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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Nachthemdes half und es nach vorne
zog, damit ihr Bauch freilag.
    Sophie betrachtete
den roten Haarschopf des Arztes, als er sich über ihren Körper beugte.
    Als seine Hände sie
immer wieder berührten und abtasteten, ohne dass der Doktor etwas sagte,
erkannte Sophie tief in ihrem Herzen die niederschmetternde Wahrheit.
    »Warum ziehen Sie
sich nicht wieder an, Euer Gnaden?« Lambeth hatte die Erfahrung gemacht, dass
die Patienten viel ruhiger reagierten, wenn sie vollständig angezogen waren.
    Sophie sah den
Doktor stumm an und nickte Simone zu. Dr. Lambeth verließ das Zimmer und
wartete auf dem Flur. Er starrte die Wand an und dachte an das strenge Gesicht
von Foakes' Anwalt, als der ihn nach seinen Referenzen fragte. Dr. Lambeth war
überzeugt, dass der Ehemann sich ziemlich über den Tod des Kindes aufregen
würde. Er seufzte. Manchmal fragte er sich, warum er so viel Zeit mit adligen
Patienten verbrachte. Wegen des Geldes, rief er sich in Erinnerung.
    Simone öffnete die
Tür und rief ihn zurück in das Schlafzimmer der Herzogin. Als Dr. Lambeth dem
Blick seiner Patientin begegnete, sah er keine Angst. Diese Regung hatte einer
tiefen Verzweiflung Platz gemacht.
    »Es tut mir sehr
Leid«, sagte er sanft. »Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass das Kind
nicht überlebt hat. In so einem Fall bleibt mir nur zu sagen, dass es Gottes
Wille ist.«
    »Es ist tot«, sagte
sie teilnahmslos.
    »Wir werden sehen«,
erwiderte Dr. Lambeth. »Ich äußere ungern endgültige Prognosen, aber ich kann
keinerlei Lebenszeichen feststellen. Manchmal überleben Kinder die
Schwangerschaft nicht ... niemand kann sagen, warum. Spüren Sie hier
irgendwelche Schmerzen?« Sanft berührte er Sophies Bauch.
    »Nein.«
    »Sollte das Baby
nicht mehr am Leben sein, werden heute oder morgen die Wehen einsetzen.«
    »Die Wehen?«
    »Das Kind muss so
oder so auf die Welt kommen, Euer Gnaden.«
    Sophie wusste
nicht, was sie sagen sollte.
    »Möchten Sie, dass
ich es Ihrem Mann mitteile?«
    Sophie blickte ihn
stumm an und schüttelte den Kopf
    Dr. Lambeth blieb
beharrlich. »Ich werde klingeln und nachsehen, ob der Herzog im Hause ist, ja?«
    »Nein!« Sophies
Gesicht war nun leichenblass. »Ich muss nachdenken. Ich ...«
    »Sind Sie sicher,
dass ich Ihren Mann nicht informieren soll?« Dr. Lambeth wandte sich an Simone.
    »Nein«, sagte
Sophie unglücklich. »Ich sage es ihm später selber. Bitte, Dr. Lambeth.«
    Der Doktor nickte
und drehte sich zu Simone um. Leise gab er ihr einige Instruktionen. Dann
wandte er sich wieder an Sophie.
    »Ich habe Ihrer
Zofe gesagt, welche Symptome zu erwarten sind«, sagte er und nahm ihr
Handgelenk hoch, um ihren Puls zu messen. »Bitte, schicken Sie mir sofort einen
Boten, sobald Sie erste Anzeichen der Wehen oder der Geburt feststellen. Ich
schlage vor, Sie legen sich ins Bett. Ich werde morgen früh gleich zu Ihnen
kommen.«
    Das Wort »Geburt«
kam Sophie seltsam vor. Es gehörte zu Babys, die am Leben waren.
    »Das kann ich
nicht«, erwiderte Sophie. Sie sollte sich ins Bett legen und warten? Was
für ein schrecklicher Gedanke. Ihre angeborene Höflichkeit und die Erziehung
ihrer Mutter trieben sie aus ihrem Sessel.
    »Morgen, sagten
Sie?«, fragte sie, so als würden sie über eine Gartenparty reden.
    Dr. Lambeth nickte
und seine Augen erkannten Sophies schlafwandlerischen Zustand. Sie hat einen
Schock, dachte en Nun, das ist wohl besser so.
    »Halten Sie sie
warm«, sagte er zu Simone.
    Die Zofe nickte und
ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Dr. Lambeth
verbeugte sich höflich. »Ich werde morgen wieder kommen, wenn ich darf.«
    »Ich werde Sie nach
unten begleiten«, erwiderte Sophie.
    Dr. Lambeth sagte
nichts. Es war sicherlich nicht normal, dass seine adligen Patienten ihn zur
Tür begleiteten, aber er bezweifelte, dass diese Patientin klar dachte.
    Er versuchte es
noch einmal. »Madam, sind Sie ganz sicher, dass ich nicht mit Ihrem Mann
sprechen soll?«
    »Ganz sicher,
danke«, erwiderte sie mit teilnahmsloser Höflichkeit.
    Gemeinsam gingen
sie die breiten Stufen der Marmortreppe hinunter; Dr. Lambeth, eine seltsame,
würdevolle Gestalt mit roten Haaren und müden Augen, und die wunderschöne
Sophie. Ihr Gesicht war längst nicht mehr kreidebleich; auf ihren Wangen waren
kreisrunde, rote Flecken erschienen, die Dr. Lambeth große Sorge bereitet
hätten, hätte er sie bemerkt.
    Aber er war in
Gedanken bereits bei dem, was an diesem Tag noch vor ihm lag. Er würde als
Nächstes die

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