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020 - Die Geliebte des Teufels

020 - Die Geliebte des Teufels

Titel: 020 - Die Geliebte des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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bin einiges gewöhnt, aber der, den sie erzählte, der war nicht lustig, sondern nur ordinär. Sie wollte sich beim Erzählen vor Lachen fast ausschütten. Sie neckte mich, zupfte an meinem Bart und stieß mir die Finger in die Rippen. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. So hatte ich sie noch nie erlebt. Ich wollte gehen, doch sie ließ mich nicht fort. Na ja, und dann kam es dazu.«
    »Wozu?«
    »Das kannst du dir doch denken, oder?«
    Ich nickte. »Du hast also mit ihr geschlafen?«
    Uz nickte. »Ja. Ich wollte eigentlich gar nicht, aber sie … Es war seltsam. Verdammt seltsam sogar. Aber das geht dich nichts an.«
    »Es würde mich aber interessieren.«
    »Das kann ich mir denken. Aber ich will nicht darüber sprechen.«
    Ich drückte die Zigarette aus. Das Gespräch war recht aufschlußreich für mich gewesen. Es stand nun also fest, daß Miriam mich belogen hatte. Sie hatte ihren Mann betrogen. Und wie paßte das mit ihrer Aussage zusammen, daß ihr vor Männern ekelte?
    Die Mädchen kamen zurück. Sie holten Gläser aus einem Schrank und gaben Uz die Whiskyflasche. Er öffnete den Verschluß und schenkte sich ein Glas voll, das er auf einen Zug hinunterstürzte. Zufrieden grunzend leckte er sich die Lippen ab.
    Ich bekam auch ein Glas mit einem reichlich bemessenen Schluck. Die Mädchen tranken nichts. Sie setzten sich neben Uz und sahen ihn strahlend an, doch er schenkte ihnen keine Beachtung.
    »Hast du Miriam danach noch einmal gesehen?« fragte ich.
    »Was soll diese Fragerei?« fragte er unwillig. »Laß uns lieber trinken. Prost!«
    Ich nippte an meinem Drink. Es war nicht die beste Bourbonsorte; der Whisky schmeckte scharf und beißend.
    »Sieh dir die beiden an«, sagte Uz und deutete auf die Mädchen. »Sie sind in mich verliebt, aber mir liegt nichts an ihnen. Ich sagte ihnen schon dutzende Male, daß sie mich langweilen, daß ich sie nicht leiden kann, aber sie kommen immer wieder. Frauen!« Seine Stimme klang verächtlich. »Frauen sind die seltsamsten Geschöpfe der Welt. Nutzlose Geschöpfe, die in einer für Männer unverständlichen Welt leben. Wesen, die nur zum Kinderkriegen gut sind.« Er setzte die Flasche an die Lippen und trank sie halb leer. »Wie diese beiden hier!« Er stellte die Flasche auf den Boden. »Ich schlafe mit beiden, und es macht ihnen Spaß. Mir weniger. Sie sind Nieten. Aber die meisten Frauen sind Nieten. Liegen da wie ein Brett. Ohne Leben, ohne Dampf. Sie erwarten, daß wir Männer sie in Fahrt bringen.« Er trank wieder aus der Flasche. Als er sie absetzte, war sie leer, und seine Augen waren trüb geworden. Er rülpste. Ich hörte seinem Monolog schweigend zu.
    »Das ganze Leben ist beschissen«, dozierte er weiter. »Nur der Schnaps hält uns aufrecht. Ich mache Kunst, aber werde ich verstanden? Nein, sage ich. Da kommen ein paar schwachsinnige Kritiker daher und reißen groß den Mund auf. Sie nörgeln an allem herum. Und so ist es auch mit den Frauen. Ich betrachte sie als Schaustücke. Sie nehmen sich in einer Wohnung dekorativ aus. Aber sie müssen den Mund halten, denn die meisten verzapfen nur Unsinn. Es gibt nur wenige Ausnahmen. Dora. Henrietta vielleicht. Miriam. Sprachen wir nicht über Miriam? Ach ja.« Seine Stimme wurde tiefer. Er sprach jetzt abgehakt. »Miriam, die war eine Überraschung. Sie hat Pfeffer zwischen den Beinen. Hätte ich ihr nicht zugetraut. Sieht nicht danach aus. Aber so kann man sich täuschen. Nur eines verstehe ich nicht. Sie war lüstern wie eine liebestolle Katze, aber danach kalt wie ein Fisch. Sie warf mich hinaus und beschimpfte mich. Aber wie! Du hättest sie hören sollen. Ich soll nie mehr kommen. Ich hätte sie besudelt und würde schon noch sehen, wie das alles endet. Sie warf mir einen Briefbeschwerer nach und trat mich in den Hintern. Ich schnappte meine Kleider und verließ fluchtartig die Galerie. Ja, bei den Weibern kennt man sich nicht aus. Blödsinnige Geschöpfe.« Er schluckte heftig. »Holt mir eine Dose Bier!« befahl er, und die Mädchen sprangen auf. »Die habe ich gut dressiert«, grunzte er zufrieden. »Folgen mir wie Hündchen.« Er schloß die Augen und faltete die Hände über dem Bauch.
    Ich stand auf.
    »Weshalb bist du eigentlich gekommen?« fragte er.
    »Ich wollte dich mal kennenlernen. Man hört so viel von dir, und dein Film Tod und Vernichtung gefiel mir recht gut.«
    »Du hast ihn gesehen?« fragte er und beugte sich interessiert vor. »Und er hat dir tatsächlich gefallen?«
    »Ja«, sagte

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