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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Alexander
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gewonnen. »Ich fühle mich sehr geehrt. Vielen Dank.«
    »Um ganz offen zu Ihnen zu sein, finde ich Claire mitunter arg steif. Aber wenn Sie mich nun entschuldigen würden, ich muss noch einige Gäste begrüßen.«
    Prue sah Claiborne nach, wie er davon schlenderte, und sie wusste, dass sie diese Nacht nie vergessen würde. Sie schwamm geradezu wie auf einer Welle des Erfolgs.
    Nun, jede Welle musste irgendwann einmal auslaufen, und diese hier tat es, als Prue jetzt Claire entdeckte, die eilig auf sie zukam. Prue liebte es, in einem Auktionshaus zu arbeiten, aber mit ihrer Chefin war das so eine Sache. Wie üblich schien Claire säuerlich und verkniffen. Selbst auf einer Party schien sie keinen Spaß haben zu können.
    »Prue«, sagte Claire. Sie kam jenseits der Flügeltürenschwelle abrupt zum Stehen, scheinbar nicht willens, herauszukommen. »Worüber haben Sie und Mr. Claiborne gesprochen?«
    Prue betrat wieder das Zimmer. »Antiquitäten«, antwortete sie ruhig. Sie hoffte, Claire würde bald wieder verschwinden.
    »Worüber genau?«, wollte Claire wissen. »Sie haben doch nichts gesagt, was mich in Verlegenheit bringen könnte, oder? Erzählen Sie mir einfach alles.«
    »Claiborne sagte, er sei von der Art-Deco-Glas-Ausstellung beeindruckt gewesen«, antwortete Prue vorsichtig. Sie wusste, dass sie nicht sagen konnte, dass Claiborne speziell mit ihrer Arbeit zufrieden gewesen war, denn das hätte Claire bestimmt gegen sie verwendet. »Er erwähnte, er würde uns an andere Klienten weiterempfehlen.«
    Claire schloss die Augen und schien erleichtert. »Dem Himmel sei Dank«, flüsterte sie. Dann sah sie Prue wieder argwöhnisch an. »Sie müssen sich mehr unter die Leute mischen, Kontakte knüpfen. Sie sind nicht zu Ihrem Vergnügen hier.«
    Prue unterdrückte den Drang zu salutieren. »Ich werde mich bemühen.«
    Als Claire endlich weg war, rollte Prue mit den Augen. Ich hoffe, dass ich nie so in die Arbeit verbissen bin, dass ich den Spaß vergesse, dachte sie. Dann fiel ihr ein, dass sie ihren Schwestern erst kürzlich erzählt hatte, die Karriere stünde vor ihrem Privatleben.
    Prue wünschte sich plötzlich, auf der Party im quake zu sein, wo sie nicht von ihrem Boss beobachtet werden konnte.
    Sie nahm sich ein Glas Champagner von einem vorbeischwebenden Tablett und begab sich wieder auf den Balkon. Gerade brannte ein Feuerwerk in Gold und Grün über dem Wasser ab, als sich ihr plötzlich die Nackenhaare aufstellten. Sie hatte das seltsame Gefühl, angestarrt zu werden. Irritiert drehte sie sich herum.
    Da stand Elena, die Tarot-Legerin, an der Schwelle zum Balkon, und ihre silbrigen Augen funkelten triumphierend. »Ich habe Recht gehabt.«
    Prues Mund klappte auf. Etwas an dieser Frau jagte ihr Angst ein. Beim letzten Mal hatte sie ein buntes Kleid aus Tüchern getragen, nun war sie in schwarze Seide gehüllt. »Was. was machen Sie denn hier?«, stammelte Prue.
    »Ich sehe zu, wie sich meine Weissagung erfüllt«, erwiderte Elena knapp, bevor sie sich umdrehte und auf der Treppe nach unten verschwand. Die schwarze Seide wehte wie eine Fahne hinter ihr her.
    Woher wusste sie, wo ich zu finden bin?, fragte sich Prue unangenehm berührt. Sie hat im Café am Nebentisch gesessen, vielleicht hat sie einfach mitgehört. Aber das erschien ihr unwahrscheinlich. Elena hatte den Halliwell-Schwestern keine Aufmerksamkeit geschenkt, bis sie zu ihnen gekommen war, um aus den Tarot-Karten weiszusagen. Und nun war diese Frau hier - es war wirklich unheimlich.
    Prue ging wieder in die Villa hinein, und das helle Licht des strahlenden Kristall-Kronleuchters beruhigte sie. Sie erschauderte erneut, als sie sich an Elenas mysteriöse Voraussage erinnerte: Umgeben von Dunkelheit.
    Was sollte das bedeuten?
    »Wer war das?«, fragte jemand plötzlich hinter ihr.
    Prue drehte sich beim Klang der tiefen Stimme erschreckt um und presste ihre Hand aufs Herz. Es schlug wie wild. Da stand ein Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Ein älterer Gentleman mit dichtem weißem Haar und einem makellos geschneiderten Frack.
    »Ich habe diese Frau heute Nachmittag im Railyard Café getroffen«, antwortete Prue. »Sie. liest die Zukunft aus Tarot-Karten.«
    »Wirklich? Es überrascht mich, dass Lloyd sie eingeladen hat«, sagte der Mann. »Sie sieht ein wenig. exzentrisch aus im Vergleich zu seiner üblichen Gästeliste.« Der Mann streckte ihr seine Hand entgegen. »Ich bin Jason Roman. Lloyd sagte mir, Sie sind Expertin für

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