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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Tisch zu trommeln. Viele von ihnen waren betrunken, genauso wie ihre irischen Kameraden.
    Auch viele Sachsen waren betrunken, dachte Rhiannon unbehaglich.
    Und damit war ihr Schicksal besiegelt. Das Geschrei wurde lauter, und sie sah in das Gesicht des Königs und wusste, dass er abwog, was er tun sollte. Morgen ritten sie alle, um Gunthrum zu vertreiben. Er konnte es sich nicht leisten, die Kameradschaft und das Wohlwollen unter seinen Streitkräften aufs Spiel zu setzen. Die Hochzeit war zwar auf Wunsch des irischen Prinzen verschoben worden, aber der König erkannte, dass Eric den einzig gangbaren Weg gewählt hatte, auf dem man den Frieden unter den Kriegern bewahren konnte.
    Der Lärm in der Halle wurde immer lauter, bis keiner mehr ein- Wort verstand. Schließlich sprach der König: »So sei es! Die Hochzeit soll sofort stattfinden!«
    Gebrüll setzte ein, und Rollo stand auf und hob seinen Becher mit Ale: »Auf die Hochzeit! Wir werden essen und hinken und feiern, bis die Braut hergerichtet ist!«
    Licht flackerte über das Gesicht des Königs. Er war nicht glücklich über die hastige Zeremonie, aber er musste es tun.
    Rhiannon hatte plötzlich das Gefühl, als würden ihre Finger gleich zerquetscht oder zerbrochen. Sie sah, dass der Wikinger sie wieder anstarrte und ihr einen warnenden Blick zuwarf. Während das Gebrüll weiterging, flüsterte er ihr zu, und sie hörte jedes seiner Worte ganz genau: »Keinen Ärger mehr, Lady. Keinen Widerspruch mehr. Sind Menschenleben für Euch wirklich so wenig wert, dass Ihr es auf ein Gemetzel anlegt?«
    »Nein!«
    Er hob einen Arm und deutete in die Halle: »Sie sind zum Krieg bereit. Die Iren, die Engländer, die Normannen. Aber Herzen und Meinungen können sich sehr leicht ändern, und in dieser Gesellschaft muss jede Beleidigung sofort gerächt werden. Ich habe getan, was nötig war. Ihr werdet jetzt den letzten Akt des Dramas spielen, das Ihr angezettelt habt.«
    Sie zerrte wieder an ihren Fingern, aber. sie konnte sich nicht befreien. Sie sah, dass etliche Frauen auf sie zukamen ,und dass es offensichtlich ihr Schicksal war, für die Hochzeit hergerichtet zu werden, trotz der Ereignisse, mit denen Eric von Dubhlain in Wareham willkommen geheißen worden war.
    Sie dachte an den warnenden Druck seiner Hand, und Schwäche überfiel sie. Er schien aus Bronze und Stahl gemeißelt zu sein; sie glaubte nicht, dass es irgendeinen Mann gab, der ihn bei einem Kräftemessen besiegen konnte und ganz sicher keine Frau. Sein Hass auf sie war groß und sein Zorn überwältigend.
    »Ihr wollt das doch gar nicht!« drängte sie ihn hastig. »Ich weiß, dass Ihr nicht den Wunsch hegen könnt mich zu heiraten! Gebietet dem ganzen Einhalt - Ihr könnt es!« Sein Kiefer blieb gespannt, seine Augen ruhten weiterhin kalt und hart auf ihr, und sie flehte ihn verzweifelt an: »Was ist – was ist mit Euren Bedenken, dass ich die Frucht eines anderen Mannes trage? Ärzte können sich täuschen. Vielleicht habe ich Euch hintergangen. Macht jetzt sofort dieser Sache ein Ende, und ich werde zu den Heiligen Schwestern gehen und … «
    »Und zweifellos um meinen Tod in der Schlacht beten. Lady, es spielt keine Rolle. Ich habe nichts vergessen. In Bezug auf Euch hege ich keine Befürchtungen.«
    »Aber Ihr habt mich in den Wäldern gesehen!«
    »Und Ihr seid eine Närrin, mich daran zu erinnern, teilte er ihr derartig beherrscht und unterkühlt mit, dass sie das Gefühl hatte, als würde ihr eiskalter Finger über das Rückgrat streichen. »Ich habe Euch immer gesagt, Mylady, dass ich die Dinge in meinem Haus erledigen werde. Es ist für mich einfach, das herauszufinden, wonach ein Arzt mühsam suchen muss. Und falls Ihr das Haus von Wessex getäuscht habt und ein Kind tragt, dann müsst Ihr das Kind eben austragen. « Seine Augen begannen zu tanzen, und dramatisch senkte er seine Stimme: »Ihr habt mir heute abend Eure tiefe und umfassende Kenntnis des norwegischen Volkes gezeigt. Oder ist es der Wikinger, den Ihr wirklich versteht? Es ist egal, jedenfalls will ich Euch etwas über die Menschen sagen, die dahinter stehen. Ihr kümmert Euch nicht um mein irisches Blut. Nein, Lady, Ihr haltet mich auch nicht für einen Christen. Also muss ich wie ein Heide denken, wie ein Wikinger. Und wenn im Norden ein ungewolltes Kind geboren wird, wird die Sache schnell erledigt. Das Kind wird einfach in Schnee und Eis ausgesetzt, und die Götter von Hel kommen und nehmen es zu sich.«
    »Ihr wollt ein

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