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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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darüber geschrieben. Es gab nur eine Marke Champagner, und die war ausgezeichnet mit 64 Dollar.
    Ich verdrehte die Augen.
    Phil nickte. »Das kann sich allenfalls ein Millionär leisten«, murmelte er. »Und der wird es wahrscheinlich nicht tun. Moment mal!«
    Phil winkte den imitierten Cowboy heran, der für unsere Nische zuständig war, und drückte ihm einen Fünfer in die Hand. Er fragte: »Sag mal, Buffalo Bill, verkehrt der Knabe da drüben öfters bei euch?«
    Der Kellner blickte sich ungeniert um, folgte mit dem Blick der Richtung, die Phils Finger wies, und nickte. »Ja, Kleiner. Das ist einer unserer besten Gäste. Kommt jede Woche mindestens einmal und trinkt immer Champagner. Muß ein reicher Knabe sein.«
    »Ja, sieht so aus«, sagte Phil gleichmütig und entließ den Kellner mit einer Handbewegung. »Ich weiß ja nicht, was unsere Chemiker kriegen, die im Regierungsauftrag arbeiten«, fügte er leise hinzu. »Aber bestimmt nicht so viel Geld, daß sie es sich erlauben können, jede Woche mindestens einmal 250 Dollar in ein Nachtlokal zu tragen. Ganz zu schweigen, was dieses Mädchen wahrscheinlich sonst noch kostet.«
    Die Vier-Mann-Band links in der Ecke auf einem beängstigend kleinen Podium setzte erneut mit ihrer schrägen Musik ein. Dr. Ferra betrat mit seiner Begleiterin wieder die Tanzfläche. Es war ein ziemliches Gedränge, denn die Bar hatte sich stark gefüllt. Wir verloren den Chemiker während des Tanzes aus den Augen und unterhielten uns darüber, wie lange wir noch hier herumsitzen sollten, als uns plötzlich Ferras Stimme von der Tanzfläche her anrief: »Hallo, meine Herren! Tolle Bude hier, was?«
    Verdammt! dachte ich. Es war mir keineswegs recht, daß er uns entdeckt hatte. Phil war zum Glück geistesgegenwärtiger und gab irgendeine zustimmende Antwort. Ferra nickte und winkte uns zu, während er mit seiner Partnerin weiterdrehte.
    Nach sechs Tänzen leerte sich die Mitte des Lokals wieder, denn erfahrungsgemäß spielte die Kapelle jetzt zehn Minuten allerlei Kram, nach dem nicht zu tanzen war. Ich sah, wie Ferra das Mädchen zum Tisch zurückbrachte, sich über sie beugte und ihr etwas zuraunte. Gleich darauf verschwand er.
    Ich stieß Phil an.
    Er nickte nur. »Ich habe es auch gemerkt«, sagte er leise. »Jetzt könnte es interessant werden. Vielleicht telefoniert er.«
    »Das tut er sogar bestimmt«, sagte ich. »Von meinem Platz aus kann man die Telefonzelle neben dem Eingang sehen. Ferra ist hineingegangen.«
    »Na, dann wollen wir mal abwarten, was es gibt«, sagte Phil.
    Ferra kehrte an seinen Platz zurück. Die Kapelle spielte immer noch. Ein Kerl, der einen Sheriffstern trug und in Wahrheit der Geschäftsführer war, kletterte nach fünf Minuten zu den Musikern auf das Podium.
    Er sagte, nachdem ein Tusch die Aufmerksamkeit der Gäste erregt hatte: »Ladys and Gentlemen, die Geschäftsführung der Indian Bar erlaubt sich, Ihnen jetzt eine besondere Überraschung zu servieren. Ich kann Ihnen nicht mehr sagen als dies: Es handelt sich um ein Duett! Aber um ein ganz spezielles Duett! Ich erbitte Ihre Aufmerksamkeit!«
    »Stilecht hätte er das mit einem Schuß aus seinem Colt gegen die Decke ankündigen müssen«, brummte ich und unterdrückte ein Gähnen. Ich war müde geworden.
    Plötzlich ging das Licht aus. Das letzte Gekicher leicht beschwipster Damen erstarb. Sogar das Klirren der Gläser an der Theke hörte auf. Ich war kein bißchen auf die Überraschung gespannt, denn es war sicher etwas, was sich im Rahmen dieser Bude hielt. Aber auf einmal raschelte etwas direkt vor unserer Nische. Und im selben Augenblick ging das Licht wieder an.
    In dem engen Eingang unserer Nische standen zwei Burschen, von denen wir im ersten Augenblick nicht mehr sahen als die schwarzen Gesichtsmasken, die sie trugen. Und die matt schimmernden Maschinenpistolen, die sie auf uns gerichtet hielten.
    Wir saßen ihnen so nahe, daß die Mündungen der Waffen direkt auf unserer Brust ruhten. Schlagartig fiel mir ein, daß Ferra, nachdem er unsere Anwesenheit bemerkt hatte, zur Telefonzelle gegangen war.
    Phil saß mir gegenüber. Ich brauchte vom ersten Auftauchen der beiden Maskierten bis zu meinem Entschluß vielleicht eine Sekunde, sicher aber keine zwei. Ein Blick verständigte Phil.
    Unsere Hände fuhren hoch und rissen die Läufe der Maschinenpistolen an unserer Brust vorbei in die Nische hinein. Gleichzeitig sprangen wir auf und schlugen mit der anderen Hand zu.
    Die beiden Burschen waren

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