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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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unschuldiges Kind töten?«
    »Ich habe Euch nur gesagt, was wir im Norden in einem solchen Fall zu tun pflegen. Vielleicht könnt Ihr diese Information in Eurer nächsten Märchenstunde verwenden.«
    »Aber … « Sie bewegte sich unruhig und starrte ihn an. Das Feuer flackerte immer noch hinter ihnen, ihre Knie gaben nach, und sie hatte abermals das schreckliche Gefühl der Hitze, die von ihm ausging. Sie wollte ihn schlagen, ihn verletzten. Doch sie hatte Angst, dass das Feuer sie packen würde, wenn sie ihn berührte, und sie verstand dieses Gefühl nicht. Es gab keinen Mann, den sie mehr hasste, und doch war sie noch niemals von einem Mann derartig beeinflusst worden. Ihr Herz klopfte wie verrückt, und ihr stockte schier der Atem. Sie fürchtete seinen Zorn und hasste ihn aus tiefstem Herzen. Aber nichts fürchtete sie so wie die bevorstehende Nacht.
    »Ich werde Euch bis in alle Ewigkeit hassen«, schwer sie. Er lächelte und verbeugte sich steif. »Das dürft Ihr gerne, Lady, bis in die Hallen von Walhalla. Aber damit verhindert Ihr nicht die Hochzeit… oder vermeidet das Hochzeitsbett heute nacht. «
    Er wendete sich zum Gehen. »Wartet!« rief sie ihm nach, und er drehte sich schnell um. Sie rang nach Worten. » Ww - würdet Ihr Euren eigenen Sohn einem Tod im Schnee ausliefern? Ihr werdet es niemals wissen!« schrie sie. »Wenn Ihr wenn Ihr …«
    »Wenn ich heute nacht mit Euch schlafe?« erkundigte er sich. »Lady, Ihr scheint mit intimen Worten sehr viel mehr Schwierigkeiten zu haben als mit intimen Taten. Ist es das, was Ihr sagen wolltet?«
    »Ja!« zischte sie. »,Wenn Ihr mit mir schlaft, werdet Ihr nie wissen, wessen Kind ich trage.«
    »Aber ich bin teilweise Wikinger«, erwiderte er freundlich. »Vergewaltigung, Schändung und Mord liegen mir doch im Blut. Ich werde schon alles richtig machen, Lady, keine Angst. Ich bin fest entschlossen, ich habe mich entschieden. «
    »Aber wenn … «
    »Es gibt keine Wenn‘s, Mylady. Was auch immer die Wahrheit sein wird, ich werde es wissen. «
    »Nein. Wartet hört zu, ich bin keine Braut, die Euch genehm ist . Ich hatte nicht nur Rowan, sondern eine endlose Anzahl von Liebhabern!« Ihre Panik war so groß, dass sie kaum mehr wusste, welchen Unsinn sie plapperte.
    Als er sie plötzlich an sich zog, stieß sie einen leisen, angstvollen Schrei aus. Er zwang ihren Kopf nach hinten, und an seiner Brust fühlte sie das laute Klopfen seines Herzens.
    »Immer mit der Ruhe, Lady, ganz ruhig. Unsere Hochzeit wird heute nacht vollzogen werden. Lasst es Euch nicht einfallen, alle in der Kirche vor den Kopf zu stoßen, denn meine Geduld ist jetzt erschöpft, und wenn Ihr wirklich etwas über die Rache der Wikinger erfahren wollt, dann treibt es nur noch ein kleines Stückchen weiter!«
    Sie konnte nicht atmen. Tief innen begann sie zu zittern. Denn plötzlich wurde ihr bewusst, dass ihr Schicksal, ihr Leben, ihr Dasein in seine Hände gelegt worden war, dass sie für den Rest ihres Lebens diesem rauchlosen, goldenen Riesen gehörte.
    »Bitte!« murmelte sie verzweifelt. »Denkt doch noch einmal darüber nach! Das muss doch nicht sein! Die Jahre, die noch vor uns liegen … «
    »Lady, es liegen tatsächlich noch viele Jahre vor uns. Und sie fangen heute nacht an!«
    Er ließ sie abrupt los. Er drehte sich um und ging weg, und die sächsischen Mägde, die diskret in einiger Entfernung gewartet hatten, traten vor, um Rhiannon in das Frauengemach zu führen.

     
    ***

     
    Während sie sorgfältig gebadet und angekleidet wurde, gab es Augenblicke, in denen sie am liebsten auf die Knie gefallen wäre, sich auf die Brust geschlagen und wie eine Verrückte ihre Haare gerauft hätte. Sie stellte sich eine derartige Szene vor und wusste genau, dass der Wikinger trotzdem mit der Zeremonie fortfahren wurde.
    Alswitha bürstete Rhiannon das Haar, während sich die anderen Frauen um den Rest kümmerten. Die Königin hatte ihr zur Beruhigung Wein gebracht, und Rhiannon stellte schnell fest dass der Becher mehr als nur Wein enthielt. Sie war froh darüber, denn dadurch hörte sie zu zittern auf und obwohl sie immer noch von Befreiung träumte, stand sie das Ganze nach außen hin völlig gelassen durch. Zwar nur dank des Beruhigungsmittels, aber immerhin gelassen.
    Sie konnte den Mittelgang der Kirche hinabschreiten und sich weigern, die Worte zu sagen. Sie konnte warten, bis sie vor dem Altar stand - und ihn dann verleugnen. ‘
    Aber trotzdem, dachte sie trocken, würde er die

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