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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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im Krieg, dann ist es richtig!«
    Nicole schob sich hinter Zamorra ins Freie. Fenrir folgte zögernd nach. Seine Wolfsohren lagen flach, das Stirnfell war krausgezogen und die Rute zwischen die Hinterläufe geklemmt. Das Tier zeigte seine Furcht deutlich.
    »Wir sind geschützt«, behauptete Thor selbstsicher. »Sieh dort!«
    Zamorra sah einen milchigen Schein, der den Tempel umgab. Es war wie eine Schutzglocke aus flirrender Heißluft, aber wahrscheinlich irgend eine Energieform, die unsichtbar blieb.
    Zamorra sah sich um. Rhonacon war völlig anders erbaut als Aronyx. Die düsteren Häuserschluchten fehlten, die unten breiten Straßen, die dennoch im ewigen Dämmerlicht blieben, weil die Häuser sich nach oben hin verbreiteten und alles überschatteten…
    Rhonacon war anders. Helle, freundliche Bauwerke in blühenden Gärten, weiträumig und offen gebaut. Breite Prachtstraßen, aber vergeblich suchte Zamorra nach dem Palast des Kaisers. Er fragte Thor danach. »Ach, was weiß ich, wo Varus con Arysa seine Hütte hat?« knurrte Thor unwillig, »Was scheren mich die Probleme der Sterblichen? Es gibt Wichtigeres zu tun, als nach Palästen Ausschau zu halten! Da drüben, das hohe Haus mit den vielen Türmchen könnte es sein. Seine Majestät geruhen recht unauffällig zu wohnen.«
    Wenn es der Kaiserpalast war, so war er ziemlich weit vom Tempel entfernt. Auch das unterschied die Hauptstädte der beiden erzfeindlichen Länder voneinander. In Aronyx standen Tempel und Palast direkt nebeneinander, waren beide unsagbar luxuriös ausgestattet, aber Zamorra wagte nicht zu behaupten, welches Bauwerk das größere war. Damals war der Einfluß des Tempels noch groß gewesen, die Schamanen hatten in Wirklichkeit regiert, und König Wilard war nicht mehr als eine Marionette gewesen…
    Aber so hell und freundlich Rhonacon auch gebaut war - düstere Wolken schwebten über der Stadt. Zamorra zählte zwei der schattenhaften Dämonenraumschiffe… Die Spider schwebten unbeweglich in knapp hundert Metern Höhe über den Häusern.
    »Das Schirmfeld schützt uns«, behauptete Thor wieder. Zamorra entsann sich indessen recht deutlich, daß es vor ein paar Minuten erst verheerend gekracht hatte. Er erinnerte Thor daran.
    »Da muß der Schirm noch in der Aufbauphase gewesen sein«, sagte der Donnergott. »Dann kann es natürlich geschehen sein, daß ein Blitz einschlug.«
    Und warum hast du dann allen anderen geboten, den Tempel sofort zu räumen? fragte Fenrir mit unverhohlenem Spott, trotz seiner Furcht.
    »Reine Vorsichtsmaßnahme«, schwächte Thor ab.
    Er ging über die Dachplattform zur anderen Seite. »Da hat's eingeschlagen«, sagte er und deutete nach unten.
    Zamorra und Nicole kamen herüber. Gerade zwanzig Meter vor ihnen entfernt klaffte ein ausgezacktes, großes Loch in der Kuppeldecke. In der Tiefe glühte es düster. Dort mußten noch immer Brände glimmen.
    »Kein Problem«, behauptete Thor. »Daran wird der Tempel nicht zerbrechen.«
    Unbehaglich sah Zamorra nach oben. Unbeweglich hingen die beiden Meegh-Kreuzer über der Stadt. Die Straßen waren wie ausgestorben. Ein Alarm mußte alle Menschen in ihre Häuser getrieben haben. Aber das, wußte Zamorra, würde ihnen gegen diesen fürchterlichen Gegner nichts nützen.
    Warum reagierten die Spider nicht? Warum setzten sie den Beschuß nicht fort? Waren sie unschlüssig geworden, planten sie etwas anderes? Zamorra traute es ihnen ohne weiteres zu, daß sie auf den Gedanken kamen, nacheinander ein paar Häuser zu vernichten, um durch diese Aktion ein Abschalten des Sperrschirms um den Tempel zu erzwingen - wenn der wirklich so stabil war, wie Thor behauptete!
    Und Zamorra wußte, daß er nicht zulassen würde, daß die Stadt gefährdet wurde, nur damit der Tempel erhalten blieb…
    Langsam löste Thor die Riemenschnallen und ließ seinen Kriegshammer vom Rücken gleiten. Dumpf polterte die Waffe auf das Tempeldach. Thor hob sie wieder auf.
    »Willst du einen Nagel in die Wand schlagen und die Meeghs daran aufhängen?« fragte Zamorra skeptisch.
    »Unwissender Barbar«, fauchte Thor.
    »Mach mich nicht irre mit deinem Lästern! Du wirst schon sehen, was diese Waffe vermag!«
    Plötzlich ertönte erneut das helle Schrillen. Der Boden unter ihren Füßen begann zu vibrieren. Das milchige Sperrfeld verfärbte sich leicht. Zamorra fühlte, wie sich der Energieausstoß des Amuletts erhöhte, wie das grüne Leuchten, das ihn einschloß, stärker wurde. Nicole drängte ihren

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