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02

02

Titel: 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Jack
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wie vor. Ich werde in Kürze bei Ihnen sein.«
Geary ließ sich in seinen Sessel sinken und rieb sich die Augen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich mich mal auf Riones Besuche gefreut habe! Aber das ist zu wichtig, das kann ich nicht auf sich beruhen lassen.
Die Türglocke zu Gearys Kabine wurde betätigt, Rione trat ein. Ihre Miene verriet keine Regung, und ihre Augen glitzerten wie von einer Eisschicht überzogen. »Ich höre, Captain Geary.«
Er deutete auf den Sessel ihm gegenüber. »Nehmen Sie bitte Platz.«
»Ich bleibe lieber stehen.«
»Setzen Sie sich einfach hin!«, herrschte er sie so plötzlich an, dass nicht nur Rione zusammenzuckte, sondern auch er selbst über seine Lautstärke erschrak. »Entschuldigen Sie. Was ich mit Ihnen besprechen muss, ist von wirklich großer Bedeutung.« Der förmliche Tonfall half ihm, mit ruhigerer Stimme weiterzureden.
Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete sie ihn, nahm dann aber im Sessel Platz. »Was gibt es, Captain Geary?«
Es fiel ihm schwer sie anzusehen, und sein Blick schweifte zu der Sternenlandschaft, während er sich vorstellte, wie die von gewaltigen Explosionen zerrissen wurde. »Wir haben uns damit beschäftigt, was bei Sancere passieren könnte, wo es bekanntlich ein Hypernet-Portal gibt. Ich ging von der Annahme aus, die Syndiks könnten versuchen, diesen Zugang zu zerstören. Allerdings musste ich mittlerweile erfahren, dass die Vernichtung eines solchen Portals große Mengen Energie freisetzen könnte. Oder vielleicht auch gar keine. Das ist alles strikt theoretisch.«
Mit frostiger Stimme fragte sie: »Große Mengen Energie? Die Errichtung des Hypernet-Systems wurde genehmigt, lange bevor ich zum Allianz-Senat kam. Daher bin ich über die technischen Details nicht informiert. Wie groß sind diese Energiemengen?«
»Sie sind vergleichbar mit einer Supernova.« Das löste bei Rione schließlich doch eine Reaktion aus, da sie schockiert die Augen aufriss. Geary atmete tief durch und fuhr fort: »Einer der Captains, Commander Cresida, hat eine Theorie über die Hypernet-Portale aufgestellt. Wenn sie damit richtigliegt, dann hängt das Ausmaß an freigesetzter Energie davon ab, wie die Portaltrossen zerstört werden, also in welchen zeitlichen Abständen und in welcher Sequenz ihnen die Kontrolle über die Partikelmatrix entrissen wird. Das Flottennetzwerk hat diese Berechnungen mit einigen Mühen ausgeführt und einen Algorithmus für den Einsatz unserer Waffen entwickelt, der es uns erlauben sollte, die freiwerdende Energie auf ein absolutes Minimum zu beschränken.«
Riones Stimme war noch immer unterkühlt, ließ aber ihre Verständnislosigkeit erkennen. »Und warum beunruhigt Sie das, Captain Geary? Ich gebe zu, es überrascht mich, dass Hypernet-Portale eine so große potenzielle Gefahr darstellen. Aber wenn Sie einen Weg gefunden haben, den Schaden zu begrenzen, dann dürfte das doch etwas Gutes sein, oder nicht?«
Geary betrachtete die silberne Scheibe in seiner Handfläche. »Es beunruhigt mich aus einem bestimmten Grund, Madam CoPräsidentin. Um herauszufinden, wie sich die Energieabgabe minimieren lässt, mussten wir auch in Erfahrung bringen, wie man sie maximieren kann.« Er hielt die Datendisk hoch und sah Rione an. »Wenn die Theorie auf die Praxis übertragbar ist, dann ist es uns möglich, die Portale zu den zerstörerischsten Waffen zu machen, die die Menschheit je gesehen hat. Womöglich sind wir in der Lage, nicht nur komplette Sternensysteme auszulöschen, sondern ganze Regionen des Weltalls.«
Victoria Rione sah ihn zutiefst entsetzt an. »Wie konnten die lebenden Sterne etwas derartiges zulassen? Als wir die alte Welt verließen, da glaubte die Menschheit, wir hätten die Gefahr gebannt, dass durch eine Katastrophe eine ganze Spezies ausgelöscht wird. Dass wir in Sicherheit sind, wenn wir uns inmitten der Sterne verteilen. Aber eine solche Waffe …« Ihr Blick richtete sich auf die Disk. »Was ist das?«
»Der Algorithmus für die Maximierung der Energieentladung. Wie ich bereits sagte, musste das Flottennetzwerk beide Varianten berechnen.« Er warf ihr die Scheibe zu, die sie reflexartig auffing. »Mir ist lieber, wenn diese Daten in Ihrem Besitz sind. Ich habe veranlasst, dass die Berechnungen im flottenweiten System gelöscht und überschrieben werden. Das da ist die einzige existierende Kopie.«
Sie starrte die Disk an, als hätte sie eine Giftschlange vor sich. »Warum?«
Er legte die Frage so aus, dass sie sich auf Rione

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