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02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

Titel: 02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Zweifel Timotheus, der Straßenkehrer, den er zur Kreuzung bringen wird. Ende.«
    »Danke, Venus von Sonne. Ende.«

    Die Putzfrau sprach in ein Sprechfunkgerät Die »Putzfrau" legte das Gerät wieder in das Keilkissen. Am nächsten Morgen würde sie dem Personalchef erklären, daß sie einen besserbezahlten Posten gefunden habe. Denn am nächsten Abend war ihre Arbeit im Zentrum beendet.
    Einige Augenblicke später flüsterte ein Mann - er lag, dreihundert Meter vom Zentrum entfernt, in einem Graben und war bis auf die Knochen durchnäßt - in ein Mikrofon: »Hallo, Marcello, hörst du mich? Soeben ist der alte Rumpelkasten an mir vorbeigefahren. Es war der alte Bonze drin und mit ihm ein zweiter alter Bonze. Beide haben entsetzlich gelacht. Kann ich jetzt nach Hause?«
    Haargenau in derselben Sekunde fuhr ein großer, dunkelhaariger Jüngling in einem Regenmantel, der in zehn Meter Höhe rittlings auf einem Ast saß, bedächtig eine Antenne aus. Nachdem das geschehen war, gab er kurz und bündig folgendes von sich: »Saphir? O. k.«, und schob die Antenne wieder zusammen.
    »Drehen Sie sich bitte mal um, Timotheus. Werden wir verfolgt? Ich persönlich sehe nichts. Ich habe leider meinen Rückspiegel verloren.«
    »Von wem sollten wir denn verfolgt werden, Herr Professor?«
    »Von wem, fragen Sie? Von der Polizei, natürlich. Diese Guten haben zu viele Spionageromane gelesen und bilden sich ein, daß ich, ich weiß nicht von wem, entführt werden soll.
    Selbstverständlich eine hirnverbrannte Idee. R l wird, ob ich da bin oder nicht, am Tag J abgeschossen werden. Ich arbeite bereits an einer ganz anderen Sache.«
    »Wann ist das, der Tag J?«
    »Das ist ein Rätsel, dessen Lösung ich Ihnen nicht sagen kann", erwiderte Marais. »Aber beruhigen Sie sich. Sobald R l einmal droben ist, werden Sie's durch die Zeitungen erfahren.
    Sie meinen also, daß wir nicht verfolgt werden? Komisch.
    Kennen Sie den kürzesten Schottenwitz?«
    »Nein", sagte Timotheus lächelnd. »Ich bin nicht so gelehrt wie Sie, ich weiß nicht alles.«
    »Ein Taxi fällt in einen Fluß. Fünfzehn Tote.«
    »Und weiter?«
    »Schluß, aus.«
    »Sehr lustig", fand Timotheus, der den Witz offenbar nicht verstanden hatte. »Kennen Sie den...«
    »Da scheint jemand eine Panne zu haben", unterbrach ihn der Professor.
    Am Straßenrand stand ein leerer Kombi. Davor ein dicklicher Herr, der verzweifelt Zeichen machte.
    Marais bremste und ließ die Scheibe herunter. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ach ja, wenn Sie die Freundlichkeit hätten, mich zumindest bis zu einer Garage zu bringen. Ich habe eine Panne und bin in technischen Dingen völlig hilflos!«
    »Steigen Sie nur ein, mein Lieber", forderte der Professor ihn liebenswürdig auf, »steigen Sie ein und setzen Sie sich hinten auf die Bank, nicht zu nahe an der rechten Tür. Sie neigt dazu, sich während der Fahrt plötzlich zu öffnen. Kennen Sie Scherzfragen?«
    Kommissar Didier, denn er war es, machte es sich, strahlend über seine gelungene List, bequem. Er war zwar recht durchnäßt worden, gewiß, aber der Schaden konnte durch Aufbügeln seiner Hutkrempe behoben werden.
    »Nein", erwiderte er, »ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich keine einzige kenne.«
    »Sieh da!« staunte Marais. »Und doch wissen Sie recht gut, welche Farbe der Schimmel Heinrichs IV. hatte, und was schwerer ist, ein Kilo Federn oder ein Kilo Blei, oder was ein Esel macht, wenn er einen Fluß nicht überqueren kann! Denken Sie ein wenig nach. Er kann nicht schwimmen, es gibt da keine Furt, keine Brücke, kein Schiff, nichts. Was macht der Esel?«
    »Ich weiß es nicht", sagte der Kommissar.
    »Nun, und der Esel auch nicht!« rief der Professor entzückt.
    Der Kommissar zwang sich zu einem Lächeln, fand jedoch diesen Spaß auf seine Kosten keineswegs sehr lustig. Timotheus hüllte sich in Schweigen. Plötzlich brachte Professor Marais den Peugeot mitten im offenen Gelände zum Stehen. Fast wäre Didier bäuchlings auf der Rücklehne des Vordersitzes gelandet.
    Der Professor wandte sich ihm wütend zu. »Jetzt können Sie aussteigen, Herr Oberkommissar Didier! Ich rate Ihnen, sich zu beeilen.«
    »Aber wieso denn hier?«
    »Weil es hier im Umkreis von zwei Kilometern weder einen Baum noch ein schützendes Dach gibt, und weil Sie eine kalte Dusche brauchen, um Ihre Unternehmungslust abzukühlen. Ich habe diese ewige Bespitzelung satt! Tausendmal habe ich es abgelehnt, daß man mich beschützt. Sie beharren

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