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02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

Titel: 02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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etwa zwanzig Meter weiter, dann brachte er den Wagen gelassen zum Stehen.
    Hinter sich hörten die beiden plötzlich ein gewaltiges Gerassel von zerschmettertem Blech, dann nichts mehr. Lennet sprang aus dem Auto. Der riesige Buick war zwischen den beiden Mauern eingeklemmt und unbeweglich geworden. Ein steinerner Randstein blockierte das rechte Vorderrad.

    Der Buick war zwischen zwei Mauern eingeklemmt
    »Guten Tag", grüßte Lennet höflich, indem er auf den Buick zutrat. »Haben Sie irgendwelche Schwierigkeiten? Oh, ich sehe!
    Die Gasse ist zu schmal. Sie sollten den Bürgermeister auffordern, sie verbreitern zu lassen, wenn Sie unbedingt Wert darauf legen, mit einem Omnibus durchzufahren. Aber steigen Sie doch aus, damit wir wenigstens einen Händedruck wechseln können.«
    Hinter der Windschutzscheibe waren zwei verzerrte Gesichter zu erkennen. Das eine beugte sich nach rechts hinaus. Da die Scheibe auf dieser Seite herabgelassen war, konnte der Mann die Nasenspitze, aber sonst kaum mehr, herausstecken - fast hätte er sie an die Mauer der Kapelle angestoßen.
    »Lassen Sie Ihre blöden Witze. Sie sehen ja, daß wir die Türen nicht öffnen können.«
    »Doch, doch", behauptete Lennet. »Sie brauchten bloß diese zwei idiotischen Mauern abtragen zu lassen. Ich persönlich habe an diesem Ort gespielt, als ich noch ein kleiner Junge war.«
    Eine zweite Nase tauchte auf der anderen Seite des Wagens auf. Es war eine weibliche Nase. »Nehmen Sie sich in acht, kleiner Franzose!« zischte es. »Sie sind ohne Deckung. Wir könnten Sie wie ein Kaninchen abschießen.«
    »Das wäre nicht sehr sportlich! Außerdem bringen sich Verbündete nicht gegenseitig um, wenn ihnen für diesen Zweck andere Mittel zur Verfügung stehen. Drittens hat die Dame, die ich begleite, einen Führerschein, und Sie selbst sind nicht imstande, Ihre Prachtkutsche zu verlassen; ich sehe also wirklich nicht ein, warum Sie sich eine Leiche aufhalsen sollten.«
    Der Buick knatterte und fauchte, strengte sich aber vergeblich an. Auch durch Einschaltung des Rückwärtsganges ließ er sich nicht aus der Falle bewegen.
    »Immer mit der Ruhe, Miß Saphir", empfahl Lennet.
    »Sie kennen meinen Namen?« rief sie empört.
    »In einigen Jahren werden Sie hoffentlich den meinen auch kennen.« Lennet verbeugte sich ehrfurchtsvoll, entfernte sich und setzte sich wieder hinter das Steuer seines Wagens.
    »Glauben Sie, daß die sich aus der Klemme ziehen werden?« fragte Silvia.
    »Ich fürchte, ja. Mit einem derart starken Motor...«
    Er ließ ohne Hast den Wagen an.
    »Ich habe leise Gewissensbisse", bemerkte Silvia. »Wenn Sie glauben, daß ich einen Führerschein besitze...«
    »Keine Angst, Silvia", sagte Lennet, »ich weiß recht gut, daß Sie keinen haben", und trat auf das Gaspedal.
    Fünf Minuten später befand sich der 2 CV wieder auf der Umgehungsstraße, eine halbe Stunde später verließ er sie und bog in eine größere Straße ein.
    »Vor uns stehen einige Wagen", sagte Silvia. »Ist das ein Hinterhalt?«
    »Nein. Das ist Punkt Alpha.«
    »Was ist das?«
    »Das werden Sie schon sehen.«
    Ein riesiger Möbelwagen und ein schwarzer Mercedes standen mit eingeschalteten Lichtern und den vorgeschriebenen Warnzeichen auf der Fahrbahn.
    Der 2 CV reihte sich vorsichtig vor dem Mercedes ein, dem drei Männer in Zivil entstiegen. Lennet und Silvia gingen ihnen entgegen. Lennet wandte sich an den ältesten der drei, der leicht hinkte und eine Pfeife rauchte.
    »Herr Hauptmann, Auftrag erfüllt. Östliche und nordafrikanische Agenten auf meiner Spur, aber bisher abgehängt. Und hier der Satellit. Fräulein Marais - Hauptmann Montferrand.«
    Hauptmann Montferrand zog gemächlich die Pfeife aus seinem Mund und streckte Silvia seine Hand entgegen, die sie schüchtern ergriff. Montferrand gefiel ihr. Er hatte graues Haar, ein offenes, ruhiges Gesicht und aufmerksame Augen.
    »Ein Satellit, der die Mitarbeit verweigert, wenn ich recht verstanden habe", bemerkte er.
    »Ich kann das meinem Vater nicht antun", sagte Silvia aufrichtig.
    »Ich verstehe Sie sehr gut", erwiderte Montferrand. »Schätzen wir uns glücklich, daß Sie, ohne unnötiges Aufsehen zu erregen, diesem jungen Burschen gefolgt sind. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Und nun möchte ich Ihnen Ihre zwei Leibwächter vorstellen: Charles und Axel.«
    »Freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Fräulein Marais", sagte Charles.
    »Charles, du quatschst zuviel", sagte Alex. Charles war ein hübscher,

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