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020 - Zug der Verlorenen

020 - Zug der Verlorenen

Titel: 020 - Zug der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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zu suchen war aussichtslos - sie hatten keinen einzigen Anhaltspunkt dafür, wo ihr haariger Begleiter abgeblieben sein mochte.
    Dazu fing Aruula immer mehr bedrohliche Schwingungen auf, die sich langsam aber stetig näherten. Trotzdem weigerte sich Chip, weiter zu gehen. Er wollte seinen Gefährten nicht im Stich lassen.
    Sie stimmten ab. Und es kam, wie es kommen musste. Natürlich war Grath dafür, die Flucht sofort fortzusetzen. Auch Arzak entschied sich dafür. Aruula machte es sich nicht leicht.
    Schließlich hatte Chip ihr das Leben gerettet und sie stand in seiner Schuld. Doch ihr Ver- stand gebot ihr, das selbstmörderische Unternehmen abzulehnen. Genauso entschied Matthew, und er versuchte auch Chip davon zu überzeugen.
    Doch die Taratze ließ sich nicht umstimmen. Schließlich verschwand sie allein im Dickicht. Die restlichen Vier schauten ihr hinterdrein. Sie ahnten, dass sie Chip nicht wieder sehen würden.
    »Was ist nun?«, drängte Grath. »Gehen wir weiter! Die Fishmanta'kan sind da draußen, schon vergessen?«
    Matt ballte die Fäuste, beherrschte sich jedoch abermals, dem grobschlächtigen Hünen nicht an die Gurgel zu gehen. Im Grunde hatte Grath ja Recht - sie durften keine Zeit verlieren. Es nutzte nichts, darauf zu warten, dass Chip zurück kam - oder sie seine Todesschreie aus dem Wald hallen hörten…
    ***
    Als die Dunkelheit sich über das Küstenland senkte, schlugen sie ihr Nachtlager auf. Was nicht viel mehr bedeutete als sich einen Baum auszusuchen, der groß genug war, um auf seinen Ästen die Nacht zu überstehen, ohne gleich herab zu fallen.
    Je zwei der Gruppe übernahmen einen Wachdienst, damit sich die anderen beiden aufs Ohr legen konnten. Sie losten es mit zwei langen und zwei kurzen Zweigen aus: Die erste Schicht hatten Grath und Matthew; in der zweiten Hälfte der Nacht würden Arzak und Aruula Wache halten.
    Nicht dass Matt erpicht darauf gewesen wäre, seine Wachschicht mit dem schurkischen Hünen zu teilen, aber so konnte er Grath wenigstens im Auge behalten und sicher gehen, dass er keine Dummheiten machte.
    Schweigend saßen sich die beiden einander im Halbdunkel gegenüber. Ein Feuer zu entfachen wagten sie nicht - zu groß war die Gefahr, entdeckt zu werden.
    Grath bedachte Maddrax mit bohrenden Blicken, denen Matt jedoch mühelos stand hielt. Er fragte sich, was hinter der narbigen, bärtigen Visage des Kolosses vor sich gehen mochte - und er bezweifelte, dass etwas Gutes dabei war. Immer wieder blickte Matthew hinaus in die Dunkelheit, verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen, um im dichten dunklen Grün etwas erkennen zu können. Er hätte viel darum gegeben, jetzt Aruula an seiner Seite zu haben, die mit ihren besonderen Fähigkeiten stets eine große Hilfe war. Doch Aruula brauchte ihren Schlaf nötiger als jeder andere von ihnen, denn die letzten Tage hatten ihr nicht nur körperlich, sondern auch psychisch schwer zugesetzt. Für ihn und die anderen war die Bedrohung, die von diesem Ort ausging, allenfalls erahnbar - Aruula konnte sie spüren.
    Urplötzlich glaubte Matt im nahen Unterholz etwas zu hören - leise Schritte, ein schleppendes Geräusch.
    »Grath?«, fragte er leise.
    »Ich hör's«, gab der Hüne missmutig zurück. Einen Augenblick lang blieben die Geräusche aus. Dann setzten sie sich fort, noch näher und lauter diesmal.
    Im selben Moment glaubte Matt zu sehen, wie sich das Buschwerk auf der anderen Seite der Lichtung bewegte.
    »Shit!«, stieß Grath voller Inbrunst aus. »Sie haben uns gefunden!« Er sprang hoch. »Wir müssen weg!«
    Ausnahmsweise widersprach Maddrax nicht. In Windeseile weckte er Arzak und Aruula, die sofort hellwach waren und von ihren Schlaf ästen zu Boden glitten.
    »Ich kann sie fühlen«, verkündete die Barbarin, während sie ihre Keule aufnahm. »Sie sind nah…ganz nah…«
    Wieder ein Rascheln. Das Gebüsch teilte sich - und entsetzt blickten die vier Flüchtlinge auf eine schuppige Flossenhand.
    »Los!«, gab Matt das höchstüberflüssige Kommando - und sie ergriffen die Flucht.
    Arzak, der im Dunkeln besser sehen konnte als die Anderen, stürmte voran, dicht gefolgt von Grath und Aruula. Matt bildete das Schlusslicht, setzte mit ausgreifenden Schritten hinter seinen Kameraden her.
    In seinem Rücken konnte er tappende Schritte hören, die irgendwie nach Gummi klangen. Gehetzt blickte er sich um, machte inmitten des dunklen Geästs mehrere gedrungene Gestalten aus.
    »Schneller!«, rief er nach vorn. »Sie holen

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