wangen röteten sich. Sie konnte nicht viel Höflichkeit von ihm erwarten in Anbetracht der Situation, in der er sie entdeckt hatte. Aber sie konnte auch nicht in seiner Gegenwart ihren Umhang ablegen und sich ankleiden. Außerdem hatte sie ja nichts Schlimmes gemacht - auch wenn der Wikinger ihr das vermutlich nicht glaubte.
    Sie hob das Kinn, konnte ihm aber nicht in die Augen sehen. »Wenn Ihr bitte … «
    »Ich werde nicht bitte!« fuhr er ihr ins Wort.
    »Gewährt mir diese Höflichkeit!«
    »Zuerst wollt Ihr Gnade und jetzt wollt Ihr Höflichkeit. Ich muss mich stark beherrschen, um Euch Überhaupt am Leben zu lassen! Zieht Euch jetzt an und zwar schnell!«’
    Zur Hölle mit diesem Bastard, entschied sie und kochte innerlich vor Wut. Sie bekam Mut - vielleicht den Mut der Narren. Sie erhob sich langsam und würdevoll und starrte ihn mit unverhohlenem Trotz an. Sie zog den Umhang eng um sich und hob eine Augenbraue, während sich ire Lippen zu einem verächtlichen Lächeln verzogen- »Bringt mich um, wenn Ihr wollt, Lord Wiking. Es wäre vielleicht ein besseres Schicksal, als Eure Braut zu sein.«
    Das Anspannen seines Kiefers war kaum zu bemerken, aber trotzdem

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