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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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öffnete sich die Haustür. Es war nur ein schwaches Licht im Korridor zu sehen - er kam heraus.«
    »Merrivan?«
    Der Mann nickte.
    »Auf alle Fälle ein Mann in einem Schlafrock?« fragte Andy.
    »Jawohl, Sir.«
    »Haben Sie ihn noch einmal gesehen?« »In der letzten Nacht - ich zwang mich, wieder hinüberzugehen. Er stand vor der Haustür und hatte die Hände in den Taschen.«
    »Haben Sie denn sein Gesicht gesehen?«
    »Nein, so lange habe ich nicht gewartet - ich schlich schnell weg.«
    »Haben Sie das Mr. Wilmot erzählt?«
    »Nein, ich wollte es ihm nicht sagen, Mr. Merrivan war doch sein Onkel.«
    Andy überlegte und sagte dann: »Sie leiden wahrscheinlich an Halluzinationen. Sie sind mit Ihren Nerven vollkommen fertig. Ich werde Sie morgen einmal untersuchen, Johnston.«
    Es war elf Uhr, als Andy das Licht ausschaltete und zu Bett ging. Er fiel in einen unruhigen Schlaf.
    Ein heiserer Angstschrei weckte ihn. Er sprang aus dem Bett und machte Licht. Eine Sekunde später hörte er eilige Schritte auf dem Gang. Er öffnete die Tür und sah Johnston vor sich, der totenbleich war und vor Entsetzen nicht mehr zusammenhängend sprechen konnte. Er zeigte nur auf das Fenster. Andy lief hin und riß es auf, konnte aber nichts sehen.
    »Machen Sie das Licht aus, Johnston!«
    Gleich darauf lag der Raum im Dunkeln, aber auch jetzt war draußen nichts zu erkennen.
    »Ich habe ihn wieder gesehen!« keuchte Johnston atemlos. »Er war dort auf dem Rasen, unter meinem Fenster. Er ging in seinem Schlafrock auf und ab. Ich öffnete das Fenster und schaute hinaus, um mich zu vergewissern - und da hat er mit mir gesprochen! O mein Gott!«
    »Was hat er denn gesagt?« Andy rüttelte den zitternden Mann an den Schultern. »So reden Sie doch endlich! Was hat er denn gesagt?«
    »Er fragte nach dem Schlüssel«, jammerte Johnston. »Er nannte mich sogar beim Namen.«
    Andy zog seinen Mantel an und lief ins Freie. Aber er konnte niemand entdecken. Er spähte nach allen Seiten aus, aber seine Bemühungen waren vergeblich.
    Als er zu Johnston zurückkam, fand er ihn dem Zusammenbruch nahe. Es gelang ihm, ihn wenigstens einigermaßen zu beruhigen.
    »Warum sollte er denn Sie nach dem Schlüssel gefragt haben?«
    »Weil ich ihn aufbewahre, hier ist er.«
    Er nahm den Schlüssel von einem Wandbrett in seinem Zimmer.
    »Mr. Wilmot hat ihn mir gegeben. Ich sollte das Haus zeigen, falls Käufer kämen.«
    »Geben Sie ihn lieber mir«, sagte Andy und steckte ihn in seine Tasche.
    Er wußte, daß er in dieser Nacht doch nicht mehr schlafen würde, zog sich an und machte sich auf den Weg zu Merrivans Haus. Es begegnete ihm weder ein Mensch noch ein Geist, aber als er durch das Gartentor trat, packte ihn doch ein unheimliches Gefühl. Mit Hilfe seiner Taschenlampe fand er das Schlüsselloch und schloß auf.
    Er zögerte einen Augenblick, bevor er die Tür zum Arbeitszimmer Mr. Merrivans öffnete. Die Möbel waren weg, auch der Teppich war fortgenommen worden. Einige lose herabhängende Drähte zeigten die Stelle, wo früher die Radierungen gehangen hatten.
    Er blieb einen Augenblick stehen und betrachtete auf dem Fußboden den dunklen Flecken, wo der Eigentümer des Hauses den Tod gefunden hatte. Dann beleuchtete er das Fenster. In dem Augenblick sah er etwas und ein kalter Schauer überlief ihn. Er hatte im Schein seiner Lampe im Garten eine Gestalt gesehen. Im nächsten Moment war sie aber verschwunden. Hatte er sich getäuscht?
    Er sprang zum Fenster und versuchte, es zu öffnen. Es war zugeschraubt, und es dauerte einige Zeit, bis er in den Garten kam und auf dem mit Asche bestreuten Weg zum Obstgarten laufen konnte. Aber es war nichts von einem Mann oder einem Geist zu sehen.
    Andy wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn, ging zum Haus zurück, schloß die Tür ab und machte sich auf den Heimweg. Plötzlich blieb er stehen, als er zu Stellas Fenster hinaufschaute. Wieder einmal brannte Licht in ihrem Zimmer.

29
    Diesmal wollte Andy nicht wieder bis zum Morgen auf eine Erklärung warten, die wahrscheinlich sehr einfach sein würde. Er ging auf das Haus zu. In der Eingangshalle wurde gerade Licht gemacht. Er klopfte leise an die Haustür, und Stella antwortete sofort: »Wer ist dort?« Ihre Stimme klang ängstlich.
    »Ich bin es - Andy.«
    »Ach, du!« Er hörte, wie sie die Sicherheitskette löste und den Riegel zurückschob. »Ach, Andy!« rief sie, als er ihr entgegentrat, und fiel ihm schluchzend in die Arme. »Ich fürchte mich

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