Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

Titel: 020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Kinn eines Gegners. Dessen Kopf flog zurück, und der Mann ruderte wild mit
den Armen in der Luft herum, konnte aber nicht mehr verhindern, dass er stürzte.
    Iwan kämpfte mit dem Mut eines Löwen.
    Nun waren sie zu fünft.
    Wie ein Lasso flog ein Riemen über ihn.
    Sie wollten ihn nicht töten, sie wollten ihn lebend!
    Zwei Gegner streckte er zu Boden. Der erste, dem er begegnet war, hatte
sich in der Zwischenzeit wieder erholt. Neben der Wand, gegen die er geflogen
war, lagen ein paar lose Steine, schwere Blöcke, uralt, wie sie zum Bau der
Pyramide von Sklaven herangeschafft worden waren.
    Der Araber hatte seine Mühe, einen in die Höhe zu heben. Im Gegensatz zu
den anderen, die dem Russen das Leben schwer machten und ihn in ihre Gewalt
bringen wollten, schien er den Vorsatz zu haben, den Eindringling zu töten. Er
hatte gehofft, siegreich zu sein und das Opfer der Göttin zu bringen. Ein
Ungläubiger, ein Außenstehender, hatte es gewagt, sich dem Heiligtum zu nähern.
Dafür musste er büßen – und auch dafür, dass er seinen, Bha-Tais, Stolz
verletzt hatte.
    Bha-Tai lief mit dem schweren Stein los und brüllte.
    Iwan sah den Brocken in den Händen des Götzendieners auf sich zukommen.
    Er stand gegen die Wand gepresst und war in seiner Bewegungsfreiheit
eingeschränkt. Seine Arme hatte man mit den breiten Lederriemen an den Körper
gepresst. So ließ er sich einfach zur Seite fallen. Einer der drei Gegner war
langsamer als er, und der Stein, der dem PSA-Agenten galt, traf ihn.
    Es knirschte hässlich. Der Quader zermalmte den Kopf des Unglücklichen, und
der Mann stürzte zu Boden.
    Die anderen rissen Iwan Kunaritschew in die Höhe, traten nach ihm und
zurrten die Riemen enger um seinen Körper, dass er kaum noch in der Lage war,
einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Bha-Tais Rechte schlug in das Gesicht des Russen. Jetzt, da dem tapferen
Agenten die Hände gebunden waren, entwickelte sein Gegner noch mehr
Angriffswut. Er schlug so lange zu, bis dem Russen die Oberlippe platzte und
das Blut dunkel über Mund und Kinn lief.
    Dumpfe Laute drangen aus der Kehle des Schlägers.
    Die Worte klangen so anders, so fremd.
    So konnte das Arabisch in einer anderen Zeit, in der Vergangenheit,
geklungen haben.
    Iwan schwankte mehr, als er ging. Sie stießen und zogen ihn wie einen
störrischen Esel. Der Gang mündete in eine kleine ovale Halle, die Ähnlichkeit
mit einem Tempel hatte.
    In der Mitte stand ein flaches Gefäß, ein Feuer brannte darin, dessen
Schein Iwan Kunaritschew schon von weitem wahrgenommen hatte. Fackeln blakten
an den Wänden, die mit altägyptischen Zeichnungen und Darstellungen versehen
waren.
    Bilder des Grauens!
    Abgeschlagene Köpfe zierten den Weg einer Beerdigungszeremonie, die ins
Innere einer weit geöffneten Pyramide führte. Reihen von Sklaven waren
aneinandergekettet. Auf drei Bahren wurden Blumen und kostbare Gefäße, die mit
geheimnisvollen Kräutern, Essenzen und Salben gefüllt waren, in das Innere der
Pyramide getragen. Auf der anderen Wand, wo sich der Trauerzug ebenfalls
zeigte, waren wiederum die drei Bahren zu erkennen. Es handelte sich eindeutig
um die gleichen, aber dieses Mal waren sie nicht mit Blumen, Gefäßen und Bergen
von Schmuck gefüllt, sondern man erkannte auf der vordersten Bahre den Leib
einer Toten.
    Ein junges Gesicht, wie aus Marmor gemeißelt, mit schmalen Lippen und einer
edlen Nase. Das Gesicht einer schönen Frau, die in jungen Jahren gestorben war.
Es war keine normale Frau, denn sie hatte vier Arme.
    Khto-Ysiro, die geheimnisvolle verbannte Priesterin, wurde hier zu Grabe
getragen.
    Die mittlere Bahre enthielt ein riesiges Schiff, das Ähnlichkeit mit einer
festlich geschmückten Barke hatte. Sieben aneinandergekettete Sklaven
flankierten dieses Schiff. Es symbolisierte die Reise durch das Land der Toten.
Khto-Ysiro sollte auf diesem Weg nicht allein sein.
    Eine Assoziation drängte sich Iwan auf.
    Sieben! Die geheimnisvolle magische Zahl, die besonders in Ägypten von
Bedeutung war.
    Vier massige Araber hatten ihn hierher begleitet, einer war durch den Stein
ums Leben gekommen und zwei hockten um die Feuerschale. Sie entfachten die
Flammen mit frischem Öl und getrockneten Kräutern, die sie in beschwörender
Manier hineinwarfen. Ein betäubender Geruch breitete sich aus und schlug ihm
auf die Lunge. Die sieben Sklaven der Khto-Ysiro! Sie wirkten hier, sie lebten,
sie bereiteten die Wiederkunft vor!
    Sein Blick irrte zu der dritten und letzten Bahre.

Weitere Kostenlose Bücher