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0201 - Der Teufelsschatten

0201 - Der Teufelsschatten

Titel: 0201 - Der Teufelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bösen, befand sich auf der anderen Seite der Welt im OHTHOS.
    Zeus zeigte offen seine Verwunderung, daß sie alle diesen Angriff überlebt hatten. Wahrscheinlich nur deshalb, weil während des Zerstörungsvorgangs Thor von Asgaard es geschafft hatte, das Weltentor zu schließen.
    Der Asgaarder selbst war jetzt zu Tode erschöpft. Auch Götter waren sterblich! Thor würde lange Zeit Schonung benötigen, würde nicht so bald wieder in die Geschicke der Menschen eingreifen können. Aber was würde es auch nützen? Der OLYMPOS war zerstört worden, und es ließ sich nicht geheimhalten. Viele Menschen in Thonacon, Khyasl und bestimmt auch einige Bekehrte in Grex würden zu zweifeln beginnen, sich vielleicht den Dämonen zuwenden.
    Wenn nicht…
    Zeus nickte langsam vor sich hin. Er war sicher, daß auch der ORTHOS angegriffen werden würde. Auch dort gab es ein Weltentor.
    Die Meeghs waren verschwunden. Sie hatten sich zurückgezogen, als sie feststellten, daß das Weltentor blockiert worden war. Aber sie würden zurückkehren. Zeus wußte es. Sie würden diese Teilniederlage nicht einfach hinnehmen. Zumal draußen auf der Ebene einige ihrer Spider lagen, mit flackernden Schattenschirmen und schwer angeschlagen. Die silbernen Pfeile hatten sie nicht zu zerstören vermocht, sie aber zur Notlandung gezwungen. Zeus fragte sich, wie es im Innern der Spider aussehen mochte. Welches Chaos mochte dort herrschen? Welche Zerstörungen hatten die Pfeile wirklich angerichtet?
    Aber er wußte, daß er es nicht erfahren würde. Nicht hier und nicht jetzt. Denn die Meeghs waren schnell, unglaublich schnell. Sie würden kommen, ehe der neue Morgen anbrach, und sich der Abgestürzten annehmen. Vielleicht auch des Weltentors…
    Zeus wandte sich um, ging langsam zu den anderen, die sich um Thor versammelt hatten und ihm Hilfe gaben, so gut sie es vermochten.
    »Wir müssen fort«, teilte Zeus ihnen mit. »Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Welt müssen wir vor einem Feind weichen. Aber wir werden zurückkehren - irgendwann!«
    Es war wie ein Schwur, aber selbst Zeus, der Oberste der Götter, wußte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie er es schaffen sollte, ihn zu erfüllen.
    Er konnte nur auf Hilfe hoffen - durch jenen Professor Zamorra und die Dämonen des ORTHOS!
    ***
    Professor Zamorra materialisierte in einem großen Saal, der schwach erhellt war und in düsterem Rot glänzte. Dreizehn, die sechsbeinige Bestie, entwand sich seinem Griff und eilte in weiten Sprüngen zu einem Sockel, auf dem sich ein mächtiger Thronsessel befand.
    Jemand befand sich in dem Sessel, hochaufgerichtet und die Arme auf die Lehnen gestützt. Zamorra sah feuerrote, riesige Krallenhände.
    Ein Dämon saß auf dem Thron und starrte den Meister des Übersinnlichen an. Augen wie glühende Kohlestücke funkelten bedrohlich. Jetzt hob der Dämon die Hand und winkte.
    Zamorra dachte nicht daran, dem Wink Folge zu leisten. Er war kein höriger Untertan dieses Dämons, von dem er nicht einmal wußte, ob es sich wirklich um den Herrscher des Dämonennestes handelte, oder ob dieser nur eine unwichtige Figur vorgeschoben hatte.
    Der Parapsychologe sah sich um. Der Saal war nicht rund, wie er ursprünglich geglaubt hatte, sondern siebeneckig. Die Sieben schien hier in der Straße der Götter ein recht bedeutungsträchtiges Symbol zu sein; auch im Tempel in Rhonacon und im OLYMPOS selbst war er der magischen Zahl des öfteren begegnet.
    Bis auf den Dämon auf dem Thron und Dreizehn war der Saal leer. Wenig erstaunt stellte Zamorra fest, daß die Wände selbst es waren, die das düstere rote Licht aussandten. Es bedrückte seinen Geist. Aber noch konnte er diesem Druck widerstehen. Als er an sich heruntersah, bemerkte er, daß sein Trikot trotz des Rotlichts in allen anderen Regenbogenfarben schillerte.
    »Zeus schickt mich zu dir«, sagte er. »Du bist Abbadon?«
    »Ich bin Abbadon«, bestätigte der Dämon mit heiserem Krächzen. »Tritt näher.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Der Weg zu dir ist nicht weiter als der zu mir. Entweder unterhalten wir uns rufend, oder wir kommen uns beide entgegen.«
    »Wenn Abbadon befiehlt, wird gehorcht«, knurrte der Dämon.
    Zamorra schwieg und blieb stehen. Langsam schlug er den Umhang zurück und legte das Amulett teilweise frei. Der Dämon verengte die Augen zu schmalen Spalten.
    »Damit kannst du kleine Kinder schrecken«, grollte er. »Oder Kreaturen wie Dreizehn. Was willst du?«
    »Ich will nichts«, sagte Zamorra. Er

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