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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Alexander
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auf. Traummann?, dachte sie. Von wem um Gottes willen redet sie?
    Fassungslos musste sie mit ansehen, wie Prue sich nun den Boten packte und ihn heftig abknutschte. Hat Prue jetzt völlig den Verstand verloren?, fragte sie sich, unfähig zu glauben, was sie da sah.
    Piper starrte ihre Schwester an, die den Mann beim Küssen sogar festhielt, obwohl er mit den Armen ruderte. Schließlich löste er sich von ihr und sah ziemlich erschüttert drein. Rasch ergriff er sein Clipboard und lief zu seinem Lieferwagen.
    Piper sah Prue an, die mit geschlossenen Augen gegen die Tür sackte, die Augenbrauen zusammengezogen.
    »Bist du jetzt völlig irre?«, fragte Piper. »Du kannst mir doch nicht ernsthaft weismachen wollen, der Typ sei gut aussehend gewesen.«
    Prue öffnete die Augen und sah die Verwirrung im Blick ihrer Schwester. »Nein, das war er wirklich nicht.«
    »Warum in Gottes Namen hast du ihn dann geküsst?«, rief Piper außer sich.
    Prue zuckte mit den Schultern, ihre Stimme von Zweifeln erfüllt. »Ich. ich weiß es nicht.« Plötzlich richtete sie sich wieder auf, schüttelte ihren Kopf und lächelte. »Ich brauchte wohl gerade einen Kuss, und er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.« Sie winkte Piper zu. »Bis dann. Ich muss zur Arbeit.«
    Piper sah ihrer Schwester nach, wie sie davon schlenderte, in den Wagen stieg und davonfuhr. Was zum Teufel ging hier vor sich? Es war, als gäbe es nunmehr zwei verschiedene Prues.
    »Sag mir, dass sie nicht diesen widerlich aussehenden Lieferanten geküsst hat«, hörte sie Phoebe neben sich sagen.
    »Ich wünschte, ich könnte das sagen«, gab Piper zurück, noch immer wie vor den Kopf geschlagen. »Es war so seltsam. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen, nachdem sie ihn geküsst hatte. Es schien, als hätte sie ihn gar nicht küssen wollen, sondern sich dazu zwingen müssen.« Sie gingen in die Küche zurück.
    »Da ist definitiv etwas faul«, stellt Phoebe fest. »Das ist nicht die Prue, die wir kennen und lieben.«
    »Was du nicht sagst. Ich mache mir inzwischen wirklich Sorgen um sie«, setzte Piper hinzu. »Mir scheint, als würde ich mit einer Fremden reden.«
    Piper sah auf ihre Uhr und zuckte zusammen. »Oh Mann, ich muss zum quake, um zu hören, was das Gesundheitsamt zu sagen hat. Die werden sicher eine Million Fragen haben.« Sie drückte Phoebes Hand. »Lass uns versuchen herauszufinden, was mit Prue los ist, okay?«
    »Vielleicht hat sie die Midlife-Crisis«, meinte Phoebe trocken.
    »Mit 27? Wohl kaum.« Piper ging zu ihrem Wagen, und eine vage Besorgnis überkam sie, als sie daran dachte, welches Gefühl Prues Gesicht vor und nach dem Kuss ausgedrückt hatte. Ekel, dachte sie, purer Ekel. Prue wollte den Typ nicht küssen. Sie hat es definitiv nicht genossen. Aber warum tat sie es dann?
    Egal, wie sie die Sache sah, Piper konnte das Gefühl nicht loswerden, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war mit ihrer Schwester.
    Phoebe wanderte durch das leere Haus und konnte den Gedanken an Prues seltsames Verhalten nicht abschütteln.
    Die Sache an Silvester konnte man ja noch auf die alkoholgeschwängerte Stimmung auf der Party schieben. Aber der Bengel mit dem Skateboard? Und der depperte Lieferant?
    Sie räumte den Küchentisch ab, stellte das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine und begann, die Anrichte abzuwischen. Fahrig schob sie eine Telefonnotiz beiseite und wollte sie gerade weglegen, als ihr ein Wort ins Auge stach: »Robert«.
    Sie sah sich die Notiz etwas genauer an, darauf stand: »Prue, Robert hat angerufen. Er hat Karten für das Stück am Freitag. Will wissen, ob du mit ihm hingehst. Mein Rat, ob du ihn willst oder nicht, ist ein deutliches JA! Er ruft noch mal an. Piper.«
    Phoebe ließ ihre Finger über die Worte wandern. Robert. Prue hatte ihn mit ins quake gebracht und dann stehen lassen, um jeden anderen Mann zu küssen.
    Robert hat gesagt, er hätte alles getan, um Prues Aufmerksamkeit zu erlangen, erinnerte sie sich. Alles, was er konnte.
    Was meinte er damit?, fragte sie sich. In einer normalen Welt bedeutete das Blumen, Gedichte, leise Musik und Kerzen. Aber in ihrer Welt. musste sie an Zaubersprüche, Beschwörungen, Tränke und, na ja, manchmal auch Kerzen denken.
    Warum hatte Robert Prues Champagner wieder mitgenommen? Hatte er ihr irgendetwas in den Drink geschüttet? Vielleicht einen Liebestrank, dessen Wirkung nach hinten losgegangen war?
    Phoebes Herz pochte heftig, als sie sich die Frage stellte, ob Robert vielleicht

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