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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr Leute, die für eine gute Sache soviel Courage aufbringen."
    Er sah auf und starrte geradewegs in die Aufnahmelinse.
    „Los, worauf warten Sie noch?" schnarrte er ärgerlich, als schämte er sich seines Eingeständnisses. „Machen Sie sich auf die Beine, junger Mann!"
    Conrad salutierte und schaltete das Gerät aus.
    Dann nahm er sich eine Minute Zeit, um sich zu entspannen. Er fragte sich, ob er eine Dummheit gemacht hätte. Der unbemannte Wagen war sicher zurückgekommen, gewiß.
    Aber bedeutete das, daß auch er unversehrt durch die Hölle fliegen konnte?
    Das Bild unter ihm war so wild und phantastisch, wie selbst die apokalyptischste Phantasie es sich kaum ausmalen konnte. Ein Planet im Todeskampf!
    Aber Conrad sah nichts davon. Sein Blick war geradeaus gerichtet, auf den orangefarbenen Vorhang des unheimlichen Transportfelds, das den Planeten auffraß. An der Seite des Schaltbretts war ein kleines Meßinstrument aufgeschraubt, das die Streufeldenergie des Transportstrahls registrierte. Conrad benutzte es als eine Art Entfernungsmesser. Je stärker die Streufeldenergie, desto näher war er dem Rand des Feldes. Die Methode war nicht sonderlich genau, und doch noch weitaus genauer als eine Schätzung nach Sicht. Der orangerote Mantel war konturlos, und das Auge konnte nicht unterscheiden, ob er noch zehn oder nur noch einen Kilometer entfernt war.
    Weit hinter Conrad hing der sechzig Meter durchmessende Ball der Kaulquappe reglos im dunkelvioletten Himmel. Die Funkverbindung war ausgezeichnet. Das Schutzfeld, das der neu gebaute Projektor erzeugte, schien die Arbeit des Telekoms in keiner Weise zu behindern.
    Die Windgeschwindigkeiten waren auch in dieser Höhe beachtlich teilweise lagen sie sogar weit über den Werten, die Conrad und Herb Bryan auf ihrem Ausflug zum Nordpol gemessen hatten. Die atmosphärische Dichte war hier jedoch unvergleichlich geringer als auf Bodenhöhe, und die Stabilisatoren vermochten es mit Leichtigkeit, den Flugwagen auf gerader Bahn zu halten.
    Conrad beugte sich nach vorn und starrte durch die Bugscheibe.
    Ganz nahe schien die Feuerwand des Transportfelds schon zu sein. Lautlos und doch mit ungeheurer Macht stieg sie in die Höhe, nur leichtes Flimmern des orangefarbenen Lichts verriet, daß da Masse und Energie gleichzeitig sich in rasender Bewegung befanden.
    Mit leisem Klicken gab das Gerät am Rand der Schaltplatte seinen Dienst auf. Die Streufelder waren zu kräftig geworden. Der Empfänger war durchgebrannt. Conrad spannte unwillkürlich die Muskeln. Dicht vor ihm reichte der wabernde Feuervorhang jetzt nach beiden Seiten, soweit er sehen konnte. Er hatte nur noch Augen für die grausige Schönheit des mörderischen Feldes. Er hielt den Atem an, als fürchte er sich vor der Wucht des Aufpralls, wenn der Wagen den Rand des Feldes berührte.
    Plötzlich, noch bevor er es richtig merkte, war es geschehen.
    Das orangefarbene Leuchten war rings um ihn herum, hinter ihm, vor ihm, rechts und links, oben und unten. Er befand sich im Innern des Transportfelds, und der Übergang war ebenso wenig spürbar gewesen, als wäre der Wagen aus dem Schatten einer Wolke in helles Sonnenlicht übergewechselt. Die gluterfüllte Helligkeit war konturlos. Sie streckte sich bis in alle Unendlichkeit, aber es war nichts in ihr zu erkennen. Sie erschien gefährlich, aber in Wirklichkeit war sie ungefährlich und harmlos.
    Conrads Spannung ließ allmählich nach. Er ließ den Flugwagen weitertreiben und sah nur an den Fahrtinstrumenten, daß er sich noch bewegte - die Bewegung relativ zu einem Punkt gemessen, den er nicht sehen konnte, der irgendwo außerhalb des orangeroten Universums lag.
    Minuten vergingen, ohne daß sich etwas ereignete. Conrad hatte seine Ruhe zurückgewonnen. Er wußte, daß ihm jetzt nichts mehr geschehen konnte, und begann mit seiner Arbeit.
    Die Meßinstrumente waren bereit. Alles, was er zu tun hatte, war, sie einzuschalten und zu warten, bis sie so viel Daten gesammelt hatten, wie er brauchte. Es war noch nicht abzusehen, wieviel das sein würden. Conrad hatte sich vorgenommen, höchstens eine Stunde im Innern des Feldes zu bleiben. Stellte es sich später heraus, daß die gesammelte Information nicht ausreichte, um hinter die Geheimnisse der fremden Hyperfeld- Technologie zu kommen, dann konnte er später noch einmal zurückkommen.
    Er selbst war zur Untätigkeit verdammt, und bald wurde ihm die Zeit lang. Er sah sich um, und sein Blick fiel auf den Projektor, der

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