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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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Verfügung, Gentlemen. Sehen Sie sich an, was Sie nur immer sehen wollen! Selbstverständlich können Sie darüber hinaus jede gewünschte Auskunft von mir haben.«
    »Danke«, erwiderte ich. »Wir haben im Büro des Colonels schon die Akten eingesehen. Die Aussagen aller Beteiligten bei der internen Untersuchung kennen wir also. Aber es wäre uns sehr recht, wenn Sie uns mit Ihren Mitarbeitern bekannt machten.«
    »Dann kommen Sie am besten mit! Die Leute sind alle mit irgendwelchen Versuchen beschäftigt, die sie nicht im Stich lassen können. Wir müssen uns schon zu jedem hinbemühen.«
    »Selbstverständlich«, stimmte ich zu. »Wir wollen den Betrieb hier nicht unterbrechen.«
    »Mich werden Sie vielleicht entschuldigen«, sagte Colonel Klinger. »Ich bin hier ja nicht mehr nötig. Wenn Sie mich brauchen, Gentlemen, so wissen Sie, wo Sie mich finden können.«
    »Okay, Colonel«, sagte Phil. »Nach dem Whisky, den Sie uns eingeschenkt haben, brauchen Sie nicht zu befürchten, daß wir die Nummer Ihres Dienstzimmers vergessen.«
    Klinger schmunzelte und verabschiedete sich von uns. Wir hatten vorher eine gute Stunde mit Mesfield zusammen in dem Arbeitszimmer des Colonels gesessen und uns in die mysteriöse Diebstahlsgeschichte einweihen lassen. Von Klinger hatten wir dabei den denkbar besten Eindruck gewonnen. Er war keiner dieser Militärbürokraten, wie man sie ja leider häufig antreffen kann.
    Und nun standen wir also in dem Labor, in dem Dr. Ferra mit seinen Mitarbeitern im Aufträge des Pentagons experimentierte. Es war das Labor, aus dem diese neuartigen Gaspatronen entwendet worden waren. Selbstverständlich unterstand das ganze Gelände, auf dem das Labor lag, einer strengen militärischen Bewachung. Wer nicht einen besonderen Ausweis hatte, kam niemals durch die bewachten Tore. Der Diebstahl mußte also von einem Mitarbeiter des Labors ausgeführt worden sein. Das engte den möglichen Täterkreis von vornherein ein.
    Im Laufe der nächsten halben Stunde machte uns Ferra mit rund einem Dutzend von Wissenschaftlern bekannt, die zum großen Teil jüngere Leute waren und ihre Universitäten erst vor wenigen Jahren verlassen hatten. In einer Ecke, in der uns keiner hören konnte, sprach ich Ferra auf diesen Umstand, der mir aufgefallen war, besonders an.
    »Sagen Sie, Dr. Ferra«, begann ich, »wie kommt es, daß Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen alle noch ziemlich jung sind? Wenn der Laie das Wort Wissenschaftler hört, stellt er sich immer unwillkürlich einen älteren Herrn vor.«
    Ferra grinste. »Stimmt. Obgleich es natürlich ein idiotisches Vorurteil ist. Schließlich fängt auch jeder Wissenschaftler als junger Mann an. Deswegen kann er trotzdem ein Wissenschaftler sein.«
    »Natürlich«, stimmte Phil zu. »Daß dieses Vorurteil hinsichtlich des Alters keine Berechtigung hat, ist uns ja auch klar. Mein Freund meint, warum man hier gewissermaßen das Gegenteil praktiziert, warum nur jüngere Leute vorhanden sind?«
    Ferra rieb sich über seinen linken Zeigefinger, wo eine häßliche kleine Wunde entstanden war. Es sah aus, als sei er einmal zu unvorsichtig mit einer scharfen Säure umgegangen. »Wje Ihnen Klinger schon sagte, bin ich der Chef dieser Abteilung«, sagte Ferra erklärend. »Ich suche mir selbst meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus, wobei ich von einer Überlegung ausgehe, die nicht in jedem Einzelfall stimmen muß, die aber im allgemeinen Gültigkeit hat. Junge Leute sind aufgeschlossener. Für sie gibt es nicht so viele Tabus wie für die älteren. Sie sind experimentierfreudiger, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Ich nickte. »Doch, ja, ich glaube, ich begreife ungefähr, was Sie meinen. Eine andere Frage, Dr. Ferra: Gibt es unter den Mitarbeitern, die Sie uns jetzt vorgestellt haben, jemand, dem Sie diesen Diebstahl Zutrauen würden?«
    Ferra schüttelte den Kopf. »Nein. Niemand. Wie ich schon sagte, sind zwar alle diese Leute von mir ausgewählt und angestellt worden, aber der Sicherheitsdienst hat allés sorgfältig überprüft. Ich möchte für jeden einzelnen die Hand ins Feuer legen.«
    »Das lassen Sie mal hübsch bleiben!« sagte Phil. »Sonst verbrennen Sie sich die Finger. Einer der Leute hier muß es ja gewesen sein. Oder glauben Sie, daß ein Wildfremder auch nur Aussicht hätte, durchs Tor zu kommen?«
    Ferra seufzte. »Das ist es ja gerade. Die Kontrollen werden so streng ausgeführt, daß kein Fremder hereinkommen kann. Aber für ebenso unmöglich halte

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