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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schlanken Körper jetzt an ihn und rief auch Fenrir herbei. Das grüne Leuchten hüllte jetzt auch sie schützend ein.
    Thor reckte die Arme empor. Er schien das Phänomen nicht bemerkt zu haben, oder wenn, störte es ihn nicht.
    »Ich glaube, sie tasten mit ihren Detektoren die Schirmstärke ab«, flüsterte Zamorra.
    »Sollen sie ruhig! Sie kommen nicht durch!« knurrte Thor grimmig.
    Das war der Moment, in dem der Sperrschirm in seiner vollen Ausdehnung zerrissen wurde!
    ***
    Asmodis sah aus, wie man sich den Teufel vorstellt - gehörnt, mit Pferdefuß und Schweif, dessen Spitze wie glühende Kohle leuchtete. Merlin wußte, daß dieses Aussehen täuschte. Asmodis konnte sein Aussehen nach Belieben verändern. Er konnte als Mann oder Frau, als Tier oder sogar als Pflanze auftreten. In dieser Hinsicht waren ihm kaum Grenzen gesetzt.
    Der Fürst der Finsternis und Herr der Schwarzen Familie streckte beide Arme aus und sah in die Runde. Noch während er sich orientierte, bewegten sich die beiden anderen Schauergestalten.
    Skelette!
    Aber es waren keine menschlichen Skelette. Nur die Körperform und die Größe stimmten in groben Zügen überein, aber damit hörte bereits jede Ähnlichkeit auf. Wie das bayrische Nationalgetier, der legendenumwobene Wolpertinger, den niemals ein Preuße zu Gesicht bekam, sahen auch diese Kreaturen aus, wie aus unzähligen verschiedenen anderen Tieren zusammengesetzt. Krokodilsschädel saßen auf den Halswirbeln, darunter anstelle der Rippen Brustplatten. Die Arme besaßen mehrere Gelenke, Elle und Speiche waren verwachsen. Die Beine waren ebenfalls dreifach gegliedert, und aus dem Becken hervor peitschten knöcherne Schwänze die Luft. Siebenfingrige Klauenhände mit versetzten Daumen bewegten sich greifend durch die Luft, auch aus den Oberkiefern der lang vorspringenden Krokodilsschnauzen ragten lange Fangzähne hervor. Die Augenhöhlen glühten wie Kohlestücke.
    Klappernd und schabend bewegten sich die Knochenwesen. Teri Rheken wich unwillkürlich vor einem von ihnen zurück und überkreuzte abwehrend die Unterarme. Doch der Knochenmann schien sich nicht sonderlich viel aus dem Kreuzzeichen zu machen. Immerhin blieb er stehen, und nur noch der Schweif peitschte die Luft.
    Gryf fühlte sich von dem zweiten Wesen bedroht.
    »Was sind das für Bestien?« schrie er. »Pfeif sie zurück, deine Bluthunde!« Asmodis kicherte höhnisch.
    »Sie werden euch nichts tun, wenn ihr ihnen nichts tut. Ein wenig rückversichern muß man sich in meiner Lage schon, nicht wahr? Ich traue Merlin, diesem alten Fuchs, nicht über den Weg!«
    »Das«, lächelte der große Magier, »beruht mit Sicherheit auf Gegenseitigkeit. Wo hast du die Burschen eigentlich aufgegabelt?«
    »Nicht auf diesem Planeten«, pfiff Asmodis, »wie du dir sicher denken kannst. Du bist dreist, Merlin! Zwei meiner großen Feinde mitzubringen…«
    Gryf hob leicht beide Hände. Er war bereit, Druidenzauber zu aktivieren, falls sich der Treffpunkt als Falle erweisen sollte. Teri sah abwechselnd zwischen Merlin und Asmodis hin und her. Sie begriff nicht, daß die beiden großen Erzgegner so locker miteinander umsprangen.
    Was band sie aneinander?
    Stimmte etwa jenes uralte Gerücht, daß Merlin der Sohn des Teufels sein sollte?
    Aber konnte sich ein Sohn des Teufels so uneingeschränkt der Weißen Magie verschreiben, wie Merlin es tat?
    »Kommen wir zur Sache«, drängte Asmodis. »Du weißt, daß auch meine Zeit knapp ist. Es sind Dinge geschehen, die mich zum sofortigen Handeln zwingen…«
    Um Merlins Lippen spielte ein leichtes Lächeln.
    »Ich denke, daß wir beide an dem gleichen Problem zu kauen haben. Das Problem heißt Straße der Götter .«
    Asmodis nickte nur.
    »Ich erhielt Nachricht«, sagte er, »daß die Meeghs jene Welt überfallen haben. Und sie werden wohl nicht dabei bleiben, sondern…«
    »… nach jenen Weltentoren suchen, die von der Straße der Götter in diese Welt führen«, ergänzte Merlin. »Und das ist etwas, das uns beiden nicht gefallen dürfte.«
    Asmodis tänzelte unruhig auf Fuß und Pferdehuf.
    »Gut, ich bin einverstanden«, sagte er. »Arbeiten wir also in diesem besonderen Fall zusammen. Gemeinsam könnten wir schneller handeln - und stärker. Aber ansonsten bleibt alles zwischen uns, wie es auch bisher war - wir sind Feinde.«
    »So soll es sein«, sagte Merlin.
    Eine druidische und eine teuflische Hand umschlossen sich auf dem verglasten Kreuzweg unter der knorrigen, verdorrten Eiche zum

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