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bezog. »Weil es zu gefährlich ist, Madam Co-Präsidentin, sie irgendeinem anderen Menschen anzuvertrauen, mich eingeschlossen.«
Rione warf ihm einen stechenden Blick zu. »Warum wollen Sie das überhaupt irgendwem anvertrauen? Warum lassen Sie überhaupt eine Kopie erstellen?«
»Aus einem einfachen Grund: Wenn wir das berechnen können, ist das anderen ebenfalls möglich.«
Nun wurde Rione bleich. »Sie meinen … Aber wenn die Syndiks dazu in der Lage wären …«
»Dann hätte die Allianz inzwischen längst die Folgen zu spüren bekommen«, beendete Geary den Satz für sie. »Da stimme ich Ihnen zu. Ich glaube, die Syndiks sind noch nicht zu dieser Erkenntnis gelangt. Und ich glaube sogar, dass nicht einmal Commander Cresida erkannt hat, welch verheerende Waffen diese Portale sein können. Aber ich glaube, es gibt jemanden, der es weiß.«
»Ich verstehe nicht«, fuhr Rione ihn in nunmehr hitzigem Tonfall an. »Wenn Sie nicht glauben, dass die Syndiks diesen Schluss gezogen haben, wollen Sie dann behaupten, die Allianz weiß davon?«
»Nein, weder die Syndiks noch die Allianz«, sagte Geary geradeheraus. Er wusste, seine Worte waren brutal, aber er fand, er musste es aussprechen. »Ich habe erlebt, wie die Offiziere dieser Flotte nach hundert Jahren Krieg denken. Wüsste die Allianz, dass die Portale Waffen darstellen, dann hätte sie längst begonnen, die Portale zu sprengen und ganze SyndikSysteme auszulöschen. So ist es doch, nicht wahr, Madam CoPräsidentin?«
Nach kurzem Schweigen nickte Rione. »Es spricht vieles dafür, dass Sie recht haben«, räumte sie leise ein. »Was glauben Sie dann, wer von dieser erschreckenden Tatsache weiß? Es gibt keine Welten, die weder zu den Syndiks noch zur Allianz gehören. Es gibt niemanden sonst.«
»Niemanden, den wir kennen«, korrigierte Geary sie. »Niemanden von menschlicher Art.«
»Ist das Ihr Ernst?«, fragte sie kopfschüttelnd. »Welchen Beweis haben Sie dafür?«
»Woher kommt das Hypernet?«
Die Frage schien sie zu überrumpeln, ihre Feindseligkeit war für den Moment vergessen. »Es war ein sehr plötzlicher Durchbruch, mehr weiß ich darüber auch nicht.«
»Und die Theorie dahinter verstehen wir bis heute nicht«, fügte Geary hinzu. »Das sagte mir Commander Cresida, und die Datenbank der Flotte bestätigt es. Wann gelangten die Syndiks in den Besitz der Hypernet-Technologie?«
»Etwa zur gleichen Zeit wie die Allianz.«
»Interessanter Zufall, nicht wahr?«, gab er zurück. »Ich hörte, dass die Allianz glaubt, die Syndiks hätten die Technologie gestohlen. Das wäre zumindest eine Erklärung.«
Rione nickte und senkte den Blick. »Ja, aber ich weiß aus anderen Berichten, dass die Syndiks glauben, wir hätten ihnen die Technologie gestohlen.« Sie schloss die Augen und dachte nach. »Sie ziehen also ernsthaft in Erwägung, dass eine nichtmenschliche Intelligenz uns mit der Technologie versorgt hat? Und zwar beide Seiten? Aber wieso? Das Hypernet ist für uns von beträchtlichem Nutzen. Die Fähigkeit, so schnell von einem Stern zum nächsten zu reisen, hat den menschlichen Zivilisationen einen enormen Auftrieb beschert.«
Geary ließ sich in seinen Sessel sinken und rieb sich die Augen. »Haben Sie jemals vom Trojanischen Pferd gehört? Einer Sache, die nach einem ansprechenden Geschenk aussieht, die aber in Wahrheit eine gefährliche Waffe darstellt?«
Abermals wurde Rione bleich. »Sie meinen, jemand … etwas … hat uns diese Technologie in dem Wissen überlassen, dass wir diese Portale bauen, die als Waffen gegen uns verwendet werden könnten?«
»Richtig.« Geary deutete auf sein Display. »Jede menschliche Kultur in jedem wichtigen Sternensystem verfügt über Hypernet-Portale. Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn in jedem dieser Systeme eine Supernova explodiert. Ach, eine einfache Nova genügt. Von mir aus sogar eine Mininova.«
»Aber … warum?«
»Vielleicht haben sie Angst vor uns. Vielleicht wollen sie auch, dass wir sie in Ruhe lassen. Oder es ist ihre Art von Rückversicherung für den Fall, dass wir ihnen jemals gefährlich werden. Oder aber es ist ihre Art zu kämpfen, indem sie sich im Schatten verborgen halten und ihre Gegner in eine Falle locken.« Geary schüttelte den Kopf. »Dieser Krieg begann aus Gründen, die niemand so ganz begreift. Und er zieht sich schon so lange hin, dass er längst keinen Sinn mehr ergibt. Leider ist das in der Geschichte der Menschheit nichts Ungewöhnliches, aber dieser Krieg sorgt seit einem
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