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020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

Titel: 020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die
Sektierer ... die Mutter ... die Kinder aus dem Fellachendorf ... Iwan warf
einen benommenen Blick auf seine Hände. Damit hatte er das Mädchen getragen. Wo
war sie geblieben? Wo steckten die Fellachin und das andere Kind?
    Das Donnergrollen, die ineinander rutschenden Quader, die einen Mechanismus
nach dem anderen ausgelöst hatten, kamen ihm wieder in den Sinn. Angst griff
nach seinem Herzen. Er versuchte, alles zu rekonstruieren, und er kam doch zu
keinem greifbaren Ergebnis. Wie lange irrte er schon in diesem finsteren
Gewölbe herum? Wo befand er sich? Wohin war er gestoßen worden? Was hatten die
leeren, geöffneten Sarkophage zu bedeuten?
    X-RAY-7 ging weiter und suchte die unmittelbare Umgebung ab. War er als
einziger davongekommen? Waren die Fellachin und die beiden Kinder unter Tonnen
von Gestein ... aber das konnte nicht sein. Ringsum gab es keine Anzeichen
dafür, dass eine Mauer umgestürzt war. Oder war alles weiter hinten passiert,
war er durch einen dummen Zufall in eine andere Richtung abgedrängt worden,
herumgeirrt, ohne dass dies sein Bewusstsein registriert hatte?
    Quälende Gedanken ... Ungewissheit! Wie lange stolperte er in dieser
finsteren Höhle herum, in der die leeren Sarkophage standen?
    Iwan blickte nach oben. Es kam ihm so vor, als befände sich eine
quadratische Öffnung über ihm. War er in dem geheimen Schachtraum, den die
Vertrauten der Priesterin Khto-Ysiro seinerzeit gebaut und heimlich aufgesucht
hatten?
    Er erinnerte sich, eine ähnliche Vermutung des Forschers Eldin Jameson in
den Mitteilungen gelesen zu haben, deren wichtigste Auszüge dem
Informationsmaterial von X-RAY-1 beilagen.
    Genau über ihm musste die Grabkammer der legendären Priesterin sein. Über
einen Schacht hatte er Eingang zu dem Raum gefunden.
    Er wandte sich um und wunderte sich, dass er seine Umgebung wahrnahm,
obwohl er keine Taschenlampe mehr in der Hand hielt.
    Es war nicht mehr finster.
    Eisiger Schrecken fuhr durch seine Glieder, als er die grau-weißen,
regungslosen Gestalten an der kalkigen Wand gegenüber erblickte.
    Menschliche Gestalten. Es waren derer fünf. Er nahm die aufrecht
stehenden Mumien wie durch einen Nebelschleier wahr und ging auf sie zu.
    Sechs Sarkophage ... fünf Mumien ... Wo war die sechste? Wer hatte diese
weiß bandagierten Gestalten überhaupt aus den Sarkophagen genommen?
    Er ging an den Mumien vorüber, mit einem Gefühl der Verwirrung, der
Ratlosigkeit ... aber auch der Furcht.
    Sein Denken und Fühlen stand kopf, etwas stimmte nicht mit ihm. Es war
schlimmer, als nach einem massiven Wodkarausch zu erwachen und die ganze Welt
zu verdammen.
    Taumelnd wich er zurück.
    Er glaubte, das Ganze schon einmal erlebt zu haben. Wann? Wo?
    Der Sturz in den Schacht, hämmerte es in seiner Erinnerung. Die bleierne
Schwere, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Der Schacht musste mit einem Gift
präpariert gewesen sein, das anfangs den sicheren Tod brachte, das aber, im
Lauf der Jahrtausende abgeschwächt, nun eine andere Wirkung entfaltet hatte.
    Es betäubte, berauschte und behinderte ihn in seiner Erinnerung, machte
seine Bewegungen schwerfällig und plump.
    Er wusste nicht, wie lange er in völliger Betäubung gelegen hatte, und
wahrscheinlich würde sich das auch niemals nachprüfen lassen. Die Spuren der
Erinnerung, die gelegentlich an die Oberfläche seines Bewusstseins kamen,
ließen ihn erkennen, dass er schon stundenlang in dieser Kammer herumwandern
musste. Es war ihm nicht bewusst geworden, als er aufwachte, wieder auf die
Beine kam und die Sarkophage zum ersten Mal bemerkte. Nach und nach nahmen
seine Sinne ihre Arbeit wieder auf. Mit jeder Minute wurde es besser. Er hatte
den Tiefpunkt überwunden, die Droge besiegt.
    Sein Denken wurde klarer, seine Bewegungen geschmeidiger, kraftvoller.
    Der Russe stand vor dem sechsten, noch verschlossenen Sarkophag. Deutlich
war der breite umlaufende Streifen unterhalb der schlichten Abdeckplatte zu
erkennen. Dieser Sarg war schon einmal geöffnet worden.
    Iwan drückte die Steinplatte zur Seite. Es war leichter, als er es sich
vorgestellt hatte.
    Stein mahlte auf Stein. Das knirschende, kratzende Geräusch hallte schaurig
durch den dämmrigen Raum. Iwan erblickte die bleichen, halb zerfallenen Knochen
eines menschlichen Skeletts und wusste, dass er vor der letzten Ruhestätte
jenes Mannes stand, der die anderen verborgenen Getreuen zwar noch
einbalsamieren und bandagieren konnte, dem aber zum Schluss nichts anderes
übrigblieb, als

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