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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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fühlte Rhiannon beim Anblick seiner kühlen Selbstkontrolle einen kalten Schauer über ihren Rücken laufen.
    »Tatsächlich!« erwiderte er leise und höflich. »Es bedrückt mich, dass Ihr diesen Eindruck habt, Mylady. « Dann änderte sich abrupt sein Tonfall. »Zieht Euch an. Und zwar jetzt«, sagte er. Seine Stimme klang leise und tief wie entfernter Donner. Sie straffte sich, um sich zu behaupten.
    Sie schüttelte unnachgiebig den Kopf. »Tut es.«
    »Was?« fragte er scharf.
    Sie zwang sich dazu, nicht zu schwanken, als sie ihn anstarrte, wie er da hoch über ihr auf dem Pferd thronte, würdevoll und vornehm anzusehen in seinem Kleid, denn heute trug er die kostbaren Abzeichen eines Prinzen. Nordische Juwelen glitzerten am Zaumzeug des Pferdes und an der verzierten Brosche, die er auf der Schulter trug, um seinen Umhang festzuhalten. Sie war aufgestanden, aber sie schien immer noch tief unter ihm zu stehen, eingewickelt in die Falten Ums Umhangs, zerzaust, und ihr Haar umhüllte sie wie eine Kaskade aus Flammen. Ihre Silberaugen schimmerten und blitzten stolz und trotzig.
    »Tut esl « schrie sie ihn an. »Nehmt Euer Heiden-Schwert und zweiteilt mich!«
    Dann stieß sie einen erschreckten Schrei aus, denn er zog tatsächlich sein Schwert. Der Hengst schnaubte und scharrte, und der kalte, ruchlose Wikinger, der auf ihm saß, lehnte sich nach vorne und hielt die Spitze der Klinge an ihre Kehle. Sie konnte sich nicht bewegen, denn sie zielte auf ihre Vene, in der ihr Herzblut floss.
    »Anziehen! Ich habe nicht die Absicht Euch zu töten, Mylady. Nicht, wenn eine so freudvolle Zukunft vor uns liegt. Aber vielleicht sollte ich absteigen und Euch zeigen, wie man sich anzieht.«
    »Wie könnt Ihr es wagen!« zischte sie ihn bebend an.
    »Wie ich es wagen kann?« Seine Stimme klang leise, aber sie war voller Wut und mühsamer Kontrolle. Blitzschnell stieg er ab. Dann stand er über ihr, seine Klinge immer noch an ihrer Kehle. Dann schob er das Schwert wieder, in die Scheide. Sie war nicht klein, aber er überragte sie um einiges. »Wie ich es wagen kann, Mylady?« Er sprach betont sanft. Dann waren seine Hände an ihrem Körper, packten ihren Umhang an der Stelle, wo er sich über ihren Brüsten schloss und zog sie daran an sich. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Wange, als er zu ihr sagte: »Ihr wagt es, so zu mir zu sprechen, nachdem ich Euch heute und hier in diesem Zustand entdeckt habe? Ihr solltet Euch hüten, meine kleine Sächsin, und zwar sehr hüten. Vergesst nicht dass ich, in Euren Worten, eine Barbar bin. Und wir wagen alles.«
    Mit diesen Worten zog er ihr den Umhang mit einer geradezu eleganten Bewegung herunter. Sie war so überrascht, dass sie noch sekundenlang bewegungslos dastand und ihn anstarrte. Und als ihr zu Bewusstsein kam,. dass sie völlig nackt war, hätte sie sich beinahe voller Panik umgedreht. Aber sie blieb stehen, hob ihr Kinn und blickte ihn an. »Eindeutig ein Barbar«, bemerkte sie verächtlich, drehte sich dann erst um und versuchte die Angst niederzukämpfen, die unaufhaltsam in ihr emporstieg. Was würde er als nächstes tun?
    Sie griff nach ihrem Hemd, das am Fuge der Eiche lag, und die ganze Zeit spürte sie auf sich die ätzende Kälte seines Blicks. Ihre Finger waren vor lauter Angst ganz taub, und sie konnte das weiche Hemd nicht ohne Anstrengung über den Kopf ziehen. Sie blickte ihn nicht an, sondern streifte ihre Tunika über und schloss den Gürtel. Er bewegte sich nicht. Die ganze Zeit über fühlte sie seinen unheilverkündenden Blick. Als das Schweigen zwischen ihnen immer dichter wurde, wuchs ihre Besorgnis. Sie schaffte es kaum, ihre Strümpfe anzuziehen und fuhr, immer noch mit dem Rücken zu ihm, in ihre Schuhe. Als sie schließlich fertig war, tastete sie nach ihrem Umhang und legte ihn sich mit aller Würde, derer sie noch fähig war, um die Schultern. Erst jetzt bemerkte sie, dass die, Rufe um sie herum immer noch erklangen, und dass die Männer des Königs immer noch nach ihr suchten. Und sie fragte sich verzweifelt, ob Rowan die Flucht gelungen war.
    Sie hörte eine Bewegung und sah, dass der Wikinger wieder Alexander bestiegen hatte. Sie beobachtete ihn misstrauisch. Er starrte zu ihr hinab, und sie wusste, dass er, der so ruhig und erhaben auf dem, Hengst saß, ihre Gedanken lesen konnte. Er streckte ihr die Hand entgegen. Seinem Gesicht war dabei keinerlei Gefühlsbewegung anzusehen. Aber sie fühlte die Wut, die in großen Wellen von ihm ausging
    »Was

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