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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Sie nahm einen Speer und wirbelte auf den Fersen herum. Ihre Augen leuchteten wie ein Sonnenuntergang. Lächelnd riss sie den Taser aus der Tasche, den er versteckt hatte.
    Die Elektroden bohrten sich in seine Brust. Strom schoss durch seinen Körper, und der Schmerz löschte alle Gedanken in seinem Kopf aus. Sein Körper zuckte und zog sich zusammen. Dann fiel er zu Boden.
    Durch einen Nebelschleier von Schmerz und das Dröhnen in seinen Ohren hörte er die Stimme seiner Tochter.
    »Ich breche ein Versprechen, Daddy«, sagte sie.

22
NICHT FÜR MICH GEDACHT
    Seattle, Washington · 23. März
     
    Ein plötzliches Kratzen am Fenster im vorderen Zimmer, gefolgt von einem neugierigen Miauen Eeries, erregte Heathers Aufmerksamkeit. Sie sah von ihrem Laptop auf. »Jagst du Motten, Katerchen?« Doch dann kam ihr ein anderer Gedanke: nachts. Dante. Morgen Abend. Gleich als Erstes.
    Sie schob den Stuhl zurück und stand auf. Falls es nicht Dante war, der schon wieder durch ihr gottverdammtes Fenster stieg, fasste sie vorsichtshalber nach ihrer Tasche und der Achtunddreißiger, die darin versteckt war.
    Das Fenster wurde hochgeschoben. Bleiche Hände fassten nach dem Rahmen, und ein schwarz gekleidetes Bein, vom Knöchel bis zur Hüfte mit Vinylriemen und Schnallen besetzt, schwang sich über das Fensterbrett ins Zimmer. Kurz darauf stand Dante in Heathers Wohnung. Eine Kapuze verbarg sein Gesicht, aber nicht das leidenschaftliche Funkeln seiner Augen.
    »Hi«, sagte er, während er sich aufrichtete und die Kapuze zurückschob. Ein Lächeln umspielte seine Lippen.
    Sein Anblick traf sie im Herzen. Wie immer entspannten sich Heathers Muskeln. »Ich hätte dich erschießen können, weißt du das? Warum zum Teufel benutzt du nicht die Haustür? «

    Dante zuckte die Achseln. Als er sich umdrehte, knarzte seine Lederjacke, und er schloss das Fenster.
    Er tastete das defekte Schloss ab. »Ich habe etwas mitgebracht, um es zu reparieren.«
    »Weißt du überhaupt, wie man einen Schraubenzieher benutzt? «
    Dante prustete. »Wie schwer kann das schon sein? Schiebe A in B und drehe. Könnte sogar Spaß machen.«
    »Klingt sexy, aber wo ist der Kuss?«
    Dante schürzte die Lippen und warf ihr einen Kuss zu. »Reicht das?«
    Heather warf einen Blick über die Schulter. »Daneben, Amor. Aber Eerie schnurrt.«
    Dante lachte. Er wies mit dem Kopf auf den Computer. »Hast du etwas herausgefunden? Zum Beispiel, wo … er lebt?«
    Heather schüttelte den Kopf. »Noch nicht. All seine Aufzeichnungen haben Sicherheitsstufen, die ich noch nie gesehen habe. Die letzte bekannte Adresse war in Maryland, und die ist fünf Jahre alt. Ich habe ihn bis zur Westküste verfolgt, wo er verschwindet. Aber ich suche noch. Dafür habe ich einige andere spannende Entdeckungen gemacht.«
    »Ja?«
    Heather zögerte. »Wenn du mir dabei hilfst, Dante, dann gerätst du ins Fadenkreuz – noch mehr als bisher.«
    »Das ist mir egal. Du warst für mich da, und jetzt bin ich für dich da.«
    Heather hielt seinem Blick stand. »Das ist mein Beruf.«
    »Ach was. Man hatte dich abgezogen. Fall erledigt. Du bist allein und ohne Rückendeckung geblieben, um mir zu helfen.«
    Sie hatte ihn im Stich gelassen. Mehrfach. »Ich habe dir nicht wirklich geholfen.«
    »Doch«, widersprach er. Mit schnellen Schritten durchquerte er das Zimmer und trat neben sie. Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen – fiebrigen Händen –, und sie blickte in
seine dunklen Augen, in deren ungeschützte Tiefen sie gezogen wurde. »Du hast alles für mich riskiert, und du hast nie aufgegeben.«
    »Du auch nicht.« Heather nahm seine Rechte und drückte sie auf ihre Brust an die Stelle, wo ihr verheiltes Herz schlug. Etwas in ihr begann zu erklingen, ausgelöst durch seine Berührung, und hallte von seiner Handfläche in ihr Herz und zurück. Ein kristallklarer Klang verband sie einen Augenblick lang, rein und makellos.
    Sie hielt den Atem an, und einen Atemzug lang glaubte sie, dunkle Flügel hinter Dantes Rücken zu sehen, die sich aufklappten und um sie legten.
    Seine Augen strahlten fasziniert. »Horch«, flüsterte er und senkte sein Gesicht zu ihr herab.
    Mit rasendem Puls sah Heather zu ihm auf. Er küsste sie. Seine Lippen waren ebenso fiebrig wie seine Hände, sein Kuss schien voller Begehren und war ein wenig rau. Als er leidenschaftlicher wurde, glaubte sie, ein Lied zu hören – wild und düster –, dessen komplizierte Melodie sich um den kristallklaren Refrain zwischen Hand

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