02 - Heiße Nächte der Leidenschaft
Viscountess aufsuchen - eine Mutter von vier Kindern, die an
diesem Tag ihr Fünftes erwartete. Die Geburt würde leicht verlaufen, da sie mit
den ersten vier Mädchen keine Schwierigkeiten gehabt hatte, aber sollte das
Kind wieder ein Mädchen sein, musste er wahrscheinlich eine hysterische Mutter
bändigen, von dem Viscount ganz zu schweigen. Den Viscount hatte bereits die Geburt
seiner vierten Tochter schwer mitgenommen. Bei einer Fünften …
Also verbeugte sich
Dr. Lambeth hastig und versprach beim Abschied, am nächsten Morgen
wiederzukommen. Er sprang in seine Kutsche und gab dem Fahrer Anweisungen, ihn
zum Haus des Viscounts zu bringen. Als die Pferde anzogen, legte er sich
bereits tröstende Worte zurecht.
Kapitel 26
Sophie begleitete den Doktor zur Tür, so
als würde sie nicht innerlich am ganzen Körper zittern. Als sie wieder die
Treppe hinaufstieg, trat Patrick aus der Bibliothek.
»Hattest du vor,
mir zu erzählen, was der Arzt gesagt hat?«
»Ja, später.«
»Nein«, stieß
Patrick zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Komm bitte einen Augenblick
herein. Ich würde gerne erfahren, warum du den Arzt gerufen hast.«
Sophie blickte sich
hastig in der Halle um, aber es schien gerade kein Lakai anwesend zu sein.
»Ich denke nicht,
dass ich das gerade möchte. Ich werde auf mein Zimmer gehen.«
»Sophie!«
Diesen Schrei haben
sie wahrscheinlich sogar bis in den Dienstbotentrakt gehört, dachte Sophie.
Sie machte kehrt und blieb drei Stufen vor dem Fuß der Treppe stehen.
»Er hat gesagt ...
er sagte ...« Sie konnte nicht aussprechen, was er gesagt hatte. »Er hat
gesagt, er werde morgen früh wieder kommen.« Das war die Wahrheit, wenn auch
nur ein winziger Teil davon. Sophies Herz zog sich qualvoll zusammen. 0 Gott,
sie wollte unbedingt nach oben gehen, fort von Patricks harter, fragender
Miene. In ihrem Kopf pochte ein unerträglicher, qualvoller Schmerz.
»Du wolltest das
Kind nicht«, hörte sie sich teilnahmslos sagen und ihre Stimme klang, als
befände sie sich unter Wasser.
Als sie Patricks
grimmigen Blick sah, klammerte sie sich erschrocken am Geländer fest. Was war
nur mit ihrem Kopf? Patrick sagte etwas, aber sie konnte ihn nicht hören. Der
Rhythmus ihres heftig pochenden Herzens war noch schneller als das Klopfen in
ihrem Kopf und dieses gleichzeitige pulsierende Hämmern in ihrem Körper machte
ihr Angst. Sophie klammerte sich noch fester an das Geländer und der Schmerz in
ihren Fingern riss sie einen Augenblick lang aus dem Malstrom der Schmerzen.
Patrick schrie sie
an und hinter ihm blieb Clemens mit entsetztem Gesicht stehen. Sophie versuchte
sich krampfhaft auf Patricks Worte zu konzentrieren. Sie blickte von oben in
seine schwarzen Augen, die sie zornig anfunkelten ... wahrscheinlich
verabscheut er mich, dachte sie teilnahmslos.
»Was zum Teufel
redest du da?«, rief Patrick außer sich. »Wie kannst du so etwas zu mir sagen?
Ich will das Kind!«
Sophie lächelte ihn
zaghaft an. Plötzlich hatte sie das Gefühl, als würde ihr Kopf über ihren
Schultern schweben. Zumindest ließ dieser schreckliche, pochende Schmerz nach.
»Ich weiß, dass du keine Kinder möchtest«, sagte sie und ihre Worte klangen
beinah tadelnd, als wäre er ein kleines Kind.
»0 Gott Sophie,
wovon sprichst du nur?«
»Du warst froh,
mich zur Frau zu bekommen, weißt du nicht mehr? Weil ich wahrscheinlich wie
meine Mutter wäre, und dir keine Bälger zwischen den Füßen herumlaufen würden.
Aber ich bin nicht wie meine Mutter -« Bei diesem Gedanken verstärkte
sich das schwerelose Gefühl in ihrem Kopf.
Patrick bemerkte
plötzlich, dass Clemens in der Halle stand, und starrte ihn so wütend an, dass
der Butler blitzschnell hinter der Tür zum Dienstbotentrakt verschwand. Patrick
versuchte, den unbändigen Zorn niederzukämpfen, der ihm die Brust abschnürte.
Sophie wusste nicht, was sie sagte. Sie war schwanger. Schwangere Frauen waren
immer irrational.
»Wovon redest du?«,
fragte er langsam und deutlich, als wäre sie ein ungezogenes Kind.
Sophie schaute ihn
überrascht an. Wie sehr wünschte sie sich, dass diese dumme Unterhaltung
endlich ein Ende nahm und sie sich in ihr Bett legen konnte. »Du hast es
Braddon gesagt«, erinnerte sie ihn. »Du hast es Braddon gesagt, und ich habe es
mit angehört. Du sagtest, wenn du dir schon Fesseln anlegen lassen müsstest
.... dann wolltest du lieber mich nehmen, denn ich wäre bestimmt so unfähig wie
meine Mutter und dann würden dir nicht
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