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020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

Titel: 020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Auch darauf lag eine
Frau.
    Am Tag, als die Priesterin in die Pyramide gebracht worden war, hatte man
noch jemand mit eingeschlossen.
    Eine Unbekannte?
    Was hatte das zu bedeuten?
    Die Züge ähnelten denen Khto-Ysiros. Das schmale, wie aus Marmor gemeißelte
Antlitz, die gerade Nase. Nur die Frisur war anders, hoch und lang, so dass
eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bild der weltberühmten Nofretete bestand.
    X-RAY-7 wandte den Blick. Was war rechts? Wie setzten sich die düsteren
Bilder, von denen eine Bedrohung ausging, fort?
    Rechts bewegte sich etwas. Was aussah wie ein Bild, war keines.
    Drei flache, breite Stufen, ein thronähnlicher Sitz, links und rechts eine
flache Bahre.
    Iwans Atem stockte, als er erkannte, was darauf lag.
    Zwei Kinder.
    Offenbar betäubt.
    Die beiden Kinder aus dem Fellachendorf?
    Da ahnte er, was hier vorging!
    Bevor er einen weiteren Gedanken fassen konnte, erhielt er einen Stoß in
den Rücken.
    »Nieder! Hund!«, glaubte er die Worte aus dem Mund eines Sklaven deuten zu
können. »Verbeuge dich ... Antlitz des Hohen Priesters ... der Schwarzen Göttin!«
    Iwan hatte keine Möglichkeit, den Fall aufzufangen. In die Knie gehen
konnte er nicht, die Arme abspreizen ebenfalls nicht. Wie eine kompakte Säule
kippte er um.
    Er konnte gerade seinen Kopf noch so drehen, dass er nicht mit dem Gesicht
aufschlug. Hart klatschte er mit der linken Körper- und Kopfseite auf das
Gestein.
    Es wurde ihm übel, doch er kämpfte dagegen an.
    Nicht ohnmächtig werden , dachte
er – und – Hoher Priester?
    Iwan drehte den Kopf in Richtung des thronähnlichen Aufbaus. Was ausgesehen
hatte wie in die Wand gemeißelt, erwies sich in der Tat als eine Person, die
dort saß, einen schweren goldenen Umhang trug und eine ebensolche Maske. Diese
war breit, schimmerte golden und wirkte in ihrer Form abstoßend und
erschreckend: ein breites Maul, schräg stehende, längliche Augen, keine Nase.
Wie ein großer vergoldeter Fischkopf wirkte sie fast, wie ein Ungetüm aus der Tiefsee,
das der Phantasie eines Malers entsprungen war.
    Der auf dem Thron Hockende bewegte ein wenig seine Rechte, als er mit
dieser sparsamen Geste auf Iwan deutete. Rings um den Russen herum knieten die
Sklaven auf dem Boden oder beugten sich so weit nach vorn, dass sie mit ihrer
Stirn den Steinboden berührten.
    Links und rechts neben dem Maskierten bewegten sich die Kinder. Sie waren
mit breiten Lederriemen auf die Bahren gebunden. Es handelte sich um ein
Mädchen und einen Jungen.
    »Was suchst du hier?« Hart drangen die Worte hinter der massiven Maske vor.
    »Ich bin auf der Suche nach Khto-Ysiros Geheimnis«, sagte Iwan Kunaritschew
wahrheitsgemäß. »Ihr Grab wurde geöffnet und der Leichnam geraubt.«
    » Ein Leichnam ...«, sagte die
dumpfe Stimme.
    Iwan spitzte die Ohren, der Akzent stimmte nicht. Das war kein Araber, der
sprach. Vielleicht ein Amerikaner, der fließend die Sprache beherrschte? Ein Leichnam! Was hatte diese Bemerkung
zu bedeuten?
    »Es hat Unheil gebracht, ihn hier herauszuholen. Die Menschen, die an der
Expedition teilnahmen, sind auf rätselhafte Weise gestorben.«
    »Es werden noch mehr sterben, wenn die Schwarze
Göttin kommt.«
    In Iwans Schläfen pochte das Blut. Hier bestand ein offensichtlicher
Widerspruch, den er nicht begriff, so sehr er sich auch das Hirn zermarterte.
»Khto-Ysiro und die Schwarze Göttin sind
ein und dieselbe Gestalt«, murmelte er schwach.
    Während er auf dem Boden lag, fühlte er seine alte Spannkraft wieder
zurückkehren.
    Ringsum achtete niemand auf ihn. Die kraftvollen dunkelhäutigen Gestalten
befanden sich wie in Trance.
    Sie merkten nicht, dass X-RAY-7 damit begonnen hatte, die Riemen zu
lockern, die sie um seinen Körper gezurrt hatten.
    Der maskierte Priester deutete mit seiner behandschuhten Rechten auf das
große Wandbild, das die beiden Frauen und das Jenseitsschiff während der
Beerdigungszeremonie zeigte.
    »Im ersten Sarkophag liegt Khto-Ysiro, die Priesterin«, murmelte der Hohe
Priester mit dumpfer Stimme. »Im dritten eine Puppe. Das Symbol ihres zweiten
Körpers. Sie ist Mensch und Göttin in einer Person. Sie wollte nach ihrem
Aufenthalt im Totenreich als Priesterin und als Göttin wiederkehren. Ihr Körper
wurde gestohlen, dieser Ort entweiht. Khto-Ysiro ist zurückgekehrt. Sie hat
ihre Getreuen mitgenommen, und ihr Name wird bald wieder gefürchtet werden.
Ihre Macht aber ist noch zweigeteilt. Die sieben Getreuen – und ich, als der
Hüter der Wahrheit – die

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