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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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und Herzen schlang, der noch immer zwischen ihnen erklang. Das Lied setzte ihr Herz und ihre Seele unter Strom und steckte ihr Inneres in Flammen.
    Sie hört das Rauschen von Flügeln.
    Viel zu schnell beendete Dante den Kuss und trat zurück. Seine Hände glitten von ihrer Brust und von ihrem Gesicht und ballten sich zu Fäusten. Der Gesang verstummte. Seine Kiefermuskeln spannten sich an.
    »Was ist?«, fragte Heather.
    Er schüttelte den Kopf und fuhr sich dann mit der Hand durchs Haar. »Wie geht es Annie?«
    Verwirrt von seinem jähen körperlichen und emotionalen Wandel zuckte Heather die Achseln. »Im Augenblick geht es ihr gut. Sie ist zum Supermarkt gegangen, um sich Zigaretten zu holen.«

    »C’est bon.« Dante wies mit dem Kopf auf den Tisch. »Was hast du herausgefunden?«
    »Setz dich«, sagte Heather. »Ich zeige es dir.«
    Dante zog seine Lederjacke und den darunter befindlichen Kapuzenpulli aus und hängte beides über die Rückenlehne eines Stuhls. Unter einem dunklen T-Shirt trug er ein langärmliges Netzshirt. Auf der Brust stand in großen Lettern »Leck mich«. Wie üblich drehte er den Stuhl um und setzte sich rücklings darauf. Dann verschränkte er die Arme und wartete.
    Heather zog ihren Stuhl heran, damit sie sich neben ihn setzen konnte. Durch das rasche Drücken einer Taste weckte sie den Laptop aus seinem Standby-Modus, und eine Datei zeigte sich auf dem Bildschirm. Sie öffnete sie. Ein Foto erschien.
    »Senior Agent Alexander Lyons«, erläuterte Heather. »Von der Dienststelle in Portland. Er hat mich zu dem Ort begleitet, wo man meine Mutter tot auffand. Einwandfreier Ruf, außerordentliche Testergebnisse, ausgezeichnete Arbeit. Vor fünf Jahren ließ er sich von Washington nach Portland versetzen.«
    »Weshalb?«
    »Anscheinend wegen einer Krankheit in der Familie. Seine Mutter hatte Krebs, soweit ich weiß.«
    »Wieso hat man gerade ihn damit beauftragt, dich im Auge zu behalten, statt jemanden etwas weiter unten auf der Leiter? «
    »Gute Frage«, sagte Heather. »Soweit ich das herausfinden konnte, gab ihm Rodriguez in Seattle den Auftrag … oh, verzeih, ich meine natürlich, er bat ihn, sich um meine Sicherheit zu kümmern, und genau das ist auch spannend.«
    »Wieso?«
    Heather klickte Alex Lyons Datei weg und öffnete eine andere. Eine Weile scrollte sie durch den Text, ehe sie die Stelle fand, die sie suchte, und sie markierte. »Lies«, flüsterte sie.
    »William Ricardo Rodriguez, dessen Schreckensherrschaft als der Güterwagen-Würger vor zehn Jahren endete, als er von
Agenten gestellt wurde, starb im Gefängnis, nachdem er zu mehrmals lebenslänglich verurteilt worden war. Er wurde bei einem Streit von einem Mithäftling ermordet. Rodriguez’ Vater, FBI-Agent Alberto Rodriguez, hatte erheblich dazu beigetragen, dass sein Sohn gefasst wurde.« Dante sah auf und stieß einen leisen Pfiff aus. »Heiliger Strohsack.«
    Heather nickte. »Kannst du dir das vorstellen? Dein Sohn ist nicht nur ein Serienmörder, sondern du bist auch noch maßgeblich an seiner Festnahme beteiligt. Doch wie unfassbar und tragisch das auch sein mag, das ist noch nicht der interessante Teil.«
    »Nein?«
    Heather sah Dante lange schweigend an, dann sagte sie: »Den nächsten Teil zu lesen könnte schwierig sein, vielleicht sogar unmöglich. Ich werde …«
    In Dantes Augen glomm plötzliches Begreifen auf. »Nein, ich lese es selbst«, sagte er leise. »Du machst nur weiter, falls ich …« Er zeichnete Kreise in die Luft.
    »Gut.«
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Computer zu. »Einige Jahre zuvor hatte Senior Agent Rodriguez Anzeige wegen Fahrlässigkeit gegen Dr. Robert …« Dante brach ab. Er schloss die Augen und massierte sich die Stirn. »Warte. Ich versuche es noch einmal.«
    Heather legte eine Hand auf seinen Arm und drückte ihn sanft. »Du musst das nicht.«
    »Doch, irgendwie schon.« Er öffnete die Augen wieder und sah auf den Bildschirm. »Anzeige wegen Fahrlässigkeit gegen Dr. Robert …« Wieder brach er ab und blinzelte mehrfach. Er warf Heather einen fragenden Blick zu. Seine Pupillen waren erkennbar geweitet. »Was habe ich gesagt?«
    Heather starrte ihn an. Ihre Finger klammerten sich automatisch fester an seinen Arm. Ihr lief es eiskalt über den Rücken. »Du hast vorgelesen, weißt du noch?«

    An Dantes Haaransatz und seinen Schläfen glitzerte Schweiß. »Ein FBI-Agent …«
    »Schau mich an, Dante, nicht den Bildschirm.«
    »D’accord.« Seine

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