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0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

Titel: 0200 - Gangster, Girls und heißes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Girls und heißes Gold Gangster
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besitzt genügend Durchschlagskraft, um ein Türbrett zu durchschlagen, aber das Magazin enthält nur sechs Kugeln.
    Phil kam mir zuvor. Nach dem sechsten Schuß sprang er vor, griff durch das herausgetretene Brett, drehte den Schlüssel und öffnete die Tür.
    Sid Poland stand vor seinem Bett. Er trug einen blauen Schlafanzug mit einem hübschen Streifenmuster. Irgendwie sah er aus wie einer dieser Schimpansen im Zoo, die man in ulkige Kleider steckt, um sie irgendwelchen Unsinn machen zu lassen. Selbst die Kanone in seiner Pranke vermochte seinem Aussehen nicht das Lächerliche zu nehmen.
    Allerdings benahm er sich nicht lächerlich. Er war im Begriff, sein Schießeisen neu zu laden, aber das ist bei einem Colt eine etwas umständliche Angelegenheit. Poland war jedenfalls damit noch nicht zu Rande gekommen, als wir, Phil an der Spitze, eindrangen. Er gab dennoch nicht auf. Er warf das Ding mit aller Kraft gegen Phil, und er hatte das unwahrscheinliche Glück, Phil an der Schulter zu treffen.
    Phil sagte: »Au!«, was ihn aber nicht im geringsten daran hinderte, dem Gangster an den Kragen zu gehen.
    Das »Affengesicht« schlug wild um sich. Für einen Mann, der gerade aus dem Schlaf gerissen worden war, reagierte er nicht schlecht.- Er versuchte, sich Phil vom Leibe zu halten und unternahm dann einen Fluchtversuch quer über sein Bett hinweg.
    Phil hechtete ihm nach. Poland stürzte kopfüber auf der anderen Seite des Bettes hinunter. Phil rollte sich hinterher, riß dabei einiges Bettzeug mit und verwickelte sich, Sid Poland, eine Steppdecke, ein Kopfkissen und einen Bettbezug in ein undefinierbares Knäuel.
    Fragen Sie mich, was ich unternahm?
    Nun, ich lachte, und ich fand es durchaus nicht nötig einzugreifen.
    Endlich bekam Phil Polands Arm zu fassen und drehte ein wenig daran herum. Das »Affengesicht« gab immer noch nicht auf. Er versuchte, Phil abzuschütteln, und da er einige Dutzend Pfund schwerer war als mein Freund, schüttelte er ihn tüchtig.
    »Hilf mir endlich!« brüllte Phil. »Und steh nicht unbeteiligt in der Landschaft ’rum!«
    Ich wollte zugreifen, aber jetzt gelang es Phil, seinen linken Arm an der richtigen Stelle unter Polands rechten Ellbogen zu legen. Ein kleiner Druck genügte. Der Gangster schrie auf, ging in die Knie und verwandelte sich augenblicklich in ein sanftes Lamm. Der Griff, den Phil angesftzt hatte, genügte, um jeden Tobsüchtigen zur Ruhe zu bringen.
    »Du bist verhaftet, Poland«, sagte ich. »Nimm Vernunft a n.«
    Phil zog ein saueres Gesicht. »Ich erledige die Arbeit, und du klopfst die großen Sprüche«, knurrte er und ließ Sid los.
    Der Chicagoer wagte nicht, sich aufzurichten.
    »Aufstehen!« befahl ich. »Anziehen!«
    Ich tastete die Kleider ab, die über einem Stuhl lagen, nahm heraus, was sich an Papieren und Gegenständen darin befand und warf ihm die Sachen zu.
    »Geh hinunter«, schlug ich Phil vor, »für den Fall, daß Murray auftaucht. Hoffentlich hat ihn die Kanonade nicht vergrault.«
    Phil ging. Von welcher Sorte dieses Hotels war, sehen Sie am besten daran, daß niemand sich um die Schüsse kümmerte. Nicht ein Neugieriger erschien auf dem Flur, obwohl wir genug Krach gemacht hatten. Die Kerle lagen in den Betten, verhielten sich still und dachten, daß es die Hauptsache sei, wenn die Polizei sich nicht um sie kümmerte.
    »Wo ist Murray?« fragte ich, während Sid Poland sich langsam anzog.
    In Poland war jeder Widerstandswille erloschen.
    »Er wollte Beck sprechen.«
    »Wer ist Beck?«
    »Der Mann, der uns für den Job gekauft hat.«
    »Larry Hogh umzubringen, nicht wahr?«
    »Ich habe es nicht getan, G.-man. Hank hat den Mann niedergeschlagen. Mich…« — Poland suchte nach Worten — »… mich hat er gezwungen, mitzumachen.«
    »Darüber werden die Richter entscheiden. Wo wollte Murray Beck sprechen?«
    »Er war mit ihm verabredet. Er wollte…« Der Gangster stockte, aber ich fuhr fort:
    »Den Lohn für den Mord an dem Mädchen kassieren, nicht wahr?«
    Poland gab keine Antwort.
    Ich faßte ihn am Arm. »Komm jetzt! Über den Rest werden wir im Hauptquartier sprechen.«
    Ich ließ ihn vor mir die Treppe hinuntergehen.
    Der Hotelbesitzer stand hinter dem Pult, das als Empfangsschalter diente. Phil hatte sich einen wackeligen Korbsessel so in eine Ecke gerückt, daß er nicht gleich von jemandem, der durch die Tür kam, gesehen werden konnte.
    »Ted und Charly waren hier«, sagte er. »Sie hörten die Schüsse. Ich schickte sie auf ihren Posten

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