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02 - Die Nacht der D?monen

02 - Die Nacht der D?monen

Titel: 02 - Die Nacht der D?monen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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beschlossen, sie nicht für sich zu behalten.
      »Sie«, korrigierte Aubrey. »Nein, ich habe sie nicht getötet.«
      Er wusste nicht genau, warum er Jessica nicht getötet hatte. Es wäre nicht schwer gewesen und ihr Tod hätte auch nicht viel Aufsehen erregt, sobald er ein paar Worte in Anne Allodolas Geist und den von Ash Nights Geschäftspartnern   geflüstert hätte.
      »Ich hoffe, dass Risika keine schlechte Verliererin ist, was Wetten betrifft«, bemerkte Jager. »Sie war davon ausgegangen, du würdest die Autorin töten.«
      »Ja, das passt zu ihr«, sagte Aubrey trocken. Was würde Jessica denken, fragte er sich, wenn sie wüsste, dass Wetten auf ihr Leben oder Sterben abgeschlossen werden?
     
      »Darf ich fragen, warum du sie nicht umgebracht hast?«, fragte Jager und gab sich keine Mühe, seine Neugierde zu verbergen.
      Aubrey hatte sich diese Frage auch schon gestellt. Das Klischee »Sie ist schön« ging ihm durch den Kopf und das stimmte natürlich auch. Es war fast, als stellte Jessica mit ihrer Anmut das perfekte Abbild eines Vampirs dar. Aber Aubrey hatte   noch nie gezögert, eine Frau zu töten, nur weil sie attraktiv war.
      Doch noch bemerkenswerter als ihr Aussehen war Jessicas seltene Aura von roher Stärke. Aubrey erinnerte sich, dass Ash Night ihn genauso beschrieben hatte, als er, Aubrey, noch ein Mensch gewesen war, aber er hatte es nur bei sehr wenigen anderen erlebt. Risika war eine der Ausnahmen gewesen; ihre Stärke hatte Aubrey angezogen, lange bevor sie Äthers Aufmerksamkeit erregt hatte. Jessica war nun die Zweite.
      »Ist die Frage vielleicht zu schwierig?«, erkundigte sich Jager in herablassendem Ton.
      Aubrey flüchtete sich in die einfachste Antwort. »Ich war nicht in der Stimmung.«
      Jager akzeptierte die Erklärung und die beiden Vampire saßen in freundschaftlichem Schweigen beieinander. Plötzlich tauchte die feurige Fala vor ihnen auf.
      »Wie ich sehe, bist du von deinem kleinen Spiel im Tageslicht zurück«, begrüßte sie Aubrey schnurrend. Ihre Stimme war wie vergiftete Schokolade, täuschend glatt und süß. Als sie sich an Jager vorbeidrückte, gab sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
      Fala war Jagers erster Zögling. Sie war in Ägypten geboren und hatte von Natur aus dunkle Haut, die in den fünftausend Jahren ihres Vampirdaseins nur wenig verblasst war. Ihre schwarzen Haare wurden von blutroten Kämmen aus dem Gesicht gehalten, aber das war der einzige Farbtupfer in ihrem ansonsten schwarzen Outfit.
      »Ich nehme an, du hast Night getroffen.« Fala spuckte den Namen aus, als sollte   er in anständiger Gesellschaft nicht erwähnt werden. »Ich hoffe doch, dass sie mausetot ist? Oder noch besser: Windet sie sich irgendwo vor Schmerzen?«
      »Sie lebt«, antwortete Aubrey, der nicht in der Stimmung für sadistisches Geplänkel mit Fala war.
      »Hättest du etwas dagegen, wenn ich sie für dich töte?«, fragte die Vampirin beiläufig, während sie hinter den Tresen ging und sich aus Aubreys Flasche einen Drink einschüttete. »Das ist gut«, bemerkte sie und hielt die Flasche in das rote Licht der Bar, was allerdings nicht half, deren Inhalt zu identifizieren. »Weiß jemand, was das ist?«
      Sie goss den Rest der Flüssigkeit in ihr Glas, dann warf sie die unetikettierte Flasche über ihre Schulter. Die Flasche zersprang und mehrere Leute an den Tischen drehten sich nach dem Geräusch um. Eine Frau stand auf und wischte sich einige Splitter von der Jeans, schien sich aber nicht weiter aufzuregen. Zersplitterndes Glas war kaum ein ungewöhnliches Vorkommnis im Las Noches.
      Fala seufzte ausgiebig, als sie sich wieder Aubrey und Jager zuwandte. »Ich liebe das Geräusch von splitterndem Glas. Also, was Ash betrifft...«
      »Nein, du kannst sie nicht für mich töten«, unterbrach Aubrey sie.
      »Du willst mich also davon abhalten?«, hakte sie nach und ihre Stimme wurde tiefer, eine Spur bedrohlich.
      »Ich habe mehr Streit mit ihr als du«, erwiderte er kühl, ohne diese Aussage näher zu erläutern.
      »Solange sie dich nicht so verletzt hat, dass du blutest, hast du gar nichts«, fauchte Fala und pirschte sich dichter an ihn heran.
      Falas Worte bezogen sich auf eine der wenigen ungeschriebenen Gesetze ihrer Art: den Blutanspruch. Alle Menschen, solange sie nicht in Neuchaos lebten, waren freie Beute für alle Vampire. Wenn allerdings ein Mensch einen Vampir zum Bluten brachte, durfte dieser Mensch nur

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