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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Alexander
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ihren, und sie fuhr fort: »Du musst mich ja ziemlich mögen, wenn du eifersüchtig bist.«
    Er hielt ihrem Blick stand. »Ich mag dich sogar sehr, Piper.«
    »Wir bleiben nicht lange«, versprach sie ihm, denn sie waren nun an Billys Zimmertür angekommen.
    Mit Jake an der Hand schlich sie hinein. Ein Trennvorhang war um Billys Bett aufgezogen. Sie zog ihn beiseite, und der Anblick ihres zweiten Küchenchefs zerriss ihr fast das Herz. Billy sah aus, als habe er die Hälfte seines Körpergewichts verloren. Ringe lagen um seine Augen, und seine Haut hatte eine graue Färbung.
    Er öffnete die Augen und lächelte sie schwach an. »Du solltest besser nicht meine Hand halten, Piper. Sie wissen noch nicht, was mit mir los ist. Vielleicht ist es ansteckend.«
    »Wenn sie das glauben würden, hätten sie mich nicht zu dir gelassen.« Sie wischte sich den Schweiß von den Augenbrauen. »Hast du Schmerzen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin bloß müde. Danke für die Blumen. Ich wünschte, ich könnte etwas riechen.«
    Sie warf einen kurzen Blick auf das Rosenbukett, das auf dem Tisch neben dem Bett stand. »Ist wohl ziemlich dumm, einem Mann Rosen mitzubringen. Morgen bringe ich dir was zu essen.«
    »Du siehst hübsch aus«, sagte Billy leise.
    Sie deutete auf Jake, der hinter ihr stand. »Jake hat uns Karten für die Premiere von >Verlangen einer Sommernacht< besorgt. Der wurde in der Innenstadt gedreht.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Billy mit einem Seufzer.
    Er schien zusehends schwächer zu werden, und seine Augen sanken noch tiefer in ihre Höhlen zurück.
    »Piper, es tut mir Leid, aber wir müssen jetzt wirklich gehen«, sagte Jake leise hinter ihr.
    Sie nickte. »Ich weiß.« Sie drückte Billys Hand. »Wir sehen uns morgen.«
    Er nickte kaum merklich, schloss die Augen und schlief ein.
    »Ich fühle mich so schuldig«, sagte Piper zu Jake, als sie das Krankenzimmer verließen.
    »Du hast ihm und auch sonst niemandem etwas getan, was diese Krankheit erklären könnte.« Er legte seinen Arm um ihre Schulter. »Piper, ich war auch im quake. Ich habe das Essen gegessen und den Champagner getrunken. Sehe ich aus, als müsste man mich auf der Stelle ins Krankenhaus einliefern?«
    Sie sah ihn genau an - die sonnengebräunte Haut, die glänzenden Augen, die starke Stimme. »Nein, um genau zu sein, siehst du sogar außergewöhnlich gut aus.« Pipers Herz schmerzte bei dem Gedanken an Billy, aber sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ich habe mich schon die ganze Woche auf diesen Abend gefreut.«
    Er grinste. »Wirklich?«
    »Ja, wirklich. Das ist meine erste Filmpremiere.«
    Sie sah ihn an, und ihr gefiel die Form seines Mundes, die Wärme in seinen Augen, die Wölbung seiner Wangenknochen, die Spitze seiner Nase - einfach alles.
    Vor dem Hospital wartete eine Limousine auf sie. Piper fühlte die Spannung steigen, als ein Chauffeur ihr die Tür aufhielt, um sie und Jake auf den Rücksitz zu lassen.
    »Ich bin diesen Luxus nicht gewöhnt«, gab sie zu, als der Wagen sich vom Krankenhaus entfernte.
    »Das glamouröse Leben hat seine Vor- und Nachteile«, sagte Jake mit einem Grinsen.
    »Erzähl mir mal von den Nachteilen«, sagte sie neugierig.
    »Zuerst einmal fährt mich nicht ständig eine Limousine in der Gegend herum. Das ist nur für die Premiere - ich dachte mir, wenn schon, denn schon. Der Alltag ist nicht annähernd so spektakulär. Den größten Teil meiner Zeit verbringe ich am Zeichenbrett oder am Monitor. Und Überstunden sind die Regel. Ständig erklärt dir ein Regisseur, was für Bauten er haben will, dann entwirfst und baust du sie, nur damit er sagen kann, er habe sich etwas ganz anderes vorgestellt.«
    »Aber du magst deine Arbeit doch?«
    »Ich liebe sie«, gab er zu. »Sie hilft mir, Dinge mit anderen Augen zu sehen.«
    »Was meinst du damit?«
    Jake blinzelte und legte eine Hand ringförmig um das rechte Auge, als ob er durch eine Kameralinse schaute. »Ich sehe jeden Ort wie eine Bühne, an dem sich eine bestimmte Szene abspielen könnte«, erklärte er. »Zum Beispiel siehst du doch momentan nur uns beide bei einer Fahrt in der Limousine.«
    Piper sah sich um. »Das mag daran liegen, dass wir tatsächlich in einer Limousine fahren.«
    Er drehte sich etwas, damit er ihr direkt ins Gesicht sehen konnte. »Manchmal kann eine Bühne so klein sein wie das Innere eines Autos. Sagen wir mal, die Story sieht eine Szene vor, in welcher der Held die Heldin mit einer Limousine zu einer Premiere fährt. Und er

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