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02 - Schatten-Götter

02 - Schatten-Götter

Titel: 02 - Schatten-Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Zuhörern der Schreck anzumerken, nur Atroc wirkte unbeeindruckt und nickte bloß, als er von Azurechs Rettung durch zwei Nachtjäger hörte.
    »Domas und die Überlebenden seiner Bande haben sich entschieden, nach Alvergost zurückzukehren«, schloss Mazaret. »Vorgeblich, um jedem, der dort geblieben ist, Schutz zu bieten. Ich vermute dagegen, Domas zögert, sich und seine Männer unter unser Kommando zu stellen.« Er rieb sich die Schläfen, als der dumpfe Schmerz wieder stärker pochte. »Also, wie wollen wir diesen Bedrohungen entgegentreten?«
    »Bevor wir das bedenken, müssen wir uns noch andere Berichte anhören, Mylord«, erklärte Bardow. »Lordkommandeur Yarram, wenn Ihr so freundlich wäret…«
    Yarram stand auf, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und begann seine Schilderung. Mazaret hörte, wie die Briganten von den Hügeln des Buckelgurts aus ihre Raubzüge durchgeführt hatten und von Yarram und seinen Leute gejagt wurden, die ihnen und ihrem Anführer tief in die Hügel und Schluchten gefolgt waren. Er hörte, wie die Briganten den reißenden Strom überquerten und dann die Brücke zerstörten, bevor ihre Verfolger sie erreichen konnten, und wie ihre Anführerin, eine junge Frau, auf den Felsen ritt und gesprochen hatte … Yarram hielt inne und sah Mazaret besorgt an. »Mylord, Ihr kennt mich und wisst, dass ich sehr viel Wert auf Wahrheit und Genauigkeit lege.«
    »So ist es«, erwiderte Mazaret. »Sprecht weiter.«
    »Mylord, die Anführerin der Briganten ritt zum Flussufer, an das rauschende Wasser, und ich ritt auf unserer Flussseite zu ihr hin. Mylord, der Umhang, den sie um sich geschlungen hatte, und alles an ihr war fahlstes Grau, doch ihre Gesichtszüge waren die von Suviel Hantika …«
    In dem schockierten Schweigen starrte Mazaret ihn an, während ein taubes Gefühl sich seines ganzen Körpers bemächtigte.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Das kann nicht sein …!«
    »Mylord …«, erwiderte Yarram sichtlich gequält.
    »Ihr müsst Euch getäuscht haben!«
    »Mylord, ich war ihr so nah, wie ich jetzt Meister Bardow bin. Ich schwöre Euch, sie war es.« »Genug!« Mazaret sprang vom Tisch auf, während der Schmerz in seinem Schädel nun heftig pochte. »Ich will nichts mehr davon hören …!«
    Bardow legte ihm fest die Hand auf die Schulter. »Ihr müsst, mein Freund. Ihr müsst alles hören.« Nach einem Augenblick ließ sich Mazaret wieder auf den Stuhl zurückfallen und nickte schweigend. Yarram schien sich sammeln zu müssen, bevor er fortfuhr.
    »Sie sah mich mit knochenweißen Augen an und sprach: »Sagt Euren Herren, dass der Tod viele Türen hat, und dass sie nicht alle verschließen können. Und richtet Ikarno aus, dass ich ihn an der Blauaxt-Klamm erwarten«
    Zwei Herzschläge lang herrschte vollkommenes Schweigen.
    »Wo liegt diese Blauaxt-Klamm?«
    »Südwestlich von Besh-Darok«, antwortete Yasgur nachdenklich. »Eine Steinpiste fuhrt über einen langen Hang dorthin. Sie ist ein ausgezeichneter Aussichtspunkt und leicht zu verteidigen. Hütet Euch vor den Worten der Toten, mein Freund. Sobald sie geäußert wurden, graben sie sich wie Haken in Eure Seele.« »Mylord«, sagte Bardow. »Denkt sorgfältig nach. Es wäre ein närrisches Unterfangen…«
    »Wie kann so etwas geschehen, Erzmagier?«, unterbrach Mazaret ihn. Seine Stimme klang rau vor Gram. »Was haben sie ihr angetan?«
    Bardow erwiderte seinen Blick. »Die Gefolgsleute des Herrn des Zwielichts verfügen über ein Ritual, mit dem sie die Seele einer Person anzapfen und Bildnisse von dem Original schaffen können. Sie nennen sie Geistschatten. Manchmal gelingt es ihnen sogar, diesen Geistern einen Körper zu geben.«
    »Waren es die Akolythen in Trevada?«
    »Ja.«
    Mazarets Herz hämmerte in seiner Brust. »Ihr sagtet, Bildnisse vom Original, Bardow. Könnten sie mehr als eines dieser Bildnisse gemacht haben?«
    Bardow seufzte. »Nerek hält das beinahe für sicher.«
    Mazaret nickte langsam. Das Grauen war vollkommen. Sein stechender Kopfschmerz kümmerte ihn nicht mehr, und er stand auf, entschlossen und unerbittlich.
    »Sie haben ihr das angetan.« Seine Stimme klang wie aus Eisen. »Die Akolythen in ihren besetzten Türmen, von wo aus sie das Böse über unsere Lande träufeln. Aber sie bluten, wenn eine Klinge sich in ihr Fleisch gräbt, und ihre Türme sind nur aus Stein …«
    »Ihr könnt nicht ernstlich einen Angriff auf Trevada vorschlagen, Mylord«, warf Bardow ein. »Es ist praktisch

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