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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Alexander
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ebenfalls aus ihrer Welt war. Sie versuchte sich zu beruhigen, dass sie sich wahrscheinlich gerade etwas einredete, dass Robert ein ganz normaler Mann war. Aber sie hatte immer wieder den Moment vor Augen, als er Prues Champagner wieder in die Flasche zurückgoss, und das ungute Gefühl darüber ließ sie nicht mehr los.
    Sie eilte durch die Küche und die Treppe hinauf zum Dachboden. Dort angekommen ging sie direkt auf das kleine Podium zu. Hier, in der Mitte des Raumes, bewahrten die Halliwell-Schwestern das Buch der Schatten auf.
    Sie legte ihre Hände auf den schweren, in Leder gebundenen Folianten und schloss die Augen. Sie hoffte auf eine Vision, auf ein Zeichen, wo in dem Buch eine Antwort zu finden sei. Aber nichts geschah.
    »Na gut«, murmelte sie, öffnete das Buch und begann zu blättern. Robert kann nicht von jener Welt sein, dachte sie. Ich will nicht, dass er es ist.
    »Etwas ist am Silvesterabend mit Prue passiert«, murmelte Phoebe. »Etwas, das die Tatsache erklären kann, dass sie fortan zwanghaft jeden Mann küssen will. Aber was?«
    Das Problem mit Magie war, dass sie sehr komplex war. Es gab unzählige Sprüche und Talismane, die andere Hexen und Hexer nutzen konnten. Und dann gab es die hohe Fehlerquote. Ein falsches Wort, eine falsche Ingredienz, und ein Zauberspruch für das Gute konnte sich in das genaue Gegenteil verkehren.
    Phoebe hörte abrupt mit dem Blättern auf, als ihr die Worte »süße Küsse« ins Auge stachen. Prue hatte gesagt, dass Roberts Kuss süß gewesen war, erinnerte sich Phoebe. Dennoch war er nicht mit der Leidenschaft erfüllt gewesen, die Prues Mitternachtskuss ausgemacht hatte. Langsam las Phoebe die Beschwörung:
    Dem süßen Kuss die Macht verleih'n, vermag der Trank, der süßer als Wein, und die Geliebte wird auf ewig dein.
    Doch bedenke, wenn du irrst, und die Liebe du verwirrst, du sie nie gewinnen wirst.
    »Eine Liebesbeschwörung samt Zaubertrank«, flüsterte Phoebe, und ein Frösteln ergriff sie.
    Robert hatte gesagt, er hätte alles getan, um Prues Aufmerksamkeit zu erlangen, doch es hätte sich nicht nach Plan entwickelt. Und dann hatte er Prues Champagner wieder mitgenommen.
    Wolltest du ihn selbst trinken, Robert, damit er nicht verschwendet war? Oder wolltest du ihn nur in Sicherheit bringen, damit kein anderer von ihm trinken konnte?
    Die Vorstellung machte Phoebe unruhig. Sie schloss das Buch der Schatten und legte ihren Kopf darauf. Ein Gefühl der Angst befiel sie. Vielleicht war Robert ja doch nicht der tolle Typ, für den sie ihn hielt. Wenn er diesen Spruch verwendet hatte, dann kannte er sich mit Magie aus, schlussfolgerte sie.
    Und noch etwas Schlimmeres kam ihr plötzlich in den Sinn. Wenn er Magie gegen Prue verwendete, dann war er womöglich ein Hexer!

6

    OBWOHL SIE IHR dunkel-lilafarbenes Kleid trug und Jakes Hand hielt, fiel es Piper schwer, damit umzugehen, wo sie sich gerade befand.
    Sie waren im Krankenhaus. An dem Ort, an dem Billy gerade um sein Leben kämpfte.
    Sie hatte Billy schon früher besuchen wollen, aber das Gesundheitsamt hatte sie den ganzen Tag auf Trab gehalten. Als Jake sie für ihre Verabredung abholte, hatte sie ihn gefragt, ob er zu einem Stopp im Hospital bereit wäre.
    Sie warf Jake, der in einem schwarzen Smoking neben ihr herging, einen Blick zu. Er raubte ihr fast den Atem. Nicht nur war er einer der bestaussehenden, sondern auch noch einer der nettesten Männer, die sie je kennen gelernt hatte. Sie drückte seine Hand. »Danke, dass du dich zu diesem Umweg bereit erklärt hast.«
    »Kein Problem«, sagte Jake lächelnd.
    Aber sein Lächeln war ein wenig gequält, und etwas in seiner Stimme klang unehrlich.
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es doch ein Problem für dich ist«, sagte Piper vorsichtig.
    »Ich versuche nur, deine Beziehung zu Billy zu verstehen. Schon an Silvester habe ich gemerkt, dass er dir wichtig ist. Ich frage mich daher, wie wichtig«, gab Jake zu.
    Piper spürte die Wärme in ihr Gesicht aufsteigen. Es war ihr etwas peinlich, dass sie ein wenig von der Spannung aus der Verabredung genommen hatte. »Bist du etwa eifersüchtig?«, fragte sie.
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich schätze ja. Und deswegen fühle ich mich wie ein Mistkerl, weil der Typ doch jetzt so schwer krank ist.«
    »Billy und ich sind bloß Freunde«, erklärte Piper kategorisch.
    Er sah betreten zu Boden. »Jetzt fühle ich mich wirklich wie ein Mistkerl.«
    »Ich finde, du bist süß«, sagte sie. Sein Blick traf

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