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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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sind so dumm, uns mit der Nase auf ihre Spur zu stoßen.«
    »Rechnen Sie mit so einem Ereignis?« fragte Mesfield skeptisch.
    »Ich denke«, warf ich ein, »daß so ein Ereignis schon eingetreten ist.«
    Phil und Mesfield sahen mich erstaunt an. Ich beugte mich vor.
    »Wir sind doch überfallen worden!« gab ich zu bedenken. »Wenn wir dem Dieb am Ort seines Diebstahls nicht nachgehen können, so können wir uns aber an die Spur halten, die wir durch die wiederholten Überfälle auf uns erhalten haben!« Mesfield nickte lebhaft. »Aber ja! Das ist ein guter Gedanke. Ich habe mich inzwischen umgehört. Jack Morris, auch unter dem Spitznamen Gun-Jack bekannt, war kein unbeschriebenes Blatt. Wir haben seine Karteikarte in unserer zentralen Fingerabdrucksammlung. Er war achtmal vorbestraft. Die ersten fünfmal wegen kleiner Delikte, die letzten drei Strafen wurden ihm aber aufgebrummt wegen Beteiligung an Bandenverbrechen.«
    »Dann verstehe ich nicht, daß er überhaupt frei herumlaufen konnte«, murrte Phil. »Eigentlich müßte er noch für die nächsten zehn Jahre hinter Gittern sitzen.«
    Mesfield zuckte die Schultern. Er war aufgestanden und an das große Fenster getreten.
    »Ist bekannt, für welche Bande er zuletzt gearbeitet hat?« fragte ich.
    »Nein, leider nicht.«
    »Kennt man wenigstens seine Adresse?«
    »Auch das nicht. Man weiß nur, daß er in der Indian Bar eine Freundin hat, eine gewisse May West. Wahrscheinlich ist dieser Name aber falsch. Er klingt zu schön, um echt zu sein.«
    »Weiß man, was diese May West in der Bar macht?« fragte ich.
    »Ja, natürlich. Sie ist Bardame. Sie ist 34 oder 35 Jahre alt, soll aber jünger aussehen. Das Haar trug sie silberblond zu der Zeit, als die letzte Eintragung auf Jacks Karte gemacht wurde. Das ist jetzt ungefähr drei Wochen her. Damals wurde er nämlich vorzeitig aus dem Zuchthaus entlassen.«
    »In drei Wochen kann eine Frau, die in einer Bar arbeitet, dreimal eine andere Haarfarbe haben«, winkte ich ab. »Auf das Silberblond können wir uns nicht verlassen. Hat sie keine besonderen Kennzeichen?«
    »Uns ist nichts bekannt. Sie selbst ist nicht vorbestraft und war für uns immer nur interessant im Zusammenhang mit Gun-Jack.«
    »Okay«, sagte ich. »Und wie sieht es mit der Autonummer aus, die ich Ihnen gab? Der schwarze Chrysler, der heute vormittag Taxi spielte?«
    »Die Nummer gibt es nicht. Sie ist falsch.«
    »Das hatte ich mir gedacht«, gab ich zu. »Folglich haben wir nur eine wirklich verwendungsfähige Spur, und das ist diese May West. Okay, wir werden das Mädchen mal ausquetschen. Wenn sie erfährt, daß Gun-Jack tot ist, fördert das vielleicht ihre Beredsamkeit. Schließlich kann sie ihm jetzt nicht mehr schaden, wenn sie alles erzählt, was sie von ihm weiß.«
    »Wo ist denn diese Indian Bar?« wollte Phil wissen.
    »Nicht weit von der Union Station. Fahren Sie die Massachusetts Avenue nach Nordwesten rauf! Sie werden die Reklame sehen. Seit ungefähr vier oder fünf Wochen ist diese Bar die große Mode.«
    Ich stand auf. »Okay, wir werden uns den Laden ansehen. Wann geht denn der Betrieb dort los?«
    Mesfield zuckte die Schultern. »Das dürfen Sie mich nicht fragen. Ich bin noch nicht dort gewesen. Aber es wird wohl wie bei jedem Nachtlokal sein: gegen zehn oder elf. Vorher ist bestimmt nichts los.«
    »Dann werden wir jetzt zunächst mal zum Essen fahren«, sagte ich. »Und nach dem Essen werden wir uns einmal diese May West vornehmen. Mal sehen, was dabei herauskommt…«
    ***
    Er stemmte die Fäuste in die Hüften, wippte auf seinen hochhackigen Cowboystiefeln und sah uns aus leicht zusammengekniffenen Augen mißtrauisch an. »Ihr seid ja fremd hier«, brummte er. »Stimmt«, nickte ich.
    »Na ja, dann entschließt euch mal! Dies ist eine Bar und keine Wärmehalle. Bei uns muß verzehrt werden, sonst fliegt ihr raus.«
    Wer so sprach, war der Kellner in der In'dian Bar. Und auf dieser Masche ritt die ganze Bude. Die Kellner waren in Cowboykluft gesteckt worden und hatten sich offenbar nicht rasieren dürfen. Die Bardamen trugen Kostüme aus der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Statt richtiger Stühle saß man auf Kisten, leeren Fässern und ähnlichen Dingen. Während in jedem anderen Lokal die Höflichkeit auf die Spitze getrieben wurde, kultivierte man hier ein Mittelding zwischen gewollter Grobheit und blödem Klamauk. Die sensationslüsternen Gäste fanden das schick.
    »Habt ihr Whisky?« fragte ich, indem ich mich

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