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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Alexander
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davon. Sie hatte genug von ihren Schwestern und den ständigen Versuchen, ihr Verhalten zu erklären. Es ging sie sowieso nichts an.
    Aber natürlich geht es sie etwas an. Ich möchte, dass sie mich verstehen, dass sie versuchen herauszufinden, was mit mir los ist. Ich muss ihnen von meinen Visionen erzählen. Und ich werde ihnen von meinen Visionen erzählen - später.
    Zuerst aber brauche ich noch einen Kuss.
    Zwei Tage später klingelte das Telefon. Nachdem Piper den Hörer wieder aufgelegt hatte, zitterten ihre Hände. Sie starrte aus dem Fenster und hörte nur halb dem Gespräch zu, dass Prue und Phoebe gerade am Frühstückstisch führten.
    Oh, diese armen Leute, dachte sie. Bitte lass sie wieder gesund werden. Bitte, bitte, lass sie wieder gesund werden.
    »Hey, Piper, was ist denn los?«, fragte Prue. »Wer war am Telefon? Du siehst ja aus, als wäre jemand gestorben.«
    Unglaubliche Schuldgefühle befielen Piper, als sie sich ihren Schwestern zuwandte. Ist es meine Schuld?, fragte sie sich.
    »Das war der Besitzer des quake«, erklärte sie. »Mehrere Menschen, die auf unserer Silvesterfeier waren, sind im Krankenhaus. Es geht ihnen wirklich schlecht. Das Gesundheitsamt überprüft das Lokal.«
    »Warum das Gesundheitsamt?«, fragte Phoebe sichtlich erstaunt.
    Besorgt stierte Piper zu Boden und versuchte, das ganze Ausmaß dessen zu verarbeiten, was ihr der Besitzer gerade gesagt hatte. Ich werde vielleicht gefeuert, kam es ihr in den Sinn. Vielleicht verdiene ich es sogar, gefeuert zu werden.
    »Es ist ihr Job«, erklärte sie mit tonloser Stimme. »Obwohl die Leute im Hospital keines der typische Symptome einer Lebensmittelvergiftung zeigen. Sie haben keine Magenkrämpfe oder Fieber.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte. Es kann keine Lebensmittelvergiftung sein. Wir verarbeiten nur frische Zutaten, und ich sorge immer dafür, dass sich die Angestellten die Hände waschen, bevor sie mit Essen umgehen.«
    Phoebe ging zu Piper und umarmte sie. »Es ist nicht deine Schuld«, tröstete sie ihre Schwester. »Manchmal wird Essen schon verdorben angeliefert.«
    Doch Piper fühlte sich noch immer mies. Sie war schließlich die Managerin. Und das war nicht das Schlimmste. Denn nicht alle der Kranken waren Fremde. »Billy geht es auch schlecht.«
    »Deinem zweiten Chefkoch?«, fragte Prue.
    Piper nickte, und in ihrem Brustkorb schmerzte es. Billy probierte grundsätzlich von dem Essen, das er zubereitete. Vielleicht hatte er etwas verdorbenes Fleisch oder einen angefaulten Fisch erwischt. »Er ist auch im Krankenhaus.«
    Prue stand vom Tisch auf, durchquerte die Küche und legte ihren Arm um Pipers Schultern. »Mach dir keine Sorgen. Du kannst jetzt nichts tun. Die Menschen im Hospital - die werden schon wieder gesund.«
    »Und außerdem ist heute Nacht deine große Nacht«, lächelte Phoebe sanft. »Dein erstes Date mit Jake.«
    »Und er nimmt dich mit zu einer Premiere! Du hast wohl nicht genug Platz, um mich in deine Handtasche reinzuschmuggeln? Ich habe gehört, der Film sei toll«, neckte Prue ihre niedergeschlagene Schwester.
    Piper zwang sich zu einem Lachen, auch wenn ihr eher nach Weinen zumute war. Sie konnte nicht aufhören, an all die kranken Menschen zu denken. »Ich glaube, du hast mal gesagt, Schrumpfsprüche stehen nicht im Buch der Schatten.«
    Prue rieb Piper die Wange. »Habe ich auch, aber es hat dich wieder ein bisschen aufgemuntert.«
    Es klingelte an der Haustür. »Ich gehe schon«, sagte Piper. »Vielleicht ist es mein Kleid für heute Abend.«
    Sie öffnete die Haustür, und ein hagerer Mann mit öligen Haaren und einer dicken Brille stand vor ihr. Er trug eine graue Uniform und lächelte sie schräg an. Irgendwie erinnerte er Piper an einen Hundewelpen, der nach Aufmerksamkeit verlangt.
    »Ich habe hier ein Paket für Piper Halliwell«, verkündete er mit tiefer Stimme, die er wohl nur benutzte, um ein wenig maskuliner zu wirken.
    »Das bin ich«, sagte sie und nahm das Paket entgegen, wobei sie einen Blick auf den Absender warf. Es war das Kleid! Sie wollte spektakulär aussehen, wenn sie mit Jake ausging. Unwiderstehlich würde aber auch reichen.
    »Sie müssen hier unterschreiben«, sagte der Lieferant und hielt ihr ein Clipboard entgegen.
    Piper legte das Paket zur Seite und nahm das Clipboard samt Kugelschreiber entgegen. Sie begann, ihren Namen zu schreiben.
    »Hallöchen, Traummann.«
    Beim Klang von Prues Stimme sah Piper überrascht

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