Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
habt Ihr vor?« sagte sie. Es hätte eine Frage werden sollen, doch die Worte kamen als Flüstern heraus.
    Mit einem. Druck seiner Knie ließ er Alexander vorwärts gehen. Sie wollte ihm ausweichen, aber er war zu schnell bei ihr. Ohne Anstrengung hob er sie empor und ließ einen Arm um ihre Taille gleiten. Wieder saß sie vor ihm auf dem Hengst. Sie fühlte die wulstige Härte seiner Oberschenkel und das stählerne Band seines Arms. Er trieb das Pferd an, und sie galoppierten los. Er blickte sie nicht an, er blickte nach hinten, als sie sich umdrehte, um zu sehen, nach was er sah, fühlte sie das sanfte Streifen seines Bartes auf ihrer Stirn.
    William und Allen ritten hinter ihnen, aber sie waren noch ziemlich weit entfernt.
    »Wenn das das Land meiner Mutter wäre«, murmelte er, »würde ich Euch einfach fallen lassen und ohne Ehrverlust Eurem Vater zurückgeben. «
    Sie hatte keinen Vater mehr, er würde sie an den König zurückgeben. Und Alfred würde sie in irgendeinen weit entfernten Hafen verbannen. Sie würde bis an ihr Lebens, ende verachtet werden, aber sie würde frei sein. Frei von diesem Mann. Und doch raste ihr Herz, und sie hatte Angst, dass er genau das machen würde. So sehr sie ihn hasste, so sehr liebte sie Alfred und Wessex, ganz egal, was der König ihr angetan hatte.
    »Das käme mir sehr gelegen«, teilte sie dem Wikinger mit.
    Er beachtete sie nicht und fuhr fort, als hätte sie nichts gesagt.
    »Wenn das das Land meines Vaters wäre«, setzte er mit einem warnenden Anschwellen seiner Stimme hinzu, »dann würde dort eine Hure in die Sklaverei verkauft werden. Auf schnellstem Wege verkauft an eine Horde der dreckigsten Dänen, die ich finden kann. In Eurem Fall bin ich mir sicher, einen Berserker finden zu können, der Euch mir aus den Händen reißt. «
    Sie versteifte sich, und es entfuhr ihr ein wütendes Keuchen, aber sie konnte ihn lediglich verfluchen, denn seine Arme schlossen sich plötzlich derartig fest um sie, dass sie sich nicht bewegen konnte. Tränen brannten in ihren Augen, aber sie weigerte sich, sie wegzuwischen. »Ich `bin bereits einem Wikinger ausgeliefert worden. Was spielt es da *noch für eine Rolle, ob er aus Norwegen oder Dänemark kommt?«
    »Oder Irland. «
    »Oder Irland!«
    »Da könnte es einen gewaltigen Unterschied geben, Mylady. Vielleicht werdet Ihr bald entdecken, wie groß er ist.«
    Ach verachte Euch!« zischte sie wütend.
    »Hört auf damit!« befahl er ihr’ scharf, da sich ihnen die Reiter näherten. Der Druck seiner Arme verstärkte sich. »Seid Ihr wirklich so selbstsüchtig, dass Ihr darauf brennt, normannisches, irisches und englisches Blut auf diesem Land vergossen zu sehen?«
    Sie wurde still und fragte sich, ob es noch eine Möglichkeit gab, das Blutvergießen zu verhindern. Ganz sicher würde sie der Wikinger jetzt nicht mehr als Braut akzeptieren. Aber wenn er sie zurückgab, dann konnte es Krieg geben zwischen den Engländern und den irischen Gefolgsleuten des Prinzen.
    »Doch nur wir werden miteinander kämpfen«, setzte er sanft hinzu und streichelte mit seinem Flüstern ihre Wange und entfachte damit tief in ihrem Innern eine auflodernde Hitze. »Mit viel Glück, Lady, werden keine weiteren Narren für Euren Verrat sterben. «
    »Ich bin keines Verrats schuldig!« protestierte sie heftig und wandte sich um, um ihm in die Augen zu blicken. Sie waren kalt. Er würde ihr niemals glauben.
    Dann wendete er den Blick ab. »Zumindest«, sagte er leise, »haben wir uns dadurch kennengelernt.«
    »Eric von Dubhlain!« rief ihnen William grüßend zu und sein dunkler, vorwurfsvoller Blick ruhte kurz auf Rhiannon. »Der König bittet Euch abermals um Vergebung für die Art und Weise, wie Ihr behandelt wurdet. «
    »Ich werde selbst zum König reiten«, antwortete Eric.
    »Das Mädchen wird … «
    »Ich werde ihm das Mädchen bringen«, unterbrach er ihn kühl. Er drängte den Hengst zwischen den beiden Männern durch und trieb das Pferd dann zum Galopp an. Bei den schnellen Bewegungen des Hengstes wurde Rhiannon hart in die Arme des Wikingers gepresst, und abermals ließ die Kraft, die darin steckte, sie erbeben.
    Vermutlich war er der fähigste Kämpfer, den sie kannte. Er hatte Rowan gesehen, und es würde ihm nicht schwerfallen, Rowan zu töten.
    Schnell erreichten sie die Tore der Stadt. Von allen Seiten kamen Männer aus den Wäldern - Männer des Königs und irisch-norwegische Truppen. Sie konnte Rowan unter ihnen nicht entdecken, und sie

Weitere Kostenlose Bücher