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0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

Titel: 0200 - Gangster, Girls und heißes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Girls und heißes Gold Gangster
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selbstverständlich gab es auch keinen Portier. Es gab lediglich einen Klingelknopf, den wir nachdrücklich bearbeiteten, aber wir konnten nicht einmal sicher sein, ob er funktionierte, denn wir hörten nichts. Dann machte sich jemand von innen am Schloß zu schaffen und schrie dazu: »He! Benehmt euch anständig.«
    Die Tür flog auf. Ein schlampiger Kerl, dem das Hemd zur Hälfte über der Hose hing, stand im Rahmen und begrüßte uns mit den Worten: »Scheit euch zum Teufel!«
    »Sei friedlich, mein Freund«, sagte Phil. »Wir sind keine Gäste, die du anschreien darfst. Wir sind FBI.-Beamte, für deren Tätigkeit du Steuern zahlst, falls du nicht das Finanzamt darum betrügst.«
    Im Raum hinter der Tür war es dunkel. Dafür roch es nach Küchenabfällen, kaltem Rauch und unausgeleerten Biergläsern.
    »Mach mal Licht!« befahl Phil.
    Der Besitzer dieser Absteige war einer von der ganz bösartigen Sorte. Er folgte zwar Phils Aufforderung und schaltete die trübe Deckenbeleuchtung ein, aber gleichzeitig keifte er los:
    »Ihr habt kein Recht hier einzudringen. Beweist mir erst einmal, daß ihr Polizisten seid! Jeder Ganove kann hereinschneien und behaupten, daß…« Phil hielt ihm den Ausweis unter die Nase. »Ich glaube gern, daß bei dir jeder Ganove hereinschneien kann und dann noch hochwillkommen ist. Und jetzt schrei gefälligst nicht mehr so laut. Wir haben nicht das geringste Interesse daran, daß du deine Gäste aufweckst. Wir übernehmen das gern persönlich und mit allejr Diskretion.«
    Der FBI.-Ausweis wirkte Wunder. Der Mann wurde zusehends kleiner.
    »Was ist denn los?« fragte er bescheiden.
    »Du beherbergst zwei liebe Freunde von uns. Sie heißen Hank Murray und Sid Poland, welches Zimmer haben sie?«
    Er versuchte keine Ausflüchte mehr. »Nummer 16 und 17 im zweiten Stock.«
    »Sind sie da?«
    »Nur einer — Poland.«
    »Wo ist Murray?«
    »Sie kamen zusammen nach Hause, aber Murray ging noch einmal fort. Ich weiß nicht wohin.«
    »Hatten sie in der Zeit, während sie hier wohnten, mit irgendwem Kontakt? Bekamen sie Besuch? Oder Anrufe?« Der Wirt schüttelte den Kopf. »Ich habe nie gesehen, daß sie mit jemand gesprochen hätten. Sie sind auch nicht angerufen worden, und sie haben auch nicht telefoniert. Wenigstens nicht von hier aus. Sie gingen ganz unregelmäßig weg, manchmal tags und manchmal nachts. Ich kümmere mich nicht darum, was meine Gäste treiben. Ich kassiere die Miete, und alles andere ist mir völlig gleichgültig.«
    Phil nickte verständnisvoll. »Darum kommen solche Gäste ja auch so gern zu dir«, sagte er freundlich. »Ein gutes Geschäftsprinzip. Leider verstößt es gegen einige Gesetzesvorschriften. Doch darüber später. Jetzt holen wir erst einmal Mr. Poland aus seinem Bett und wenn du vernünftig bist, mein Freund, so verhältst du dich absolut ruhig.«
    Nummer 16 und 17 lagen in der zweiten Etage. Die Treppen knarrten, als wir hinaufstiegen. Einen Fahrstuhl gab es nicht.
    Eine trübe Lampe erhellte den Flur notdürftig. Die N auf der Tür mit weißer, teilweise abgeblätterter Farbe aufgemalt.
    Phil legte die Hand auf die Stelle der Jacke, unter der sich die 38er befand.
    »Was meinst du?« fragte er flüsternd. »Brauchen wir sie?«
    »Poland schien mir der harmlosere von beiden zu sein«, antwortete ich leise, »aber ich halte es für möglich, daß er dennoch ein Feuerwerk entfesselt, wenn er sich in die Enge getrieben sieht.«
    »Dann los«, sagte Phil.
    Ich drückte vorsichtig die Klinke nieder, aber die Tür war verschlossen. Ich hämmerte gegen die Tür.
    »Aufmachen! Polizei!«
    Drinnen krachte das Bettgestell. Wahrscheinlich sprang Sid Poland, rauh aus süßen Träumen geschreckt, auf.
    Ich klopfte noch einmal und rief mein Sprüchlein, und dann zu dritten Male.
    Damit war der Dienstvorschrift Genüge getan. Ich hob den Fuß und trat gegen das Schloß. Die Tür bebte, aber sie gab noch nicht nach. Phil unterstützte mich. Ein Brett brach aus.
    In diesem Augenblick tat Poland etwas absolut Blödsinniges.
    Er schoß, und er benutzte ein so massives Kaliber, daß die Kugeln das Holz der Tür glatt durchschlugen. Phil und ich zuckten nach rechts und links auseinander und nahmen hinter der Mauer Deckung.
    Poland schien von einem Panikanfall gepackt zu sein. Er ballerte auf der Tür herum, als wolle er sie auf diese Weise zu Kleinholz verarbeiten.
    Ich zählte die Schüsse. Vier, fünf, sechs. Ich wußte, daß Poland einen Colt benutzt, denn nur eine Coltkugel

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