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0201 - Der Teufelsschatten

0201 - Der Teufelsschatten

Titel: 0201 - Der Teufelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hinsehen nicht näher definieren konnte, huschten geschäftig hin und her. Von irgendwo erscholl ein monotoner, seltsamer Gesang. Zamorra sah sich nach der Quelle dieses Geräuschs um und erkannte eine Gruppe dunkler Gestalten in wallenden Kutten, die mit langsamen Schritten die riesige Halle durchquerten.
    Zwischen ihnen flimmerten dunkle Linien und formten ein eigenartiges Zeichen in die Luft, wie Zamorra es noch nie gesehen hatte.. Aber er fühlte das Böse, das von diesem Zeichen ausging.
    Überall wieselten gnomenhafte Gestalten hin und her. Was sie taten, konnte Zamorra nicht erkennen, aber es konnte bestimmt nichts Menschenfreundliches sein.
    Abbadon war stehengeblieben. Er hob jetzt beide Arme und streckte sie zur Hallendecke aus. Unwillkürlich legte Zamorra den Kopf in den Nacken und sah nach oben.
    Er sah verwaschene Farben und Linien. Aber nach einigen Augenblicken konnte er Näheres erkennen. Langsam stellten seine Augen sich auf das Bild ein, zerlegten es in seine Bestandteile und bauten es so wieder auf, wie es seinen Sehgewohnheiten entsprach. Er fühlte, wie das Amulett schwach vibrierte. Wirkte es auf ihn ein, um ihm etwas sichtbar zumachen, was normalerweise nur von den Augen der Dämonen erfaßt werden konnte?
    Er glaubte den gewaltigen Bergzug aus großer Höhe zu sehen, aus der Vogelperspektive. Je länger er ihn betrachtete, desto mehr Einzelheiten erkannte er. Ganz am Rand der Fläche glomm etwas, und darüber schwebten schwarze Flecken, die sich bewegten und eine bestimmte Formation annahmen.
    »Was ist das?« fragte Zamorra.
    »Dort liegt das Weltentor, durch das du kamst«, sagte Abbadon, der den Parapsychologen gut um drei Kopflängen überragte. »Wir kennen es, und wir dulden, daß es zuweilen von weißen Mächten benutzt wird. Denn nur so kommt frisches Blut in unsere Welt. Doch nun ist das Tor verschlossen worden.«
    Zamorra fühlte, wie sich seine Nackenhärchen aufrichteten. Eiskalt rann es über seinen Rücken.
    »Verschlossen?«
    »Ja, Mächtiger. Einer oder mehrere aus deiner Welt taten es. Wir spürten Dämonenwerk. Fürchtest du dich nun, da es keine Rückkehr gibt?«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen und versuchte die Neuigkeit zu verarbeiten. Das Tor war also verschlossen, die Möglichkeit zur Heimkehr verbaut! Dämonenwerk! Was bedeutete das?
    »Die schwarzen Flecken«, murmelte er.
    »Meeghs«, erwiderte Abbadon kalt. »Sie versuchen, das Weltentor wieder zu öffnen.«
    Abermals erschauerte Zamorra. Er wußte, was das bedeutete. Das Tor mußte verschlossen bleiben - auch wenn es ihm persönlich nicht behagte! Denn wenn es den Meeghs gelang, es wieder aufzubrechen, war der Weg zur Erde ihnen geöffnet - genau das, was er verhindern wollte.
    »Sieh hier«, lenkte Abbadon seine Aufmerksamkeit jetzt auf eine andere Stelle der riesigen Bildwiedergabe. Zamorra verzog unwillig das Gesicht. Das Starren gegen die Hallendecke verursachte ihm Nackenschmerzen, obgleich er erst seit kurzer Zeit nach oben sah.
    »Hier befindet sich der ORTHOS«, sagte Abbadon.
    Er war im Grunde nicht einmal sonderlich weit von dem anderen Weltentor entfernt, obgleich man ihn von dort aus wohl kaum direkt sehen konnte. Aber mit einem Dämonenraumschiff der Meeghs war es ein Katzensprung.
    Und sie waren auch hier!
    Sie scharten sich auch um den ORTHOS!
    »Sie greifen an«, verriet Abbadon. »Denn auch hier gibt es ein Weltentor, und sie haben es entdeckt. Nun wollen sie es erobern.«
    Zamorra schluckte und sah den Dämon nachdenklich an. Auch hier ein Weltentor…
    »Wie sonst«, knurrte Abbadon mit grimmiger Zufriedenheit, »stellst du dir vor, daß Wanderer wie Pluton oder Astaroth von deiner Welt in unsere gelangen? Bestimmt nicht, um dann noch einen langen Weg zurückzulegen, damit sie den ORTHOS erreichen!«
    Zamorra nickte. Es war erklärlich. Und wahrscheinlich hatte auch der OLYMPOS einen direkten Draht zur Erde. Das bedeutete aber, daß die Meeghs insgesamt drei Möglichkeiten besaßen, hinüberzugehen.
    Wenn sie sie eroberten…
    Über dem ORTHOS bildete sich ein magisches Symbol aus schwarzen Schattenschiffen. Sie waren bereit, ihre vernichtende Magie gegen das Dämonennest einzusetzen.
    »Ich bin gespannt, wie stark sie wirklich sind«, sagte Abbadon. »Ob sie es schaffen, uns zu schaden.«
    Da packte die magische Superkraft der Meeghs zu!
    ***
    »Und was nun?« fragte Gryf reichlich ratlos, nachdem er aus seiner Besinnungslosigkeit wieder erwacht war und sich zu seiner Erleichterung in

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