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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Halsband des Todes
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bester Ordnung.
    »Nur Joan macht mir Sorgen«, sagte sie. »Ich habe sie soeben auf ihr Zimmer geschickt. Das Mädchen hat sich während der letzten Tage so aufgeregt, dass sie vollkommen fertig ist. Wenn es bis morgen nicht besser ist, so lasse ich einen Arzt kommen.«
    Ich wünschte gute Besserung und ließ einen Gruß bestellen.
    Mrs. Wassilof selbst schien heute vollständig auf der Höhe zu sein.
    Sie hatte unbedingt Nerven wie ein Pferd. Oder vielleicht war es auch der Whisky, der beruhigend auf sie wirkte.
    Phil und ich nahmen unser Dinner gemeinsam und dann trennten wir uns.
    Mein Freund wollte in den Schachclub, aber ich hatte keine Lust dazu.
    Mir ging der Fall, den wir immer noch nicht gelöst hatten, nicht aus dem Kopf.
    Ich hatte auch keine Lust, nach Hause zu gehen. Ich kehrte ins Office zurück.
    Es war nichts los und ich wurde mit Hurra empfangen.
    Meine Kollegen, Basten, Walter und Verbeek, brauchten dringend einen vierten Mann zum Bridge.
    Eigentlich war mir das Spiel etwas zu anstrengend.
    Ich hätte lieber gepokert. Trotzdem ließ ich mich breitschlagen und brauchte es nicht zu bereuen. Ich hatte augenscheinlich meinen glücklichen Tag, wenigstens was die Karten anging.
    Um elf Uhr zehn Minuten, ich hatte gerade ein full house in der Hand, wurde ich ans Telefon gerufen.
    »Hallo, hier Cotton. Was ist los?«, fragte ich.
    »Mister Cotton, hier spricht der Hausmeister Ihrer Wohnung. Hier unten ist eine junge Dame, die schon seit einer Stunde auf Sie wartet.«
    »Wer ist die junge Dame?«, fragte ich.
    »Sie sagt, sie sei Miss Bedfort. Sie hat es mir zwar verboten, aber ich muss Ihnen mitteilen, dass sie in einem sehr aufgeregten Zustand ist. Sie sitzt im Zimmer bei meiner Frau, und wenn Sie nicht bald kommen, so wird sie hysterisch.«
    »Sagen Sie ihr, dass ich sofort komme und, wenn sie wollen, lassen Sie sie in meine Wohnung.«
    »Gewiss. Soll meine Frau bei ihr bleiben?«
    »Das ist mir gleich. Ihre Frau muss wissen, ob es nötig ist.«
    Ich hängte auf, rief meinen Kollegen einen kurzen Gruß zu und ließ das full house auf dem Tisch liegen.
    Die Haustür war offen und Mr. Kring, der Hausmeister, sagte: »Gut, dass Sie kommen.«
    Ich fuhr hinauf.
    Joan Bedfort lag im Wohnzimmer auf der Couch und die behäbige, mütterliche Mrs. Kring saß daneben.
    »Oh, da sind Sie ja schon«, sagte sie und stand auf. »Wir haben uns ganz nett unterhalten…«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Mühe, Missis Kring«, entgegnete ich.
    Sie nickte und verschwand.
    Joan lag da und rührte sich nicht.
    Ich gab ihr die Hand und fühlte, dass die ihre kalt war.
    In der Linken zerknüllte sie ein Taschentuch. Ihre Brille lag daneben auf dem Couchtisch. Sie versuchte zu lächeln und sagte »Hallo«, aber das konnte mich nicht täuschen.
    Der Blick ihrer Augen war wild und ihre Zähne nagten unablässig an der Unterlippe.
    Dann richtete sie sich plötzlich auf.
    Sie starrte einen Augenblick ins Leere, griff nach ihrer Brille, rieb sie mechanisch mit dem feuchten Taschentuch, setzte sie auf und nahm sie wieder ab.
    Dabei fiel ihre Tasche mit einem dumpfen Schlag auf die Erde.
    Ich hob sie auf und legte sie außer Reichweite.
    Die Tasche war viel zu schwer für ihre Größe.
    »Was haben Sie, Miss Joan?«, fragte ich, und, um ihr Zeit zu geben, nahm ich meine Zigaretten heraus, steckte zwei an und schob ihr eine zwischen die Lippen.
    »Danke«, sagte sie geistesabwesend, machte einen Zug, legte sie auf den Aschenbecher und vergaß sie.
    »Soll ich Ihnen etwas zu trinken geben?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wissen Sie, wo Miko wohnt?«, fragte sie dann, ohne mich anzusehen.
    »Sie meinen Miko Milano. In Reley Drive. Ich selbst war noch nicht dort, aber mein Freund, den Sie ja kennen. Es ist eine nette Gegend und ein hübsches Haus.«
    »Ja, es ist ein hübsches Haus. Auch ich war schon da. Ich war schon öfter dort.«
    »So?«
    »Ja. Manchmal telefonierte er, und dann musste ich ihm einen Umschlag hinbringen, einen dicken Umschlag. Es war Geld darin.«
    »Geld? Warum bekam Milano Geld von Missis Wassilof?«
    »Das sage ich nicht«, antwortete sie verstockt. »Ich weiß es erst seit heute. Aber ich sage es nicht… Ich habe ihn geliebt… Ich habe einen Lumpen geliebt, und dann tat ich, was ich tun musste.«
    Sie schüttelte den Kopf, als ob sie sich bemühe, an etwas zu denken.
    »Merkwürdig… Ich habe den Knall gar nicht gehört, aber ich habe es getan. Ich muss es getan haben.«
    Ich erschrak furchtbar.
    Als

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