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020 - Zug der Verlorenen

020 - Zug der Verlorenen

Titel: 020 - Zug der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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dachte nicht daran. Unnachgiebig hielt er Aruula fest - und schließlich ermattete ihr Widerstand.
    »Es ist zu gefährlich, Aruula«, sagte der Wulfane, sanfter als zuvor. »Selbst wenn Maddrax etwas zugestoßen sein sollte - er würde nicht wollen, dass du dein Leben sinnlos wegwirfst. Das weißt du.«
    Aruula erwiderte nichts darauf. Aber die Tatsache, dass sie nicht widersprach und sich auch nicht mehr wehrte, zeigte, dass sie Arzak insgeheim zustimmte. Langsam löste sie sich aus seinem Griff und wandte sich ab, um weder ihn noch Grath die Tränen sehen zu lassen, die über ihre Wangen rannen.
    Mit gesenktem Haupt trottete sie zur Höhlen wand und sank daran herab. In sich zusammengekauert hockte sie sich auf den Boden - und wartete. Wartete endlose Stunden, in denen ihre ausgeprägten Sinne kein einziges Lebenszeichen von ihm empfingen. Schließlich versiegte ihre Kraft zu lauschen und sie sank in unruhigen Schlaf…
    Als Aruula die Augen aufschlug, stellte sie überrascht fest, dass bereits die Dämmerung hereingebrochen war.
    Irgendwann gegen Morgen müsste sie eingeschlafen sein. Ihre Tränen waren versiegt, sie fühlte sich elend und ausgedörrt. Dennoch kannte sie nur ein Ziel, als sie sich erhob und nach ihrer Keule griff - sie wollte nach Maddrax suchen. Egal ob sie seine Schwingungen empfangen konnte oder nicht, egal ob es gegen alle Vernunft war oder nicht, egal wie die Chancen standen - sie müsste zumindest versuchen ihn zu finden.
    Das war sie Maddrax schuldig.
    »Du willst immer noch nach ihm suchen ?«, fragte Grath ungläubig. »Da draußen in dieser grünen Hölle? Aber das ist Selbstmord! Der Wald wimmelt von diesen Fischkreaturen, das hast du selbst gesagt!«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe«, gab die Barbarin kühl zurück. »Aber ich habe mich entschieden. Ich werde zurück gehen und nach Maddrax suchen.«
    »Was für ein Wahnsinn!«, widersprach Grath. »Wir müssen zusammen bleiben! Nur so haben wir eine Chance zu überleben!«
    »Ich werde nach ihm suchen«, stellte Aruula fest. »Und wenn du nur einen Funken Ehre im Leib hättest, würdest du das auch tun.«
    »Ach ja?« Grath schnaubte wie ein wilder Stier. »Du bist doch verrückt, Weib! Du wirfst dein Leben völlig umsonst weg.«
    »Es ist niemals umsonst, für seine Freunde einzustehen«, konterte Aruula. »Aber von diesen Dingen verstehst du nichts.«
    »Ach, davon verstehe ich nichts? Schön - warum lassen wir dann nicht den Wulfanen entscheiden? Soll er doch sagen, was zu tun ist.«
    Aruula überlegte kurz. Sie ahnte, was Grath im Sinn hatte: Er baute darauf, dass Arzak dieselbe Entscheidung treffen würde wie schon bei der Frage, ob sie Chip folgen sollten. Trotzdem nickte sie und sandte Arzak einen fragenden Blick.
    Der Wulfane zog seine buschigen Brauen zusammen und presste seine Schlundlippen eng aufeinander, während er angestrengt nachzudenken schien.
    »Ich werde mit Aruula gehen«, entschied er dann.
    »Was?«,ächzte Grath.
    »Sie hat Recht. Freunde müssen zu- sammenstehen. So hätten wir schon bei der Taratze gestern entscheiden müssen. Maddrax hat mir das Leben gerettet, ich stehe in seiner Schuld. Wir werden nach ihm suchen.«
    »Aber ich…« Grath unterbrach sich, ehe ihm etwas über die Lippen kam, was er vielleicht bereuen würde. Sicher - der Gedanke, den Weg zurück zu gehen, gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber noch weniger gefiel ihm die Aussicht, allein den Urwald durchstreifen zu müssen. Ob es ihm passte oder nicht - wenn er bei den anderen bleiben wollte, musste er sich auf ihr Spiel einlassen.
    »Also gut«, knurrte er launisch. »Ihr seid verrückt. Alle beide.«
    ***
    Es war, als würde ein Vorhang beiseite gezogen.
    Das Erste, was Matt wahrnahm, war heftig pulsierender Schmerz, der von seinem Nacken ausging und ihm das Gefühl gab, zwei Zentner Blei auf seinen Schultern sitzen zu haben. Dann spürte er den feuchten Film auf seinem Körper. Er rührte von der extremen Luftfeuchtigkeit her, die hier herrschte.
    Ganz allmählich kehrten seine betäubten Sinne zurück. Zuerst sein Gehör, das irgendwo in der Ferne ein sanftes Rauschen wahrnahm.
    Dann sein Geruchssinn, der das beißende Aroma von Salz und Fisch erkannte.
    Und schließlich schlug Matt die Augen auf. Benommen schüttelte er den Kopf, zwinkerte, um den milchigen Schleier loszuwerden, derüber seinem Blickfeld lag. Ganz allmählich fokussierte sich sein Blick und seine Umgebung begann deutliche Konturen anzunehmen.
    Er sah, dass er sich in

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