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020 - Die Geliebte des Teufels

020 - Die Geliebte des Teufels

Titel: 020 - Die Geliebte des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Zeitungskiosk und wartete. Er wußte nicht einmal, worauf …

    Ich hatte mich vom Taxifahrer in der Nähe des KBCTV-Buildings absetzen lassen, betrat eine Telefonzelle und suchte die Telefonnummer der TV-Gesellschaft heraus. Es dauerte fast zehn Minuten, bis ich endlich Kingsley Junior am Apparat hatte. Seine Stimme klang kühl und reserviert. Anfangs lehnte er es rundweg ab, mit mir zu sprechen. Ich mußte mich erst als FBI-Agent ausgeben. Das wirkte. Er wollte mich um vierzehn Uhr empfangen. Ich hatte noch mehr als zwei Stunden Zeit, die ich totschlagen mußte.
    In einem Buchgeschäft kaufte ich mir ein neuerschienenes Taschenbuch über Schwarze Magie und suchte nach einem Restaurant. In der 78. Straße fand ich eines. Es hieß Stark's , war auf amerikanische Küche spezialisiert und geschmackvoll und aufwendig eingerichtet. Die Preise waren auch danach.
    Ich bestellte Krabbensalat und gebackenen Schinken aus Virginia. Dann blätterte ich das Taschenbuch durch, legte es aber nach einigen Minuten zur Seite und dachte nach. Es gab einige Widersprüche, die mir aufgefallen waren. Elton Dillon hatte behauptet, daß Miriam gesagt hätte, er wäre vom Teufel besessen. Und heute tat er, als wäre ihr nie der Gedanke gekommen, daß ihr Mann besessen sein könnte; sie hatte es als Unsinn abgetan. Dazu kam noch ihre Behauptung, daß sie sich vor allen Männern mit Ausnahme von Elton ekle. Allerdings hatte sie ihn zumindest einmal betrogen, und zwar mit Uz. Ja, sie hatte diesen mehr oder minder sogar verführt, und das war normalerweise nicht ihre Art; und nachher hatte sie ihn beschimpft.
    Je länger ich darüber nachdachte, um so sicherer wurde ich, daß Miriam ebenfalls besessen war. Vielleicht in noch größerem Ausmaß als ihr Mann.
    Wer hatte Roland Culver und Harry Gregory getötet? Beide waren Künstler gewesen und mit Miriam befreundet. Weshalb hatten sie sterben müssen? Und aus welchem Grund hatte Elton die Leiche Gregorys fortgeschafft? Um seine Frau zu schützen – oder war er selbst der Mörder? Oder hatte der Dämon die beiden getötet? Lauter Fragen, auf die ich keine Antwort fand.
    Der Krabbensalat wurde serviert, und ich aß ihn ohne Appetit.
    Wieder einmal bedauerte ich es, daß ich kein ausgebildeter Kriminalist war, sondern nur ein Amateur. Finde das Motiv, und du hast den Täter. Das sagte sich leicht. Aber ich hatte kein Motiv. Die Ereignisse waren sinnlos.
    Ich bestellte noch ein Bier. War Uzan vielleicht der Dämon? Es war nicht auszuschließen. Er hatte zwar auf den Anblick meines Amuletts nicht reagiert, doch ein starker Dämon konnte die Wirkung des Amuletts aufheben. Sollte das zutreffen, dann mußte ich seine Erzählung skeptisch aufnehmen. Natürlich wäre es auch möglich, daß Miriam selbst der Dämon war. Beide Möglichkeiten kamen mir aber unwahrscheinlich vor.
    Der gebackene Schinken war eine arge Enttäuschung. Er war gesüßt. Nach einigen Bissen ließ ich ihn stehen. Ich trank ein Kännchen Kaffee, zahlte und verließ das Restaurant. Ich hatte noch zwanzig Minuten Zeit bis zu meiner Verabredung mit Kingsley. Langsam schlenderte ich die Madison hinunter und sah mir die Auslagen der Geschäfte an.
    Fünf Minuten vor zwei Uhr hatte ich das KBCTV-Building erreicht. Die Fassade war aus schwarzem Marmor und über den hohen Glastüren stand in Goldbuchstaben: Kingsley Broadcasting Company.
    Ich warf einen Blick in die Empfangshalle, die mit weißem Marmor ausgelegt war. Hinter dem Empfangspult saßen zwei hübsche Damen. Die Türen sprangen automatisch auf. Dicke Teppiche dämpften meine Schritte. Ich ging auf das Empfangspult zu, und eine der Frauen stand auf.
    »Zu Kingsley Junior«, sagte ich.
    »Wen darf ich melden?«
    »Dorian Hunter.«
    Sie blätterte in einem großen Notizbuch, dann nickte sie und winkte einen der uniformierten Wächter heran.
    »Mr. Martell, führen Sie Mr. Hunter bitte zu Mr. Kingsley. Jr.'s Büro!«
    Martell war höchstens fünfundzwanzig, ein prachtvoll aussehender Bursche mit einem strahlend weißen Gebiß, mit dem er jederzeit für Zahnpasta Reklame hätte machen können. Wir stiegen in den Aufzug und fuhren in den 6. Stock. Ich stieg aus und betrat ein Empfangszimmer. Eine junge Frau in einem zitronengelben Kleid kam mir entgegen. Ihr Haar war brünett. Sie lächelte mir zu.
    »Mr. Hunter«, sagte sie mit sanfter Stimme, »Mr. Kingsley erwartet Sie.«
    Ich nickte und folgte ihr.
    Sie öffnete eine grüne Tür, und ich spazierte hindurch. Das Zimmer war

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