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020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

Titel: 020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die
Grundfarbe zu erkennen bereitete Schwierigkeiten.
    Khto-Ysiro schob mit der Linken das breite Stoffband mit den
Hexensabbat-Szenen zur Seite. Larry erkannte, dass sie einen losen Ziegelstein
in der nackten Wand um einhundertachtzig Grad drehte. Unter seinen Füßen geriet
der dunkle, morsche Dielenboden ins Wanken und er sah, wie sich der Fußboden in
dem Türmchen des Wintergartens bewegte. Eine etwa mannsbreite Öffnung entstand.
Steil führte eine schmale, gewundene Treppe in die Tiefe.
    Einer der schweigenden Araber ging voran. Er hielt eine Taschenlampe in der
Hand. Khto-Ysiro folgte ihm. Auf den stummen Befehl, den sein Gehirn erhielt,
folgte Larry Brent, und hinter ihm stieg Professor Wintersley die Steintreppen
hinab. Den Abschluss bildete der zweite Araber. Auch in seinen Augen war der
stumpfe, leblose Ausdruck, der zeigte, dass er nur eine Marionette in den
Händen der Priesterin war – bereit, alles für sie zu tun: zu sterben und zu
töten.
    Wäre der PSA-Agent in diesen Minuten im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte
gewesen, er hätte erkannt, dass eine wichtige Person fehlte: Professor Bunter.
Ihm war es im letzten Augenblick gelungen, die Zimmertür hinter sich
zuzuschlagen und Zuflucht im Mittelpunkt des aus Taubenblut gezeichneten
heiligen Kreises zu finden. Noch ehe der erste Araber mit Gewalt die Tür
eingerannt hatte, war Bunter schon durch das von ihm entwickelte Präparat in
den scheintoten Zustand versetzt worden, der es ihm ermöglichte, alles zu sehen
und zu hören, ohne jedoch fähig zu sein, selbst etwas zu unternehmen.
    Weder Khto-Ysiro, die den geheimnisvollen Ritus fürchtete, den sie
angeblich aus der Dämonenwelt empfangen hatte, noch ihre Helfershelfer wagten
es, den Bannkreis zu überschreiten. Hätten sich die beiden Sektierer außerhalb
der Hypnose befunden, nichts hätte sie davon abhalten können. Nun aber war ihr
Geruchsempfinden so stark, dass sie deutlich das frische Taubenblut rochen, vor
dem sie zurückschreckten.
    Der Kellerraum war feucht und kalt. Auch oben in der Wohnung verspürte
Larry schon die unangenehme Kälte. Offenbar heizte Eldin Jameson nie. Wo war
er?
    Für einen Moment ließ der Druck in Larrys Gehirn nach, so, als würden sich
die fremden, ihn bezwingenden Gedanken zurückziehen. Sofort erwachten sein
alter Kampfgeist, sein Mut und seine Entschlossenheit. Doch die Verstärkung der
Hypnose trat augenblicklich wieder ein. Es war, als würde Khto-Ysiro ihren
Schritt verlangsamen, um in der Nähe des PSA-Agenten zu bleiben. Sie spürte,
wie er sich wehrte. Dieser Mann war anders als die anderen, sie hatte kein
leichtes Spiel mit ihm.
    Larry war darauf gedrillt, hypnotischem Zwang zu widerstehen. Sein
Unterbewusstsein sprach an, doch gegen eine so starke, eigenwillige und durch
Drogen verstärkte Hypnose war auch er machtlos. Kahle, bizarre Wände ragten zu
beiden Seiten neben ihm auf, als käme man durch eine felsige, enge Schlucht.
Wie ein bleicher Geisterfinger wanderte der starke Lichtstrahl der Taschenlampe
vor ihnen her. Dann erweiterte sich der Gang, wurde zu einem runden Raum, der
zum Teil mit uralten Gerätschaften versehen war, einem klobigen Holzbrett und
einem riesigen Kessel über einer alten, verrußten Feuerstelle.
    Die Hexenküche der Lervinia!
    Hier hatte sie ihre geheimnisvollen Säfte und Elixiere gebraut. In diesem
Kessel waren Frösche, Stechapfel, der Sud von Fliegenpilzen und Bilsenkraut
gekocht worden. Auch wurde in der Anklageschrift über Lervinia nicht
verschwiegen, dass sie mit der Teufelsbrut die ausgedörrten Leichen Gehängter
gestohlen und in ihrem Saft verkocht hatte. Und es war eine Tatsache, dass in
der Umgebung des alten London eine Zeitlang ungetaufte Kinder spurlos
verschwanden. Ihre Skelette waren später, nach dem Prozess an Lervinia, in
deren Garten ausgegraben worden.
    Eldin Jameson schien sich für alle Grenzbereiche des Okkulten und
Ungewöhnlichen interessiert zu haben.
    Der alten Hexenküche schloss sich ein weiterer Raum an, der moderner
eingerichtet war. Es gab dort ein Labor mit langen weißen Bänken, aber auch
neuartige Geräte, Bunsenbrenner, Regale, in denen Reagenzgläser und mit
schillernden Flüssigkeiten gefüllte Glasballons hingen. Vor einem Arbeitstisch,
auf dem zahllose kleine Glasbehälter standen – die zum Teil randvoll mit
Pflanzen- und Wurzelauszügen waren – stand ein Mann. Er drehte ihnen den Rücken
zu. Als die Gruppe näher kam, wandte er sich um und musterte die

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