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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Angst hatte, aber der Mut, den der Mann zeigte, war mehr als nur bewundernswert.
    In einer Minute würden die Dänen über ihn herfallen.
    Eric verlor keine Zeit mehr, sprang aufs Pferd und raste schnell zu der Stelle. Kraftvoll schwang er sein Schwert, und die Männer, überrascht von dem unerwarteten Angriff, schrien und fielen zu Boden. Dann sprang er von seinem Hengst herunter und focht wie ein Wilder weiter.
    Rowan stieß einen Schrei aus und warf sich ebenfalls in den Kampf. Er stürmte aggressiv nach vorne und fiel über die Männer her, die ihn überfallen hatten. Ein paar Minuten später stellte Eric fest, dass auch Rollo zu ihnen gestoßen war und dass sie jetzt drei waren.
    Aber die Schlacht war schon vorbei. Männer lagen in grotesken Stellungen tot auf dem Boden. Die Dänen, die überlebt hatten, waren geflohen.
    Alfred kam in das Bachbett geritten. Er betrachtete seine eigenen Gefallenen und die Anzahl der gefallenen Feinde. Lange Zeit verharrte der König schweigend. » Wir haben nicht viele aufgehalten«, sagte er.
    »Für uns sahen sie viel genug aus«, erwiderte Rollo trocken.
    »Ja, und der tapfere Rowan hier hat eine ganze Menge geschafft«, sagte Eric.
    Rowan blickte ihn errötend an. Dann sah er zum König hin. »Ich wäre jetzt tot, Sire, wenn der Prinz von Irland nicht gewesen wäre. «
    Eric zuckte die Achseln, besah sich die Gefallenen und blickte dann den König an. »Wir müssen alle unsere Toten
    finden und begraben. Wenn die Dänen beschließen, zurückzukehren, um die Körper … «
    »Wir werden uns um unsere Toten kümmern«, versicherte ihm schnell der König. Ihre Augen trafen sich. Sie hatten beide viele Schlachten überlebt. Sie hatten gesehen, was die Wikinger als Sieger anstellten. Gefangenen wurde häufig der Bauch aufgeschlitzt, sie wurden lebendig verbrannt, oder sie erlebten, dass ihre Innereien als Kochbeutel verwendet wurden. Der Tod war das Beste, was den Verwundeten passieren konnte, und das Beste für die Toten war die Hölle.
    Eric bestieg wieder den weißen Hengst und folgte dem König aus dem Bachbett zu den Stadtmauern von Rochester. Die Tore öffneten sich, und hungernde Bürger stürmten heraus, um ihre Befreier zu begrüßen.
    In dieser Nacht in Rochester stellten sie fest, dass die Dänen wirklich sehr hastig geflohen waren. Sie hatten ihre Gefangenen und viele Pferde zurückgelassen. Alfred war sehr befriedigt, beides in Besitz nehmen zu können.
    In dieser Nacht feierten sie in der großen Halle des Haupthauses von Rochester ein Freudenfest. Die Stimmung war wild und triumphierend. Englische Geschichtenerzähler standen auf, um von den Heldentaten ihres Königs zu berichten, und einer von Erics irischen Barden sang das Hohe Lied auf die Tapferkeit, die sein Prinz bei dieser Schlacht an den Tag gelegt hatte. Eric hörte mit gewisser Belustigung zu, aber er war erstaunt, als der junge Rowan aufstand und seinen Becher zu ihm erhob. »Auf den Prinzen, der zweimal mein Leben gerettet hat! Ihm schwöre ich meine unsterbliche Loyalität!«
    Begeisterte Rufe ertönten. Eric erhob sich, erstaunt darüber, dass ihm etwas so peinlich sein konnte. Rowan ging auf ihn zu. Er kniete vor ihm nieder. »Immer Euer Diener, Mylord«, schwor Rowan demütig.
    Eric langte hinunter und zwang den Mann, aufzustehen. Er packte ihn an der Schulter. »Nein, Rowan«, sagte er sanft, »seid nicht mein Diener, seid mein Freund.«
    Die Beifallsrufe wurden immer lauter. Rowans jungenhaftes, gewinnendes Lächeln berührte etwas in Erics tiefstem Inneren. Der junge Mann war kein Feigling und kein Narr. Er strahlte Stärke aus, Bescheidenheit und Ehrlichkeit.
    Rowan hatte Rhiannon geliebt, und Rhiannon hatte Rowan geliebt. Es war einfach gewesen, ihnen ihre jugendliche Verliebtheit zu verzeihen. Nun, vielleicht nicht ganz so einfach, denn zugegebenermaßen war er schon von einer gewissen Wut und Eifersucht geplagt worden. Aber jetzt mochte er den jungen Mann, und die beiden taten ihm leid. Sie hatten sich so geliebt.
    So wie er Emenia geliebt hatte.
    Als die beiden sich anblickten, begann eine eigenartige Musik zu spielen.
    Sie kam aus einer langen Flöte, und sobald die Musik angefangen hatte, versank der Raum in Schweigen. Die .Musik war nicht die einzige Unterhaltung, die jetzt begann.
    Ein dunkelhäutiges Mädchen mit dunklen, mandelförmigen Augen war vor dem Feuer aufgetaucht. Ihr Haar war ebenholzfarben und fiel ihr weit über die Taille. Sie -stand ganz still da, und dann fing ihr Körper

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