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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Halsband des Todes
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rau.
    »Denkst du, ich hätte dir eine geladene Pistole in die Hand gegeben?«
    Er packte sie am Handgelenk, griff, immer noch mit Handschuhen, nach der Waffe und nahm sie ihr weg, während sie einen Schmerzensschrei ausstieß.
    Dann schob er das Magazin hinein und lud durch.
    »So, jetzt ist sie wieder geladen. Ein Schuss wurde daraus abgefeuert und eine Kugel steckt in seinem Schädel. Deine Fingerabdrücke sind auf dem Kolben. Willst du noch einen besseren Beweis?«
    Lil Wassilof brach in einem der chromblitzenden Sessel zusammen.
    Sie deckte die Hände übers Gesicht und schluchzte fassungslos.
    »Kein Mensch wird dir das glauben«, stammelte sie.
    »Der Beweis ist da, aber jetzt möchte ich von dir wissen, wo die Perlen sind. Perez hat dich beobachtet. Serge hat dir die Kette zugesteckt. Ich dachte, du hättest sie deinem Boyfriend gegeben«, er stieß mit dem Fuß nach der Leiche. »Aber ich konnte sie hier nicht finden. Also hast du sie noch. Sag mir, wo die Perlen sind, und ich nehme die Pistole ebenso mit wie deinen Zigarettenstummel in der Diele, und ich wische sogar die Lehnen des Sessels ab, auf denen deine süßen Fingerchen verewigt sind.«
    »Niemals«, schrie sie hysterisch. »Niemals.«
    Und ihre Hand fuhr nach dem Hals und krallte sich in den Stoff ihres hochgeschlossenen Kleides.
    Endlose Sekunden blieb es ganz still.
    Ich sah, wie Lils Augen sich in maßlosem Entsetzen weiteten.
    Dann griff Turner zu.
    Sie wehrte sich verzweifelt.
    Sie biss, trat und kratzte, aber sein Griff war eisern.
    Er fasste den Kragen ihres Kleides.
    Es gab einen knirschenden Laut.
    Er riss und der Stoff gab nach.
    Durch diesen zerrissenen Stoff schimmerte die Kette aus grauen Perlen.
    Die Frau schrie gellend auf.
    In ihren Augen stand Mord.
    Sie fuhr Turner mit den spitzen Nägeln der freien Hand durchs Gesicht und jetzt war er es, der auf schrie und nach dem linken Auge fasste.
    Er ließ sie los, bückte sich nach der Pistole und wollte sie ihr ins Gesicht oder auf den Schädel schlagen.
    Jetzt war es so weit.
    Ich hatte alles erfahren, was ich wollte.
    »Hände hoch. Lassen Sie die Waffe fallen«, befahl ich, nicht einmal besonders laut.
    Lil stand wie ein Steinbild.
    Mit beiden Händen bedeckte sie die Perlen, als wolle sie verhindern, dass ich sie sähe. Anders Turner.
    Gerade bevor er schießen konnte, zog ich durch. Ich hatte auf die rechte Schulter gezielt und getroffen.
    Der Aufprall des Schusses riss ihn halb herum. Er ließ die Waffe fallen. Vorsichtshalber gab ich ihr einen Tritt, sodass sie in die fernste Ecke des Zimmers flog.
    »Ich warne Sie beide«, sagte ich. »Beim geringsten weiteren Versuch zur Gegenwehr kenne ich keinen Pardon.«
    Lil Wassilof tat das, was Frauen unter solchen Umständen tun. Sie kippte um und war damit unschädlich.
    Turner blickte verständnislos auf seinen rechten Arm.
    Als das Blut begann über den Handrücken zu sickern und herabzutropfen, fing er an zu jaulen wie ein Kater in einer Frühlingsnacht.
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen, während ich die Mordkommission der Stadtpolizei alarmierte und Phil aus dem Be'tt werfen ließ. Lieutenant Crosswing war beim Halali dabei, wie ich versprochen hatte.
    Eine Stunde später war alles vorbei. Phil und ich bestiegen den Jaguar, und ich fuhr nach Hause.
    Ich schloss auf. Mein Wohnzimmer war leer. Leise öffnete ich die Tür zum Schlafzimmer.
    Nur die abgeschirmte Nachttischlampe brannte, und beleuchtete das Gesicht der Pflegerin, die lesend am Bett saß.
    In den Kissen lag Joan. Ihr Gesicht unter den braunen Locken erschien ganz klein. Die Augen hielt sie geschlossen.
    »Wie geht es?«, fragte ich leise.
    Da schlug das Mädchen die Augen auf, blickte mich an und sagte: »Ich dachte schon, es sei die Polizei.«
    »Die Polizei wird Ihnen nichts tun, Joan, denn Sie haben Milano nicht erschossen. Sie kamen hin, und als sie ihn tot vorfanden, drehten Sie eben durch.«
    »Aber ich wollte ihn doch erschießen«, flüsterte sie und legte die Hand auf die Stirn.
    »Sie wollten, aber ein anderer kam Ihnen zuvor. Gott sei Dank, denn Sie wissen, dass Sie sich dann eines Mordes schuldig gemacht hätten. Jetzt aber machen Sie sich keine Sorgen. Sogar die Perlen sind wieder da.«
    »Die echten Perlen?«, fragte sie ungläubig.
    »Es sind die echten. Soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, hat Serge sie gestohlen, nachmachen lassen und How die unechten angedreht. Wahrscheinlich hatte er ihm vorher die richtige Kette gezeigt, und der Juwelier prüfte

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