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0202 - Die Retter der CREST

Titel: 0202 - Die Retter der CREST Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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niemand behauptet!" Schiller ging aus seiner Reserve heraus, was eigentlich recht selten geschah. „Du weißt genau, Blacky, was in Hondro gesprochen wurde. Ich habe gut hingehört, das kannst du mir glauben. Reginald Bull vertrat die Auffassung, daß zwischen uns und Andromeda sogenannte Zwischenstationen stehen. Und natürlich weitere Transmitter. Das ist eine Vermutung, gebe ich zu, aber sie klingt sehr wahrscheinlich."
    „Eine Brücke zur anderen Milchstraße..." Major Ehlers nickte vor sich hin. „Hört sich phantastisch an. Erinnert mich irgendwie an jene Leute im zwanzigsten Jahrhundert für die ein Flug zum Mond noch eine unwahrscheinliche Utopie gewesen sein muß. Hatte da einen Vorfahren, hieß genau wie ich. War übrigens gut mit Helmut Honourmountain bekannt, dem berühmten Forscher und Gelehrten.
    Ja, mein Urururururgroßvater also war das, was man damals einen Spinner nannte. Er träumte von der Eroberung des Weltraums mit Raketen und schrieb sogar Romane darüber. Einige behandelten den Flug nach dem Andromedanebel. Und nun kommt der Clou."
    „Wir hören", knurrte Zahn, der sich nicht für die Vorfahren des Kommandanten zu interessieren schien.
    „Der Clou ist: ich habe noch einige Kopien der alten Bücher, nicht die Originalausgaben, sondern Folienexemplare. Stellt euch vor, sie wurden vor mehr als fünfhundert Jahren geschrieben - und sie sind heute noch Utopie!"
    „Heute noch?" Schiller machte ein ungläubiges Gesicht. „Das glaubst du wohl selbst nicht!"
    „Es ist so! Haben wir Andromeda vielleicht erreicht?"
    „Das nicht, aber dein Urahne konnte doch nicht ahnen, welche Entwicklung die Menschheit nehmen würde. Die Hypersprünge, dann der Linearantrieb, die tausend Planeten, die wir besiedelten... '"
    „Alles schon einmal dagewesen wenigstens in der Phantasie einiger Leute des zwanzigsten Jahrhunderts. Es gab schon damals Leute, in deren Bewußtsein die Zukunft so realistisch und plastisch vorhanden war, daß sie sie beschrieben. Sie wurden ausgelacht, aber heute würden sie sich wundern, weil sie viel zu bescheiden und vorsichtig in ihren Prognosen waren. Nur eben Andromeda...
    das blieb eine Utopie. Bis heute."
    Die Tür öffnete sich. Ein dunkelhaariger Mann in grüner Kombination betrat die Zentrale. Er trug keinerlei Rangabzeichen und verzichtete auch darauf, die Offiziere militärisch zu begrüßen.
    Er winkte ihnen lediglich freundschaftlich zu und setzte sich in einen freien Sessel.
    „Hübsche Gegend, nicht wahr", sagte er und zeigte auf die Bildschirme. „Wenn uns hier das Wasser ausgeht verdursten wir glatt."
    „Du hast Nerven, Esse", grinste Ehlers.
    Esse Bredney war der Cheftechniker von RUHR und ebenfalls mit dem Kommandanten und den leitenden Offizieren befreundet.
    Schon seit Jahren taten sie gemeinsamen Dienst auf dem Kurierschiff. Bredney galt als einer der fähigsten Antriebsspezialisten. In leichter Übertreibung wurde von ihm behauptet, er könne selbst aus leeren Konservendosen einen brauchbaren Hilfsantrieb konstruieren.
    „Die habe ich allerdings, Blacky. Ohne Nerven wäre ich nicht auf deinem Kahn gelandet. Zwischen den Sonnen der Galaxis herumzugondeln, ist kein Problem. Wenn man da steckenbleibt, schickt man einen Hyperfunkspruch los, und schon kommt Rettung.
    Aber hier? Selbst Hyperfunkwellen erreichen nicht einmal mehr die nächste Sonne. Wie weit sind wir eigentlich vom Rand der Milchstraße entfernt?"
    „Zweihunderttausend Lichtjahre, Esse."
    Bredney gab keine Antwort. Stumm starrte er auf die Schirme.
    Hinter seiner Stirn arbeitete es. Es war das erstemal, daß er mit einem Schiff in den großen Abgrund vorstieß.
    „Weckt mich, wenn ich dran bin", sagte Ehlers schließlich und ging zur Tür. Dort drehte er sich um und fügte hinzu: „Oder wenn etwas los sein sollte."
    Als sich die Tür geschlossen hatte, meinte Schiller: „Was soll schon los sein...?"
    Fünf Stunden später hatten sie weitere zwanzigtausend Lichtjahre zurückgelegt. Die Milchstraße war nur unmerklich kleiner geworden, Andromeda etwas größer. Sonst hatte sich nichts verändert.
    Leutnant Zahn, der ein paar Stunden geschlafen hatte kehrte an seinen Platz zurück. Ehlers löste Schiller ab. Bredney schlief längst.
    Zahn studierte die eingeschalteten Orterschirme. Immer wieder verstellte er die Intensität und Entfernungsmesser. Dann stand er plötzlich auf, ging zu Ehlers und zeigte auf den großen Frontschirm.
    „Dort", sagte er tonlos, „scheinbar direkt neben dem rechten

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