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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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zu seinem Meter zweiundsiebzig.
    Ihr Haar mit den neonblauen, purpurnen und schwarzen Strähnen umrahmte ihr Gesicht und reichte genau bis zu den Schultern. In ihren Brauen, Ohren und in der vollen Unterlippe funkelten Metallringe und Ohrstecker.
    Er berührte seine Nase und drückte dagegen. Mit leisem Knirschen schob sich der Knorpel wieder an seinen Platz. Dante zuckte zusammen. Er schniefte, um das Blut zurückzuhalten. »Beruhigst du dich? Oder müssen wir die ganze Nacht so weitermachen? «
    »Arschloch!«, zischte sie und starrte ihn aus ihren dunkel umrandeten Augen finster an. Gleichwohl hörte sie auf, sich zu wehren. Sie holte tief Luft, und ihre Augen weiteten sich, wodurch ihre Pupillen noch größer wurden.
    Dante seufzte und sah weg. Seine Muskeln spannten sich an. Er wusste, dass sein Aussehen die meisten in Bann zog, mochten sie nun Sterbliche oder Nachtgeschöpfe sein. Sie wurden in seiner Gegenwart fahrig und unsicher und begehrten ihn. Zumindest begehrten sie das, was sie sahen. Ab und zu war das in Ordnung. Ab und zu machte es auch Spaß. Aber nur ab und zu.
    »Hi.«
    Dante drehte wieder den Kopf. Sie küsste ihn. Warme Lippen, die nach Tequila und Nelkenzigaretten schmeckten, drückten sich einen Augenblick lang auf die seinen. Er riss sich los, merkte aber, dass er grinsen musste. »Zuerst ein Empfang mit
einer Kopfnuss und dann ein feuchter Kuss. Macht ihr das so in Seattle?«
    »Wer zum Teufel bist du und wieso bist du ins Haus meiner Schwester eingebrochen?«
    »Toi t’a pas de la place pour parler. Ich bin nicht der Einzige, dem man diese Frage stellen könnte«, antwortete Dante und wies mit dem Kopf auf die Brechstange, die noch auf dem Boden lag. »Warum bist du denn hier eingebrochen?«
    Sie warf einen Blick auf das Brecheisen. »Nein, so nicht. Du warst zuerst hier.«
    »Ich bin ein Freund. Wollte nur sehen, ob es Heather gutgeht. «
    »Die meisten Leute klingeln zuerst, um herauszufinden, ob jemand da ist«, entgegnete sie und hob das Kinn, »und dann warten sie, ob ihnen aufgemacht wird.«
    Dante warf wieder einen Blick auf das Einbrecherwerkzeug. »Woher willst du das so genau wissen?«
    »Haben mir … na ja … normale Leute erzählt«, sagte sie und drückte gegen seinen Arm, mit dem er sie festhielt. »Du kannst loslassen. Ich verspreche, dass ich dich nicht mehr zum Bluten bringe.«
    Dante schnaubte verdrießlich. »Du hast mich nicht zum Bluten gebracht. Das hat die gebrochene Nase gemacht.« Er ließ sie los und trat zurück.
    Annie rieb sich die Stirn. »Harter Schädel, Mann. Deine Nase sieht ganz gut aus, Heulsuse. Übrigens, ich bin Annie.« Sie streckte ihm die Hand entgegen.
    »Habe ich mir gedacht. Heather hat mir von dir erzählt.« Er nahm die Hand und schüttelte sie. »Dante.« Sie drückte genauso entschlossen zu wie Heather, nur härter, als ob sie noch immer versuchen würde, ihn zu einer Reaktion herauszufordern.
    Annie ließ Dantes Hand los. »Woher kennst du meine Schwester? « Sie beäugte ihn von Kopf bis Fuß. »Bondagereifen aus
Stahl, Latex und Leder … das passt nicht so zu den Typen, die sie sonst nach Hause bringt.«
    »Wir haben einander in New Orleans getroffen.«
    »Heilige Scheiße! Bist du der Bursche, von dem mir Heather erzählt hat?« Annie bohrte ihm einen Finger in die Brust. »Der Bursche, der ihr das Scheißleben gerettet hat? Der Bursche, der … Mist, was hat sie nochmal über dich gesagt?«
    »Hoffentlich was Nettes. Etwas Schamloses wäre auch gut.«
    »Sie sagte, du seiest kein Mensch.« Annie lachte. Ihre Stimme klang belegt, wie nach zu viel Alkohol und Zigaretten. »Verrückt, ich weiß! Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie sie dich nannte…«
    »Nachtgeschöpf.«
    »Genau! Nachtgeschöpf. Vampir. Bist du einer?«
    »Ja«, entgegnete Dante und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Wann hast du das letzte Mal mit Heather gesprochen? Hast du sie gesehen? Geht es ihr gut?«
    Annie zuckte die Achseln. »Ich schätze, es geht ihr gut, ja.« Sie tastete an der Wand nach dem Lichtschalter. »Also nur ›Ja‹? Keine Leugnungen? Kein ›Red keinen Scheiß, so was gibt’s doch …‹«
    Dante hörte ein Klicken, als ihre Finger den Schalter fanden. Licht durchflutete den Raum und bohrte sich in seine Augen. Er fasste nach der Sonnenbrille auf seiner Stirn, ehe er merkte, dass er sie offenbar bei Annies Kopfnussbegrüßung verloren hatte. Blinzelnd hob er die Hand, um sich gegen das blendende Licht zu schützen.
    »Wahnsinn«,

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