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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu wissen.
    Eine kampfgewohnte Rasse konnte Terra selbst dann gefährlich werden, wenn ihre Technik der irdischen unterlegen war. Während auf der anderen Seite das Solare Imperium mit Gegnern fertigzuwerden vermochte, die in technischer Hinsicht zwar überlegen, aber in der Kriegsführung wenig erfahren waren.
    Denn daß die Begegnung mit einer fremden Rasse naturgemäß reibungslos und in bester Harmonie verlaufen könne, daran glaubten heutzutage nicht einmal mehr die Philosophen der Philodemie.
    Wer waren die Fremden? Ihre Transmitterstationen lagen an der Straße nach Andromeda. Wo war ihre Heimat? Die irdische Galaxis oder Andromeda?
    Eine andere Frage mußte gestellt werden: Existierten die Fremden überhaupt noch? War es nicht nur ihre Technologie, die die Jahrzehntausende überlebt hatte und nach wie vor die aufgetragenen Funktionen ausführte, obwohl es niemand mehr gab, der sich darum kümmerte?
    Ein Gefühl der Begeisterung schlug Bert Hefrich in Bann. Früher, als die Menschheit es erwartet hatte, war der Weg zu den fernen Sterneninseln angetreten worden. Ein Zufall hatte den Terranern die Straße gewiesen. Was galten die Zweifel? Mochte Twin eine Falle sein, die CREST II würde sich daraus befreien und weiter gegen Andromeda vorstoßen. Conrad brachte die Informationen, die zur Entschärfung der Falle vonnöten waren. Der Weg stand schon so gut wie offen.
    Von Erregung gepackt, sprang Hefrich auf und ging ein paar hastige Schritte. Als er an der für anlangte und sich anschickte umzukehren, summte der Telekom.
    Hefrich sprang zum Empfänger und schaltete ihn ein. Das Gesicht des Piloten sah ihn voller Besorgnis an: „Nosinsky ist spurlos verschwunden, Sir. Wir haben keinerlei Kontakt mehr mit ihm!"
    Die Uhr verschwand.
    Plötzlich war der Bildschirm nur noch eine öde, leere Fläche.
    Conrad schrie auf. Er starrte zur Bugscheibe hinaus und sah, daß auch das orangefarbene Leuchten verschwunden war. Um ihn herum war formloses, grauweißes Nichts.
    Der Schock war so gewaltig, daß ihm schwindlig wurde. Ein paar Sekunden lang kämpfte er gegen das Gefühl würgender Übelkeit und hielt die Augen geschlossen.
    Als er sie wieder öffnete, war das Nichts gewichen.
    Er wußte nicht, wo er war, und in den ersten Sekunden weigerten sich die Augen, das Bild zu identifizieren, das sie sahen.
    Es gab jedoch keinen Zweifel daran daß der Flugwagen reglos auf solidem Untergrund lag und daß das orangerote Transportfeld spurlos verschwunden war.
    Conrad sah sich um, krampfhaft bemüht, seine Fassung zu bewahren. Jenseits der Bugscheibe dehnte sich eine weite, glatte Fläche, so ohne jegliche Unebenheit, daß sie unmöglich auf natürliche Weise entstanden sein konnte.
    Das Licht war fahl, ein unnatürliches, hellgraues Weiß. Conrad starrte in die Höhe und sah weit über sich einen elliptisch geformten Leuchtkörper. Seitwärts einfallende Helligkeit beleuchtete den Teil einer Kuppeldecke, die sich in sanftem Schwung vom Zenit herab auf den Boden senkte.
    Die Halle, die die Kuppeldecke umschloß, war kreisförmig oder zumindest hatte es so den Anschein, und durchmaß etwa zweihundert Meter. Die Höhe des Zenits, in dem der Leuchtkörper untergebracht war, schätzte Conrad auf siebzig bis achtzig Meter.
    Das Ganze war sinnverwirrend. Die Kuppeldecke war so glatt wie der Boden. Es gab nicht die geringste Unebenheit. Je länger Conrad in die Runde starrte, desto weniger vermochte er, Entfernungen abzuschätzen.
    Es gab keine Fenster. Der Flugwagen warf keinen Schatten. Er lag senkrecht unter dem Leuchtkörper. Es war völlig unverständlich, wie er hier hereingekommen war. Es war unverständlich, warum er sich nicht mehr bewegte. Alle Fahrthebel standen noch so, wie Conrad sie kurz vor dem Zwischenfall gestellt hatte. Eigentlich hätte sich das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit rückwärts bewegen sollen. Aber das Triebwerk war stumm, und der Wagen lag still, als hätte er schon immer hier gelegen.
    Um Überraschungen vorzubeugen, schaltete Conrad das Triebwerk trotzdem aus. Man wußte nie, wann sich die Lage änderte. Dann untersuchte er die Meßinstrumente, entdeckte zu seiner großen Erleichterung, daß sie noch arbeiteten, und fertigte eine rasche Analyse der umgebenden Atmosphäre an. Das Ergebnis war befriedigend. Die Luft der Halle enthielt genug Sauerstoff, um unbehinderte Atmung zu ermöglichen. Die Beimengungen waren Stickstoffe, Edelgase und ein allerdings unangenehm hoher Prozentsatz an Kohlendioxyd. Die

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