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0202 - Die Retter der CREST

Titel: 0202 - Die Retter der CREST Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwartet wurden.
    Leutnant Zahn war damit beschäftigt, den Kurs zur Hundertsonnenwelt neu auszurechnen. Schiller ließ das Aufzeichengerät für den Ton laufen.
    Ehlers schickte die beiden Proben mit der fremden Erde ins Laboratorium, wo sie untersucht werden sollten. Noch ehe das Ergebnis seine Vermutung bestätigen konnte, nahm die RUHR wieder Fahrt auf. Zahn hatte auch den Kurs des fremden Schiffes berechnet und die Positionen der nächsten Wochen und Monate festgestellt. Es würde leicht sein, das Schiff wiederzufinden, falls sich das als notwendig oder interessant erweisen sollte.
    „So, nun mal raus mit der Sprache", scherzte Schiller, nachdem das „Wrack" vom Bildschirm verschwunden war. „Deine Andeutungen und eure Gespräche haben mich neugierig gemacht.
    Erde war in den Behältern? Bakterien? Wozu das?"
    Ehlers hatte im Sessel vor den Kontrollen Platz genommen. Er starrte auf die Panoramaschirme. Links war der verschwommene Nebelfleck - jene Milchstraße, aus der das unbekannte Schiff gekommen war. Im Mittelschirm stand Andromeda, hell und ungewohnt deutlich. Rechts, klein, und vier Millionen Lichtjahre entfernt, schwammen Milliarden von Sonnen in der Unendlichkeit, zu einem schimmernden Lichtfleck vereinigt. Das Ziel des merkwürdigen Walzenschiffes.
    „Die Zielautomatik bewies eindeutig, daß wir es nicht mit einem gewöhnlichen Wrack zu tun hatten. Es war niemals vorgesehen, dem Schiff eine Besatzung mitzugeben. Alles war automatisch und das Ziel bereits beim Start vor mehr als drei Millionen Jahren in die Computer gefüttert worden. Sobald die Walze - eigentlich nur eine Hülle mit Kontrollen, Antrieb und einer Spezialeinrichtung - den Rand der Zielgalaxis erreichen wird, schätzungsweise in viereinhalb Millionen Jahren, wird der grüne Punkt auf der Automatikscheibe einen Kontakt auslösen. Vielleicht geschieht es auch durch die verstärkte Lichteinstrahlung oder beides. Dann wird die Walze explodieren."
    Sie starrten ihn an.
    „Was wird sie?" fragte Bredney schließlich. „Explodieren?
    Warum denn das? Man schickt doch kein Schiff über eine Strecke von sieben Millionen Lichtjahren, um es dann zu vernichten."
    „Ich glaubte, du wüßtest schon, was das für ein Schiff ist", grinste Ehlers ihn an. Es schien ihm Freude zu machen, seine Freunde zappeln zu lassen. „Es wird also explodieren und regelrecht auseinanderfallen. Ich habe die Sprengkörper gefunden und ihre Anordnung genau untersucht. Sie wurden so angebracht, daß nur die Hülle aufgerissen wird. Praktisch wird der Raum mit den Glasbehältern freigelegt. Diese Glasbehälter sind ungefähr vierzig Meter lang und fast ganz mit Erde angefüllt. Verschiedene Erde, und natürlich entsprechend verschiedene Lebenskeime. Allerdings keine vierzig Meter, sondern nur zwanzig. Jeder Glasbehälter besteht in der unteren Hälfte aus einem kompletten Raumantrieb.
    Dazu kommt eine Lufterneuerungsanlage, eine Befeuchtungsanlage - und ein Sprengsatz."
    „Ein Sprengsatz?"
    „Ja, Esse. Die Glasbehälter sind Miniaturraumschiffe, die in dem Augenblick selbständig werden, wenn die Walze explodiert. Sie werden nach allen Richtungen davonschwärmen. Eine Zielautomatik sucht sich ihre Sonne und einen entsprechenden Planeten aus. Der Glasbehälter landet. Sobald er den Boden berührt hat und der Antrieb sich ausschaltet, zündet der Sprengsatz und zerstört die Box. Dabei wird sich auch das sogenannte Glas auflösen, und die Erde wird frei. Sie wird von der Sonne erwärmt, die Bakterien erwachen. Sie leben weiter, sie vermehren sich - und sie werden die Ureinwohner einer bis dahin vielleicht sterilen Welt.
    Noch ein oder zwei Milliarden Jahre, und ein intelligenter Bewohner dieser gleichen Welt wird vielleicht verkünden, daß er sein Haupt demütig vor jenen beuge, die ihn aus Staub und Erde schufen. Und dabei wird er nicht ahnen, wie nahe er der Wahrheit gekommen ist."
    Als Ehlers schwieg, war es lange still in der Kommandozentrale der RUHR. In diese Stille kam der Interkomanruf aus dem Labor.
    Die Untersuchungen bestätigten die Vermutungen des Majors.
    Der Stoff war mineralhaltige Erde, in der Tausende Arten von einzelligen Wesen lebten. Es handelte sich um durchwegs unbekannte Arten von Bakterien die man vorsichtshalber sofort isolierte. Major Ehlers gab dem Labor die Anweisung, sie wieder einzufrieren und in Kühlschränken aufzubewahren. Spätere Untersuchungen auf der Erde konnten weitere wertvolle Hinweise liefern.
    „Also ein Saatschiff",

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