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020 - Zug der Verlorenen

020 - Zug der Verlorenen

Titel: 020 - Zug der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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einem seltsamen kugelförmigen Raum befand, dessen Wände aus einem glatten matten Material bestanden, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte. Noch mehr jedoch verblüffte ihn das Muster, mit dem die obere Hemisphäre der etwa fünf Meter durchmessenden Kugel verziert war - ein Kreis mit vielen filigranen Verzierungen, die Matt irgendwie bekannt vorkamen.
    Im nächsten Moment erinnerte er sich. Scharf sog er die streng riechende Luft ein, als ihm bewusst wurde, wo er dieses Muster schon einmal gesehen hatte: Auf den makabren Warnungen, die entlang des Weges errichtet gewesen waren. Die Schädel, die sie gesehen hatten, waren mit dem gleichen Muster verziert gewesen.
    Die Erkenntnis war für Matt ein Schock, denn sie konnte nur eines bedeuten: Er befand sich in der Gewalt der Fischmenschen!
    Er erinnerte sich. Der nächtliche Wald…die wilde Flucht…der Pfeil, der ihn getroffen hatte…die furchterregenden Kreaturen. Ganz offenbar hatten sie ihn betäubt und hierher gebracht - aber wo war er? Neugierig blickte er sich um.
    Der Raum, in dem er sich befand, wurde von einer Art Stein beleuchtet, der in der Mitte der Kuppel hing. In seinem Inneren pulsierte ein orangefarbenes Licht, das den Raum und die ockerfarbenen Wände mit mattem Schein beleuchtete.
    Maddrax versuchte sich zu bewegen und stellte einigermaßen verblüfft fest, dass er nicht gefesselt war. Er lag auf einer Pritsche, die viel zu kurz war für ihn; seine Beine ragten darüber hinaus. Die einzige Tür des Raums - eine Öffnung von etwa eineinhalb Metern Durchmesser, die ebenso kreisrund war wie der Raum selbst - war unverschlossen. Kühle salzige Luft strömte von draußen herein und machte Matt neugierig.
    Wo war er?
    Langsam richtete er sich auf, er hatte mit heftigem Schwindel zu kämpfen, der von seinem malträtierten Schädel ausging. Offenbar hatte der Pfeil, der ihn getroffen hatte, irgendein Gift enthalten - ein Gift, das ihn gelähmt und für einige Zeit ausgeknockt hatte. Für wie lange, vermochte Matt nicht zu sagen. Weder konnte er abschätzen wie spät es war, noch ob es Tag war oder Nacht.
    Schwerfällig rutschte er von der Pritsche, setzte seine Füße zaghaft auf den kalten Boden. Er wartete, bis sich die Benommenheit ein wenig gelegt hatte, dann stand er ganz auf.
    Auf wackeligen Beinen stakste er durch den Raum, der kreisrunden Tür entgegen. Er musste sich bücken, um hindurch zu schlüpfen, und gelangte in einen röhrenförmigen Korridor, der ebenfalls von den seltsamen, orange leuchtenden Steinen erhellt wurde. Die Wände glänzten vor Feuchtigkeit und Matt musste darauf achten, nicht auf dem schmierigen Film auszurutschen, der sich am Boden gebildet hatte.
    Weit und breit war niemand zu sehen. Matt wagte nicht zu rufen. Am Ende des Ganges schien es einen weiteren Raum zu geben - vielleicht würde er dort Antwort auf seine Fragen finden.
    Mit jedem Schritt wurde er sicherer auf den Beinen. Er erreichte den Durchgang, betrat den kugelförmigen Raum, der dahinter lag - und gab einen Laut der Überraschung von sich, als er sah, das die Stirnseite des Raumes von einem großen Fenster eingenommen wurde.
    Auf der anderen Seite des Fensters lag blaue Unendlichkeit. Im Halbdunkel konnte er endlose Flächen von Seegras erkennen, das sich sanft im Rhythmus der Brandung wog. Ein großer dunkler Schatten zog unmittelbar am Fenster vorbei, um sogleich in der blauen Tiefe zu verschwinden.
    Matt wusste nicht, was es gewesen war - vielleicht ein Hai oder etwas Ähnliches. Er wusste nur eines: Er befand sich unter Wasser!
    Im geheimen Schlupfwinkel der Fish-macs!
    Er hatte diese Entdeckung noch nicht ganz verdaut, als er hinter sich plötzlich leise platschende Schritte vernahm. Es klang ein wenig wie das Geräusch, das er im Wald gehört hatte, nur viel näher.
    Blitzschnell wirbelte er herum - und sah sich zum ersten Mal einem der geheimnisvollen Fischwesen Auge in Auge gegenüber.
    »Gefällt Ihnen unser Zuhause?«, fragte es mit seltsam näselnder Stimme. »Wir haben diesen Teil der Station mit Atemluft geflutet, um Ihnen einen Aufenthalt zu ermöglichen.«
    Matt schnappte nach besagter Luft, war für den Moment fassungslos.
    Die Kreatur, die vor ihm stand, war nur an die vier Fuß groß. Ihre Züge waren furchterregend: Halbkugelförmige starre Augen blickten aus einem schuppigen Fischkopf, an dessen Seiten sich Atmungslappen blähten, die wie bizarre Ohren aussahen. Darunter klaffte ein Maul mit ausgestülpten Lippen, hinter denen Reihen

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